Gleichstrommotor

Im Unterforum Methoden zur Fehlersuche - Beschreibung: Wie finde ich einen Fehler z.B. im Schaltnetzteil. Wie führe ich den Glühlampentest durch.

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Autor
Gleichstrommotor

    







BID = 421831

hans.wurst

Gesprächig



Beiträge: 140
Wohnort: Saarland
 

  


Hallo,

ich würde gerne wissen, wie ich die Wicklungen eines Gleichstrommotors überprüfen kann. Es handelt sich um einen KFZ Startermotor. Irgendwie messe ich da nur Mist.

Nach meinen Messungen hätte ich von einem Wicklungsende Durchgang zu allen anderen Enden.

Gruß

BID = 421836

Ltof

Inventar



Beiträge: 9323
Wohnort: Hommingberg

 

  

Naja, die Wicklungen im Starter sind extrem niederohmig. Mit einem Ohmmeter misst man da nur 0. Bestenfalls die Wicklung des Magnetschalters könnte einen gerade noch messbaren Wert haben. Du kannst Dir behelfen, indem aus einem Labornetzteil ein Strom von 1 A oder so durchgeschickt wird und der Spannungsabfall an den Klemmen gemessen wird.

Ist der Starter ausgebaut? Normalerweise prüfe ich einen Starter nicht durch messen, sondern auf Funktion. Dazu klemme ich ihn mit einem Starthilfekabel an einen KFZ-Akku und gebe dann Plus auf die kleine Klemme am Magnetschalter. Achtung! Der Anlasser muss gut festgehalten werden oder im Schraubstock stecken. Den Anlasser auf festen Untergrund legen und mit dem Fuß drauf stehen geht auch.

Ist der Anlasser in Ordnung, knallt das Ritzel nach vorne und er jodelt schnell drehend auf.

Gruß,
Ltof

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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 13 Apr 2007 10:08 ]

BID = 421841

hans.wurst

Gesprächig



Beiträge: 140
Wohnort: Saarland

Hi,

hatte das Ding ausgebaut, weil der Magnetschalter erst manchmal hing und dann auf einmal der ganze Anlasser zu blockieren schien (hatte meiner Meinung nach nix mit dem Magnetschalter zu tun, da hat irgendwas blockiert). Deswegen hab ich das ganze Ding auseinandergebaut.


Dass die Windungen sehr niederohmig sind ist mir klar. Aber ich müsste dann doch nur Durchgang zwischen den Enden der Wicklung haben. D.h. zwischen zwei dieser "Lamellen" auf dem Kollektor. Ich messe aber Durchgang von einer beliebigen Lamelle zu jeder anderen?!?!

Gruß

BID = 421844

Ltof

Inventar



Beiträge: 9323
Wohnort: Hommingberg

Das ist auch richtig so. Das sind keine separaten Wicklungen, sondern die sind alle hintereinandergeschaltet.

Gruß,
Ltof

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(Hanlon’s Razor)

BID = 421878

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

>Das sind keine separaten Wicklungen, sondern die sind alle hintereinandergeschaltet.

...und dann zu einem Ring verbunden.

Klemmende Magnetschalter sind (mindestens) seit Zeiten des VW-Käfers ein Thema.
Meist genügte ein ordentlicher Schlag mit einem Hammer, damit der Anlasser wieder eine Weile funktionierte. Manche Fahrer hatten deshalb einen Hammer im Bordwerkzeug.

Die wahren Ursachen sind mir aber nicht bekannt. Möglicherweise sind in Wirklichkeit schlechte Kohlebürsten des Anlassermotors Schuld.
Zumindest bei einigen Anlassern hatte der Magnetschalter nämlich zwei Wicklungen, von denen die Erste nur zum Anziehen diente und deshalb mit dem Anlassermotor hintereinandergeschaltet war.
Die zweite Wicklung ist dann gegen Masse geschaltet und führt nur den Haltestrom.




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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 421918

Ltof

Inventar



Beiträge: 9323
Wohnort: Hommingberg


Zitat :
perl hat am 13 Apr 2007 13:20 geschrieben :

Die wahren Ursachen sind mir aber nicht bekannt.

Es gibt eigentlich nur zwei Gründe, warum der Magnetschalter nicht anziehen mag:

1.
Korrosion oder sonstige Verkleisterung der Mechanik, so dass er tatsächlich klemmt.

2. (und nach meinen bisherigen Beobachtungen häufiger)
Ein zu großer Spannungsabfall an Leitungen und Steckverbindern, so dass am Magnetschalter zu wenig ankommt. Folge: er zieht nicht an. Auch bei diesem Fehler hilft der Schlag mit dem Hammer meist, ihn zur Mitarbeit zu bewegen.

Die 2. Ursache betrifft häufiger (aber nicht ausschließlich) Fahrzeuge mit Automatikgetriebe. Diese haben einen Schalter und ein Stück Leitung mehr in der Zuleitung zum Magnetschalter. Der Spannungsabfall ist da ein wenig mehr als bei Schaltwagen.

Ein neuer Anlasser hilft Wunder - für kurze Zeit...

Ein Anlasser-Hilfsrelais kost fast nix und hilft dauerhaft (bei meiner Schüssel mittlerweile 200.000 km nach den ersten Aussetzern des Magnetschalters).

Ich habe bislang gedacht, dass alle Magnetschalter zwei Wicklungen haben. Sicher bin ich mir aber nicht.

Gruß,
Ltof

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(Hanlon’s Razor)

BID = 422004

hans.wurst

Gesprächig



Beiträge: 140
Wohnort: Saarland

Hi,

danke für die Hilfe. Mein Anlasser geht wieder. Die Ursache für das Blockieren war wohl eine dickere Ablagerung von Kohlestaub, die dann einen Masseschluss verursacht hat.

Ein paar allgemeine Fragen zum Gleichstrommotor hätte ich noch.

1.) Gibt es irgendwelche Methoden Masseschlüsse in den Wicklungen festzustellen? Oder kommt sowas quasi nicht vor, da die Wicklungen beim Durchbrennen z.B. Hochohmig werden?

2.) Eigentlich dachte ich das Prinzip des Gleichstrommotors verstanden zu haben, aber das mit der Reihenschaltung von den Wicklungen verwirrt mich jetzt etwas.
Woher kommt dann die Drehbewegung? Dann wird doch gar nichts umgepolt? Warum gibt es dann mehrere Kohlen (wenn doch sowieso alles zu einem Ring verbunden ist)?


BID = 422011

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Der Anlassermotor ist eigentlich kein spezieller Gleichstrommotor, sondern ein Universalmotor der gleichen Bauart, wie er etwa in Staubsaugern oder Bohrmaschinen verwendet und dort mit Wechselspannung betreiben wird.
Er würde auch mit Wechselspannung laufen, aber wahrscheinlich funktioniert damit der Magnetschalter nicht.

Gemäß der inneren Schaltung, bei der Anker und Feldwicklung hintereinandergeschaltet sind und vom gleichen Strom durchflossen werden, bezeichnet man diesen Motortyp auch als Reihen- oder Hauptschlussmotor.
Charakteristisch für solch einen Motor ist ein sehr hohes Drehmoment bei langsamer Drehzahl und eine sehr hohe Leerlaufdrehzahl.


Zitat :
Gibt es irgendwelche Methoden Masseschlüsse in den Wicklungen festzustellen?
Sicher.
Ein Pol des Motors ist intern mit den Gehäuse verbunden.
Wenn man diese Verbindung auftrennt, kann man den Isolationswiderstand messen.

Durch Überlastung kann aber auch die Drahtisolation so beschädigt werden, daß eine Kurzschlusswindung entsteht, ohne daß ein Masseschluss auftritt.
Das hat besonders bei den Ankerwicklungen fatale Folgen, denn diese werden auch bei Gleichstrombetrieb von einem Wechselstrom durchflossen.
Die Konsequenz ist, daß die Drehzahl stark sinkt, und, da die Kurzschlusswindung sich wie die in kurzgeschlossener Transformator verhält, brennt anschliessend (auch im Leerlauf) die ganze Wicklung ab.



Zitat :
Woher kommt dann die Drehbewegung? Dann wird doch gar nichts umgepolt?
Doch.
Zusammen mit dem Kollektor, auch Kommutator (=Umpoler) genannt, fliesst der Strom unabhängig von der Position des Ankers so durch dessen Wicklungen, daß das von den Ankerwicklungen erzeugte Magnetfeld stets quer zu dem Magnetfeld steht, welches die Spulen der Ständerwicklung erzeugen.
Der Anker versucht sich dann so auszurichten, daß sein Nordpol zum Südpol des Stators kommt und dadurch entsteht das Drehmoment.


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 14 Apr 2007  4:46 ]


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