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Bauverteiler für Feschtle anschliessen |
Problem gelöst
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BID = 441400
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Hallo Ihr Wissenden
Folgendes Problem:
In einem Sportheim existiert eine per 30mA-RCD geschützte 63A Steckdose.
An dieser soll für ein Vereinsfest ein Bauverteiler angeschlossen werden. Soweit aber kein Problem.
Nur existiert leider an dem Bauverteiler nur eine 4-adrige Anschlußleitung die der Installateur mit einem 5poligen CEE Stecker an der Sportheimsteckdose anschliessen möchte!
Ist sowas überhaupt zulässig? Wenn ja, darf der PE der Anschlußleitung(4x16mm/2) überhaupt am N des Steckers angeschlossen werden? Wenn er am PE angeschlossen wird fliegt beim Einschalten von Verbrauchern mit ziemlicher Sicherheit der FI im Sportheim...
Er meinte ein Kreuzerder neben dem Baustromverteiler reicht aus und im Verteiler selber wären ja auch FI-Schutzschalter.:sm7:
Was meint Ihr dazu? |
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BID = 441405
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ich meine, die Frage ist etwas falsch gestellt:
In einer vieradrigen Anschlußleitung eines Drehstrom-Baustromverteilers gibt es nämlich weder PEN noch PE! Sondern nur einen N. Sie darf also gar keine gelb-/grüne Ader besitzen...
Denn ein Baustromverteiler darf niemals als TN-C angeschlossen werden (sehr wohl aber an einem TN-C, von dessen PEN er aber nur einen N nimmt), sondern nur als (lokales) TT.
Eine Verbindung zwischen N und PE darf es in einem solchen Verteiler generell nicht geben. Daher besteht auch keine Gefahr von Fehlauslösungen.
Ich vermute mal, der Verteiler besitzt einfach eine Leitung mit falschen Aderfarben (schwarz/braun/blau/grüngelb statt alt schwarz/schwarz/braun/blau oder neu braun/schwarz/grau/blau)!
Könnte das zu Deiner Verwirrung geführt haben?
Der Anschluß ist trotzdem vieradrig möglich und üblich. Aber eben in der Form L1/L2/L3/N. Der PE wird separat geholt (z.B. von einem ausreichenden Erder - unbedingt messen, der Auslösetest der FI-Schutzschalter Freicht hierzu NICHT aus).
In Eurem Fall würde ich trotzdem lieber entweder ne fünfadrige Leitung verwenden oder eben behelfsmäßig eine einadrige für den PE zusätzlich in den Stecker ziehen (auf nötigen Querschnitt und mechanischen Schutz achten). Den Staberder aber außerdem errichten!
Das ganze in alleiniger Verantwortung des Ausführenden!!!
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 6 Jul 2007 8:49 ] |
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BID = 441410
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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OT:
Na, es soll ja Firmen geben, die sich auf derartige "Festlchkeiten" spezialisiert haben und dennoch ein TN-C Netz hinter einem Fehlerstromschutzschalter erichten...
Und dann noch wundern, wenn der Fehlerstromschutzschalter nicht hält... "aber wir haben doch alles durchgemessen..."
Das sind die gleichen Unternehmen, die ein 200m langes H07RN-F 4x70mm² mit 315A vorsichern - "das hält, gar kein Problem"...
Alleine der Gastrobereich ist mit 2xCEE 125A versorgt, erste Probemessungen ergaben einen Strom von ca. 180A (bei Teillastbetrieb), dazu kommt dann noch die komplette Veranstaltungstechnik (noch ein 125A CEE), sowie einige Warmwasserbereiter für die Duschen und daas übliche Kleinzeug...
Aber ich war ja zu teuer mit meiner Lösung...
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
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BID = 441440
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
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Hallo Sam
ein Baustromverteiler kann unter Bedinnungen auch an ein TN-C angeschlossen werden.
Hier ein Link mit Schaltplan und Erklärungen.
Beipiele für TT und TN unter dem Punkt "Anschluss am öffentlichen Versorgungssystem"
http://www.bosecker-verteilerbau.de/baustrom/techb1.htm
Zu beachten ist, das der Baustromverteiler als "Fest Verteiler" verwendet wird. Also gelten hier nicht die Normen für Baustellen.
Es kann sein das Normen für "Versammlungsstätten" gelten.
Der FI in der Hauptzuleitung, schaltet bei einem Fehler alles aus. Es für das Fest sicher besser, mehrere FI im Baustromverteiler zu verwenden und die Hauptstromversorgung von einer Steckdose ohne FI oder Festanschluß zu machen.
mfg sps
[ Diese Nachricht wurde geändert von: SPS am 6 Jul 2007 13:22 ]
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BID = 441529
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Hallo
Und Danke für die qualifizierten Aussagen und Tips.
Hat mir/uns sehr geholfen.
@Sam genau die Variante mit der zusätzlich(geschmissenen) PE-Leitung hatte ich auch schon angeregt und wird nun auch so zum Einsatz kommen.
Die Anschlußleitung ist in der Tat eine sw/br/bl/gnge-Leitung!
Den Staberder haben wir natürlich trotzdem verwendet, schon allein darum um das Umfeld auf weitgehend gleiches "Erdniveau" zu bringen.
Edit: Was ich mich frage(ohne jetzt nachgemessen zu haben) In welcher Größenordnung ist denn der ohmsche Widerstand über die Erde zu einem 20m entfernten Gebäude derzeit einzuschätzen?
Gruß powersupply
[ Diese Nachricht wurde geändert von: powersupply am 6 Jul 2007 19:33 ]
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BID = 441535
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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...Baustromverteiler mit Stecker anschliessen *nene*
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 441537
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Der Widerstand ist kaum von der Entfernung der Erder untereinander abhängig, nur von der Erdergröße.
Bei 2 normalen Staberdern schätze ich den Widerstand dazwischen auf unter 100 Ohm, einigermaßen feuchte Erde vorrausgesetzt.
Ein möglicher Fehlerstrom fließt zwar in den Staberder am Verteiler "hinein", aber bei allen anderen Erdern in den PEN "heraus" (+ den Sternpunkterder)
Gruß Topf_Gun
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BID = 441861
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Zitat :
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...Baustromverteiler mit Stecker anschliessen *nene*
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Ob das zulässig ist, kommt auf die Ausführung des BSV an. Endverteilerschränke z.b. sind meist schon ab Werk mit Anbaugerätesteckern ausgerüstet. Bei einem Anschlussschrank oder einem Anschlussverteilerschrank dürfte klar sein, dass ein Anschluss per Steckverbindung nicht in Frage kommt (da diese im Vorzählerbereich liegen würde).
Soll der Anschlussverteilerschrank allerdings im Nachzählerbereich eingesetzt und hierzu der Zählerverdrahtungssatz des BSV gebrückt werden, spricht meines Erachtens nichts gegen den Anschluss per Stecker, sofern die Zuleitung richtig ausgewählt wurde.
@Sam: Wie kommst du darauf, dass BSV nur als lokales TT errichtet werden dürfen? Hier bei uns werden die generell als TN-S angeschlossen. Wandlerschränke mal ausgenommen, die werden hier auch am TN-C-Netz betrieben. Ist aber aufgrund der kurzen Zuleitung und der hohen Querschnitte unproblematisch (beim letzten Einsatz meiner Wandleranlage z.b. lag die Länge der Zuleitung bei 3m, Querschnitt 4x 120mm²).
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
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BID = 442030
Kabelkasper Stammposter
Beiträge: 497 Wohnort: Niedersachsen
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Zitat :
sam2 hat am 6 Jul 2007 08:48 geschrieben :
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Denn ein Baustromverteiler darf niemals als TN-C angeschlossen werden (sehr wohl aber an einem TN-C, von dessen PEN er aber nur einen N nimmt), sondern nur als (lokales) TT.
Eine Verbindung zwischen N und PE darf es in einem solchen Verteiler generell nicht geben. Daher besteht auch keine Gefahr von Fehlauslösungen.
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Dieser Aussage möchte ich widersprechen: Das war früher mal so in den 80erjahren. Heute darf man auch Bauverteilter als TN-C-System ausführen! Ist zwar merkwürdig, da ja die Tendenz von TN-C ganz weg geht....
KK
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BID = 442060
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Danke Euch allen für die vielen Tips und Hinweise.
Das Feschtle ging ohne(elektrische) Zwischenfälle vorüber.
Gruß powersupply
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