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BID = 436841
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Wenn ich die Spannung an einer Spule messe, dann ist der Phasenwinkel doch komplett egal !
Ob ich eine Spule mit 230Ohm Impedanz an 230V lege, oder aber einen Widerstand mit 230Ohm oder einen Kondensator mit 230Ohm Impedanz ist egal: Ich werde immer 230V am Bauteil messen und immer einen Strom von 1A !
Sagen wir mal die Hauptwicklung hätte 1H, dann hätte die Hilfswicklung 0,25H (wenn die Verteilung 2/3 zu 1/3, also 2:1 ist.)
Bei gleicher Spannung würde dann durch die Hilfswicklung 4x soviel Strom fließen wie durch die Hauptwicklung ! Aber das wiederspricht doch der Tatsache, dass diese aus dünnerem Draht gewickelt ist !
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BID = 436843
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo Benedikt,
An der Netzspannung liegt aber doch die Reihenschaltung L (mit integriertem R) und C.
Und wenn Du die Spannung zwischen Z1 und Z2 misst, ist das nur die Spannung über R und L oder???
Gruss Dreheisen
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Techniker/Management < 3/1 => Ein Land fährt an die Wand!!!
Es handelt sich bei obenstehendem um wohlgemeinte, private Tipps welche jedoch jegliche Haftung ausschliessen. |
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BID = 436850
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Zitat :
Dreheisen hat am 15 Jun 2007 15:16 geschrieben :
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Und wenn Du die Spannung zwischen Z1 und Z2 misst, ist das nur die Spannung über R und L oder???
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Genau !
Und wenn LHilfs kleiner ist als LHaupt, wie kann dann an LHilfs einer größer Spannung abfallen als an LHaupt ?
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BID = 436853
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo,
siehe oben
Gruß
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BID = 436858
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Entweder reden wir immer noch aneinander vorbei, oder ich verstehe es wirklich nicht:
Dass die höhere Spannung durch das LC Glied erzeugt wird ist klar, darum geht es mir aber nicht.
Mir geht es darum, wieso die kleinere Hilfswicklung, die auch schwächer dimensioniert ist, mit einer höheren Spannung betrieben wird ? Das verschlechtert doch extrem den Wirkungsgrad und produziert nur unnötige Hitze ?
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BID = 436863
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Also im Prinzip reicht zum Betrieb auch nur die Hauptwicklung, leider nicht für den Anlauf. Deswegen 2/3 Hauptwicklung.
Mit zusätzlicher Hilfswicklung erreicht man bei gleicher Baugröße eine höhere Leistung und einen besseren Leistungsfaktor. Um die notwendige Phasenverschiebung von IHi zu erhalten muss die Hilfswicklung mit zusätzlichem R, L oder C versehen werden. Je ähnlicher die Magnetischen Flüsse sind um so runder das Drehfeld. Von allen genannten Möglichkeiten stellt die Lösung mit Betriebskondensator die beste bezüglich Leistung und cos(phi) dar. Die Dimensionierung stellt also wie so oft auch hier einen Kompromiss dar.
Gruss Dreheisen
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BID = 436879
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Hallo Benedikt!
Intressante Diskussion habt Ihr hier!
Wie kommst Du darauf, daß die Hilfwicklung weniger Windungen haben sollte. Ich denke mal, daß sie nur weniger Leistung hat, was dann denn dünneren Draht und den höheren Widerstand der Wicklung erklärt.
Vielleicht hat sie ja sagar etwas mehr Windungen als die Hauptwicklung. Damit ist auch dann wahrscheinlich ein höherer induktiver Widerstand verbunden, nicht ein geringerer. Damit wäre auch die hohe Spannung an den Klemmen zu erklären.
Bei einem Motor, der für Links- und Rechtslauf ausgeführt ist, müssen beide sowieso gleich sein, sofern hier nicht gleich wieder eine dreiphasige Wicklung verwendet wird. Interessant wäre, welche Spannungen bei ein solchen (2-phasigen) Motor mit dem angegeben Kondensator an den Klemmen anliegt.
Die hohen Spannungen ergeben sich daraus, weil ja die geometrischen Summe von UR und der Differenz der Spannungen UXC und UXL die 230V Netzspannung ergeben müssen.
UXCläßt sich ja anähernd problemlos messen, aber UXL und UR treten ja, wie Du ja eh schon sagst, als komplexe Spannung auf, die sich aus der induktiven und der ohmschen Komponente zusammensetzt und Du an den Klemmen mißt.
Schöne Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast.
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BID = 436957
caes Stammposter
Beiträge: 473
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Hallo zusammen,
weiter oben steht des öfteren etwas von Spannungsüberhöhungen an Klemmen und Wicklungen, aber das ist nicht ganz richtig. Die erhöhte Spannung liegt am Kondensator, der ja die Aufgabe hat, den Strom in der Hilfswicklung voreilen zu lassen. Der Hilfsstrang bildet also eine RCL-Reihenschaltung, die kapazitiv verstimmt ist. Das ist sie aber nur, wenn Xc>XL (=> Uc>UL ). Eine Spannungsüberhöhung an der Hilfswicklung kann also vermieden werden.
Es gibt auch nicht "die" eine Dimensionierung, sondern ein Kreisdrehfeld lässt sich nur für einen einzigen Arbeitspunkt erzielen. Darum gibt es Motoren mit einem oder zwei Kondensatoren. Nach dem Anlauf schaltet man dann einen ab.
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BID = 436961
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Zitat :
selfman hat am 15 Jun 2007 19:24 geschrieben :
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Wie kommst Du darauf, daß die Hilfwicklung weniger Windungen haben sollte.
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Weil es hier steht:
http://www.8ung.at/elektrotechnik/FK/3d.htm
Oder habe ich das nur falsch verstanden/bzw ist das falsch ?
Zitat :
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Vielleicht hat sie ja sagar etwas mehr Windungen als die Hauptwicklung. Damit ist auch dann wahrscheinlich ein höherer induktiver Widerstand verbunden, nicht ein geringerer. Damit wäre auch die hohe Spannung an den Klemmen zu erklären.
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Das ist mittlerweile auch meine Vermutung: Ich habe einige Motoren genauer untersucht, die Hilfswicklung scheint immer mehr Windungen zu haben als die Hauptwicklung. Zumindest ist kein dünnerer Draht zu erkennen, und trotzdem hat die Hilfswicklung teilweise den doppelten Widerstand. Das würde auch die höhere Spannung erklären.
Zitat :
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Bei einem Motor, der für Links- und Rechtslauf ausgeführt ist, müssen beide sowieso gleich sein, sofern hier nicht gleich wieder eine dreiphasige Wicklung verwendet wird.
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Nicht ganz: Wenn man beide Wicklungen getrennt rausführt, dann braucht man nur eine der Wicklungen umpolen. Meistens verwendet man anscheinend aber echte 3phasen Motoren, denn dann braucht man nur einen einfachen Umschalter.
Zitat :
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Interessant wäre, welche Spannungen bei ein solchen (2-phasigen) Motor mit dem angegeben Kondensator an den Klemmen anliegt.
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Siehe hier: https://forum.electronicwerkstatt.d.....e.gif
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BID = 436967
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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@Benedikt
Zu Deiner letzten Antwort:
Ich hatte da an einen 2-phasigen symmetrischen Motor gedacht. So wie Du es beschreibst, daß man eine der Wicklung total umpolt, ist ich auch nicht immer.
Ich denke da zum Beispiel an einen Rolladenmotor, oder viele andere kleine Motoren an Lüftern udgl., hier sind oft schon die Wicklungen fix verschalten und der Kondi ist über die beiden äußeren Enden der pratisch in Serie geschaltenen Wicklungen angeschlossen. Je nach dem, wo man mit der Spannung rangeht(der gemeinsame Wicklungsanschluß zwischen den Wicklungen bleibt immer an einer der Zuleitungen), läuft der Motor hin oder her.
Schöne Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast.
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BID = 436980
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Ich habe mal einen anderen Kondenatormotor durchgemessen. Das Ergebnis entspricht dem der Bohrmaschine: An der hochohmigeren Hilfwicklung liegt eine höhere Spannung. Ebenso hat diese eine höhere Induktivität.
Daraus schließe ich, dass die Angabe auf der Seite, dass die Hilfswicklung kleiner ist, entweder falsch oder überholt ist.
Mein Frequenzumrichter liefert 220V für die eine Wicklung und 170V mit 90° Phasenverschiebung für die andere Wicklung.
Wenn ich die hochohmigere Hilfwicklung an die 220V lege, und die Hauptwicklung an die 170V 90° habe ich in etwa das gleiche Drehmoment wie umgekehrt, aber eine geringere Stromaufnahme. Der Wirkungsgrad ist insgesamt also höher.
Außerdem ist die Drehung viel gleichmäßiger (sieht man besonders gut bei kleinen Drehzahlen) und die Stromaufnahme ist gleichmäßiger.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Benedikt am 16 Jun 2007 14:35 ]
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BID = 437013
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Ich hab nach vielen Stunden googeln doch noch was gefunden:
http://www.ece.wisc.edu/~lipo/2000pub/00-04.PDF
Da ist das ganze ein wenig beschrieben, wie man einen optimalen Frequenzumrichter für einen Kondensatormotor baut. Leider etwas zu theoretisch, aber immerhin.
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BID = 437105
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Hallo, Guten Morgen
Die Firma Precise baute schon vor Jahren, als Frequenzumrichter mit IGBTs noch ein Fremdwort waren, Schnellfrequenzspindeln in Zweiphasentechnik samt Steuerelektronik! War aber sehr proprietär.
Leider haben sie keine Manuals im Netz zur Verfügung gestellt sonst hätte ich einen Link angehängt.
Gruß powersupply
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