So, die Wama rennt wieder. Besten Dank @ alexis-007 für die Unterstützung!
Zu den Fehlern:
Der veröffentlichte Wert von 45 Ohm für die Motorwicklung stimmt nicht.
Tatsächlich beträgt der Kaltwiderstand vom Synchronmotor etwa 185 Ohm und wenn die Spule sich durch längeren Stromfluss erwärmt hat, ist der Wert auch merklich höher.
Hinzu kamen Wackelkontakte an den Motoranschlüssen und am Thermoschalter, die schwankende Ohmwerte verursachten, aber vermutlich bei Netzspannung einfach durchschlagen werden. Jedenfalls waren auch nach dem Zerlegen keinerlei Schmorstellen sichtbar.
Das Blankfeilen der diversen Steckkontakte am Pumpenmotor führte dann auch zu stabilen und richtigen Werten. Sicherheitshalber habe ich auch noch etwas Isolation des CuL entfernt und direkt am Draht gemessen. Ergebnis s.o.
Der eigentliche Urheber des Fehlers war aber ein etwa 2,5mm dickes Stück Draht aus rostfreiem Federstahl mit abgeflachtem Querschnitt, das den Propeller der Pumpe blockierte.
Der Draht war vielleicht 10cm lang, wies eine Bruchstelle auf und trotz starker Deformation konnte man erkennen, daß er mal kreisförmig gebogen war.
Da dämmerte es mir, daß vor fast genau 3 Jahren, die Ersatzteilrechnung ist noch vorhanden, das Trommellager dieser Maschine, durch das Eindringen von Wasser zerstört war:
https://forum.electronicwerkstatt.d.....62432
Meine Vermutung geht dahin, daß dieser Draht ein Federring der Wellendichtung war, der sich selbstständig gemacht hat und im Gefolge ist dann Wasser in das Lager eingedrungen.
Später dann wurde der Draht durch die Trommelbewegung zerbrochen, meine Nachbarin meint sich zu erinnern, daß sie schon mal etwas ähnliches aus der Wäsche gefischt hat, und jetzt wurde das Reststück soweit geradegebogen, daß es in den Ablaufschlauch zur Pumpe passte.
Da stellen sich natürlich zwei bis drei Fragen:
Wie kann es passieren, daß sich eine solche Feder selbstständig macht, und wenn sie es schon tut, wieso bleibt sie nicht im Flusensieb hängen ?
Zum zweiten Punkt: Die Maschine hat überhaupt kein Flusensieb, sondern dieses Kunststoffgerippe würde ich eher als Grobabscheider bezeichnen.
Ich bin der Ansicht, daß über diesen Einsatz noch irgendeine Gewebsocke gezogen sein sollte, aber meine Nachbarin versichert, daß das niemals anders war, und sie sich von der ersten Stunde an darüber gewundert hat.
Wenn diese Vermutung zweier von Anfang an vorhandener Fehler stimmt, hat die gute Frau wohl wirklich ein Montags- oder eher Freitagsnachmittagsgerät erwischt.
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Zu guterletzt noch ein hübsches Experiment, daß ihr euren Azubis vorführen könnt:
Der Aufbau des Synchronmotors dieser Pumpe entspricht ja ziemlich genau den ersten Dynamomaschinen, die u.a. Siemens reich machten.
Halte mal eine LED an die Pole der Motorwicklung und dann drehe die Pumpe ganz gemütlich von Hand durch - und staune!
Besser nicht mit der Bohrmaschine drehen, sonst liegt nachher noch jemand zuckend in der Ecke.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
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Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 3 Apr 2007 1:06 ]