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BID = 434871
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Moin,
einen Radarsensor wollte ich aus purer Neugierde schon immer mal haben (und eventuell auch einsetzen). Einen KMY10 oder KMY24 bekommt man anscheinend nicht mehr. Also habe ich mir in der Bucht einen billigen "Zweizonen-Alarmsensor" für Autoalarmanlagen beschafft. Nach den ersten Funktionstests habe ich das Teil geöffnet, weil ich auch nicht wusste ob der eine Vorzugsrichtung hat.
Da ist gar kein Sensor drin, sondern die Antenne(n) sind direkt als Leiterbahnen ausgeführt. Das sieht putzig aus. Wie das arbeitet verstehe ich nicht.
Vielleicht kann mir das jemand erklären?
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 6 Jun 2007 14:39 ] |
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BID = 434875
tsaphiel Inventar
Beiträge: 3481 Wohnort: Unterfranken (frei statt Bayern!)
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Also ich kenne nur die aus der ACC (Adaptive Cruise Control). Die sehen geringfügig anders aus. Allerdings ist da die Empfangseinheit ähnlich ausgeführt, also als Flachantennen auf der Leiterbahn.
Evtl kommst du mit diesen Suchbegriffen weiter: ACC, Stop&Go Assist, Abstandsregeltempomat,
so die Ecke.
Heiße Kandidaten sind Bosch und Continental Teves (Contiteves) und Siemens VDO.
Ich denk mal spätestens die gelbe Reihe von Bosch dürfte alles beantworten,
Leider hab ich genau diese Ausgabe nicht und komm auch vor nächster Woche nicht in die Bibliothek.
Unsere FH bib is aber öffentlich, dh. gegen 1€ kann quasi jeder Fernleihe beantragen.
Es dauert, bis ich den Typ, der den Vortrag gehalten hat wieder treffe, der hatte ganz brauchbare Bilder und Blockschaltbidler in seinem Vortrag.
Leider sind die nicht zentral abgelegt worden.
Ein schnellschuß, mit verweis auf die Gelbe Reihe:
http://www.kfztech.de/kfztechnik/sicherheit/acc.htm
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Druff un D'widd!!!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: tsaphiel am 6 Jun 2007 15:01 ] |
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BID = 434877
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Hi Tsaphiel
Das ist kein Abstandssensor. Insofern bringt mich die Suche nach ACC und Konsorten nicht weiter. Soweit ich das bisher gelesen habe, arbeiten diese Alarmsensoren mit dem Doppler-Effekt. Die Abstandssensoren arbeiten mit Laufzeit (was das angeht, kenne ich mich mit ähnlich arbeitenden Lasern ganz gut aus).
Aber wie dieser Sensor funktioniert habe ich nicht verstanden. Der reagiert auf Bewegung. Das einzige schnelle Bauteil ist der BFR92A im Zentrum der beiden Antennenohren. Verstimmung eines Schwingkreises, Änderung der Verstimmung oder wie jetzt?
Ansonsten ist da nur Dödelkram drauf:
PIC16C506
CD4066
LM324
78L05
MMBC1623L6
Gruß,
Ltof
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 6 Jun 2007 15:23 ]
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BID = 434890
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Die Bildauflösung lässt leider etwas zu wünschen übrig.
Das Herzzstück wird das (die?) unidentifizierbare MMIC in der Nähe von C13 sein, das den kurzen Strahler antreibt und die reflektierte Energie mit dem Sendesignal überlagert.
Der restliche Kram wird nur NF-Verstärkung und Aufbereitung des Überlagerungssignals sein.
Die beiden schlangenförmigen Leiter dürftem lambda/4 Leitungen sein deren Enden HF-mäßig an Masse liegen. Wahrscheinlich dienen sie der Energiezufuhr oder und Auskopplung des NF-Signals.
Versuch mal ein besseres Bild zu machen und die Kennung des MMIC zu lesen.
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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 434902
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Das ist der BFR92A, SOT-23-3, Kennung: P2W und eine hochkannt stehende "55".
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BID = 434930
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das wird eine Oszillatorschaltung ähnlich dieser hier sein, allerdings vermisse ich auf deinem Foto den DC-Pfad für den Basisstrom.
Hier wird beim eigentlich für 1000MHz zu langsamen 2N3866 von den parasitären Elementen seines TO-5 Gehäuses Gebrauch gemacht.
Beachte, daß auch hier die HF-Leistung an der Basis ausgekoppelt wird !
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BID = 434938
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
perl hat am 6 Jun 2007 18:21 geschrieben :
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...allerdings vermisse ich auf deinem Foto den DC-Pfad für den Basisstrom...
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Vielleicht, weil nicht zu sehen ist, dass C13 nicht existiert und statt dessen ein Stück Leiterbahn zwischen den Pads ist. Oder sind vielleicht die Pads der Kondensator und die Leiterbahn eine Induktivität?
Hier nochmal die Übersicht:
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BID = 434945
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| sind vielleicht die Pads der Kondensator und die Leiterbahn eine Induktivität? |
Bei diesen Frequenzen kannst du die Abmessungen der Teile nicht vernachlässigen. Auch der Kondensator hat eine Eigeninduktivität.
Den großen Pad am Kollektor würde ich als ziemlich niederohmige Leitung ansehen, die am Ende kapazitiv belastet ist.
Gut möglich, daß der Pad am Kollektor zusammen mit C14 eine Serienresonanz bei 2,5GHz hat und den Kollektor nur bei dieser Frequenz an Masse legt.
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BID = 434953
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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So, ich bin jetzt nochmal um das Ding rumgeschlichen. Genau in Richtung Strahler scheint es etwas unempfindlicher zu sein. Rechts und links davon sind zwei Keulen etwas höherer Empfindlichkeit. Ungefähr in vier Metern Entfernung reagiert die Vorwarnzone.
Ich habe ja so meine Zweifel, dass das wirklich ein Doppler-Radar ist oder ob das nicht doch irgendwie auf Verstimmung oder Absorbtion reagiert.
Um das wirklich beurteilen zu können, habe ich davon leider zu wenig Ahnung.
Gruß,
Ltof
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 6 Jun 2007 19:32 ]
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BID = 434964
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Ich habe ja so meine Zweifel, dass das wirklich ein Doppler-Radar ist |
Doch, etwas anderes kommt kaum in Frage.
Die Doppler Frequenz kann ja sehr niedrig sein. Bestimmt kannst du sie an einem Ausgang des 324 oder einem Eingang des PIC nachweisen.
Ich habe mal bei 3cm herumgespielt und es ist wirklich erstaunlich was da in der Umgebung alles reflektiert.
Diese Reflektionen werden die Schwingungsamplitude des Oszillators beeinflussen und sind dann entweder am Betriebsstrom oder an der Richtspannung der BE-Strecke nachweisbar.
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BID = 435000
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
perl hat am 6 Jun 2007 20:06 geschrieben :
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Bestimmt kannst du sie an einem Ausgang des 324 oder einem Eingang des PIC nachweisen. |
Tatsächlich!
Wenn ich mit der Hand vor dem Teil herumfuchtele, ist an einem OP-Ausgang eine Schwingung um 10 Hz zu sehen.
edit:
über die Bewegungsgeschwindigkeit und die Dopplerfrequenz müsste sich doch die Oszillatorfrequenz berechnen lassen, oder?
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 6 Jun 2007 22:02 ]
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BID = 435013
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| über die Bewegungsgeschwindigkeit und die Dopplerfrequenz müsste sich doch die Oszillatorfrequenz berechnen lassen, oder? |
Theoretisch ja, aber praktisch lass dass lieber.
Es sei denn, du bist masochistisch genug veranlagt, um dich mit Besselfunktionen herumzuschlagen.
Weitaus einfacher geht das über eine Bestimmung der Wellenlänge mit einer Lecherleitung.
Auch ein SAT-Empfänger könnte als Frequenzmesser dienen, denn die 2,4..GHz oder die 1.oder 2. Oberwelle sind vermutlich damit empfangbar (via Spiegelfrequenz oder/und Oberwelle des VFO).
Dazu müsste man aber die Frequenz der ZF kennen, die ich leider nicht parat habe.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 6 Jun 2007 22:31 ]
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BID = 435053
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
perl hat am 6 Jun 2007 22:28 geschrieben :
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aber praktisch lass dass lieber.
Es sei denn, du bist masochistisch genug veranlagt, um dich mit Besselfunktionen herumzuschlagen.
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Nee, besser nicht. Hab schon genügend andere Sachen, mit denen ich mich herumschlagen muss.
Ich habe trotzdem mal eine Näherung versucht. Bei v = 1 m/s und einer Frequenzverschiebung von 10 Hz komme ich auf etwa 2,8 GHz. Die Werte von v ist nur grob geschätzt und die 10 Hz vom Oszi abgeschätzt. Außerdem geht das schon in der Auflösung des Taschenrechners unter.
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(Hanlon’s Razor)
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BID = 444296
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Gerade habe ich, natürlich auf der Suche nach etwas ganz anderem, meinen Radarsensor gefunden, den ich gleich mal aufgeschraubt und fotografiert habe.
So sieht er aus:
Etwas anders, als der vorher abgebildete. Vielleicht liegt es daran, daß dieses Teil schon einige Jahre alt ist.
Gruß
Peter
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am 19 Jul 2007 22:11 ]
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BID = 444497
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Vielleicht liegt es daran, daß dieses Teil schon einige Jahre alt ist. |
Weniger daran, als dass dieser anders funktioniert.
Es sieht so aus, als ob dieser Sensor bei 24GHz arbeitet, also bei etwa 10-fach kürzerer Wellenlänge.
Das längliche Teil ist ein Hohlleiter, der mittels Blenden mit Koppellöchern in Kammern unterteilt ist.
Als Oszillator dient dabei ein Gunn-Element, das in der vom Hornstrahler entfernen Kammer wohnt.
Zwischen Oszillator und Horn ist noch eine Kammer, in der eine Mikrowellendiode das Überlagerungssignal von vorlaufender und reflektierter Welle gleichrichtet und an den NF-Verstärker abliefert.
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