Stromverbrauchsänderung beim Drehstrommotor

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Autor
Stromverbrauchsänderung beim Drehstrommotor

    







BID = 448435

mbstudent

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Berlin
 

  


Hallo,

Mein Elektrotechnik Unterricht ist schon ein paar Jahre her, aber ich hatte mit einem Freund vor kurzem die Diskussion, ob es wirklich zu einer Erhöhung des Stromverbrauchs beim Heben einer Last durch einen Drehstrommotor kommt.
Ich denke ja, dass der Stromverbrauch konstant bleibt, er meint aber wenn der Motor die Last hebt, steigt der Stromverbrauch.

Ist das wahr?

mfg

BID = 448463

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Zufällig wurde diese Frage gerade in einem anderen Thread beantwortet: https://forum.electronicwerkstatt.d.....48351
Der Strom steigt nur geringfügig, aber die Phase verschiebt sich immer mehr von Blindleistung zur Wirkleistung.


_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 448533

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Man könnte auch sagen:
Der Scheinstrom bleibt in etwa gleich, aber der Wirkstrom steigt deutlich an, damit sinkt der Blindstrom.

Es wäre hilfreich, wenn Du umschreiben würdest, was mit "Stromverbrauch" gemeint ist.
Technisch gibt es den nämlich gar nicht (Strom wird nicht verbraucht). Energie zwar eigentlich physikalisch auch nicht, aber zumindest umgangssprachlich wird "Stromverbrauch" für "Umsatz an elektrischer Energie" benutzt.

P.S.
Willkommen im Forum!

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 448573

mbstudent

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Berlin

Es ging uns hauptsächlich, ob mehr oder weniger Strom/Energie benötigt wird, wenn eine Hebezeug mit Drehstrommotor eine Last absenkt.
Wir haben das natürlich nicht so wissenschaftlich erörtert, uns ging es mehr um die Totalampere. Steigt der Stromverbrauch (die Menge notwendiger Energie), wenn der Drehstrommotor beginnt die Last abzusenken, bleibt er gleich, oder sinkt er sogar.

Vielleicht nicht viel besser, aber immerhin:)

Und danke fürs Willkommenheißen!!!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: mbstudent am  6 Aug 2007 22:18 ]

BID = 448588

Ltof

Inventar



Beiträge: 9334
Wohnort: Hommingberg

Was denn nun?!
Heben oder senken?

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 448597

mbstudent

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Berlin

senken, sorry

BID = 448651

Ltof

Inventar



Beiträge: 9334
Wohnort: Hommingberg

Beim Heben ist die Wirkleistungsaufnahme höher als die Wirkleistungsaufnahme im Leerlauf. Beim Senken ist sie geringer. Im Idealfalle wandelt die Maschine die gewonnene mechanische Energie in elektrische Energie um und speist diese ins Netz ein (Generatorbetrieb).

Gruß,
Ltof

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 448777

clembra

Inventar



Beiträge: 5404
Wohnort: Weeze / Niederrhein
ICQ Status  


Zitat :
sam2 hat am  6 Aug 2007 20:13 geschrieben :

Der Scheinstrom bleibt in etwa gleich, aber der Wirkstrom steigt deutlich an, damit sinkt der Blindstrom.

Ist etwas verwirrend geschrieben. Der Scheinstrom ist das was du mit einem Strommessgerät in Ampere messen kannst, und der bleibt, wie sam2 geschrieben hat, in etwa gleich.

Die Wirkleistung, das was der normale Energiezähler zählt, ändert sich nach bereits beschriebenem Muster.

...kann man Wirk- und Blindstrom eigentlich messen?

_________________
Reboot oder be root, das ist hier die Frage.

BID = 448800

powersupply

Schreibmaschine



Beiträge: 2921
Wohnort: Schwobaländle


Zitat :
Ltof hat am  7 Aug 2007 09:51 geschrieben :

Beim Heben ist die Wirkleistungsaufnahme höher als die Wirkleistungsaufnahme im Leerlauf. Beim Senken ist sie geringer. Im Idealfalle wandelt die Maschine die gewonnene mechanische Energie in elektrische Energie um und speist diese ins Netz ein (Generatorbetrieb).

Gruß,
Ltof



Beim Betrieb an einem Frequezumrichter wird diese zurückgewonnene Energie bei uns im Betrieb bis Dato meistens über einen riesen Lastwiderstand in Form von Wärme an die Umwelt abgegeben...
Selbst bei einem 50KW Heberantrieb.

powersupply

BID = 448993

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236


Zitat :
clembra hat am  7 Aug 2007 18:18 geschrieben :


...kann man Wirk- und Blindstrom eigentlich messen?



Mit einem Leistungsmesser und etwas rechnen ja.

Ein Amperemeter misst ja nur den Scheinstrom.

Du benötigst einen Spannungsmesser und einen Leistungsmesser und eine Mechanik, die dir den Quotienten aus P und U ausrechnet.

Schließt Du den Spannungspfad nicht an die U_L1 an, sondern an die verkettete Spannung U_23 zeigt Dir diese Konstruktion den Blindstrom (um den Faktor Wurzel 3 zu klein) an.

GRuß Topf_Gun

Edit: Damit eine Asynchronmaschine ins Netz einspeist, muß Sie Übersynchron drehen, das ist bei einm Hubzug aus sicherheitsgründen nicht möglich, da es sonst bei Netzausfall "Durchrauschen" würde.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Topf_Gun am  8 Aug 2007 15:20 ]

BID = 449085

selfman

Schreibmaschine



Beiträge: 1681
Wohnort: Seekirchen a. W.


Zitat :
Edit: Damit eine Asynchronmaschine ins Netz einspeist, muß Sie Übersynchron drehen, das ist bei einm Hubzug aus sicherheitsgründen nicht möglich, da es sonst bei Netzausfall "Durchrauschen" würde.
Tut mir leid, aber da muß ich widersprechen!
Natürlich läuft ein Asynchronmotor in einem Hubzug übersynchron als Generator wenn mit einer Last nach unten gefahren wird, wie denn sonst! Der Motor ist ganz normal mit den Netz verbunden und das Drehmoment wirk als Antriebs- nicht als Bremsmoment.

Allerdings hat jeder solche Hubzug auch eine Bremse, die im Stillstand den Antrieb festhält (muß er ja). Beim Anhalten wird ja auch nur der Motor spannungslos geschalten und eben die Bremse auch, dann fällt diese über Federdruck ein. Bei einem Spannungsausfall passiert eben dann das Gleiche.

Aufpassen muß man nur, wenn z.B. die Absicherung für den Motor mit Schmelzsicherungen geschieht und die Bremse nur eine Phase davon benötigt. Wenn die dann von der n0ch ganzen Sicherung abgezweigt wird es brenzlig. In diesem Falle könnte es passieren, daß dieser spannungslos wird, die Bremse aber nicht. Da geht die Post ab, au wei!

Ach ja, zur Frage:
Zum Motor führt nur eine Leitung, also kann auch nur ein Strom fließen in einer bestimmten Höhe fließen. Wirk- und Blindanteil ergibt sich nur durch die Phasenlage zur Spannung.

Schöne Grüße Selfman


[ Diese Nachricht wurde geändert von: selfman am  8 Aug 2007 20:14 ]

BID = 449165

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Ich kenne nur kleine Hubzüge für den Hausgebrauch.

Bei ihnen wird auf die Bremse verzichtet.

Es wird ein Schneckengetriebe verwendet, welches sich selbst blockiert.
Bei einem Solchen Getriebe ist beim Senken kein Übersynchroner Betreib möglich, die Energie werpufft im Getriebe.

GRuß Topf_Gun

BID = 450071

mbstudent

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Berlin

Danke euch allen. Also kann man sagen, dass der Stromverbrauch eines Hebezeugs mit Drehstrommotor beim Absenkvorgang mit Last geringer wird, oder?


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