Ich habe mich schon lange nicht mehr mit der Technologie von TFT-Displays beschäftigt, aber ich denke auch, daß es der Hauptzweck ist, das Licht in eine bestimmte Vorzugsrichtung zu lenken. Vermutlich handelt es sich um eine Prismenfolie ähnlich einer Fresnel-Linse.
Warum allerdings vier Folien kombiniert wurden, ist mir schleierhaft, da jeder Kunststoff-Luft Übergang etwa 4% Reflexionsverluste, also insgesamt rund 30% verursacht.
Zitat :
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Eine Glühlampe durch die Folie betrachtet erscheint als Regenbogen. |
Das deutet auf ein Beugungsgitter, allerdings haben auch andere hinreichend feine periodische Strukturen, z.B. der Bespannstoff vom Regenschirm, diese Wirkung.
Anstatt mit einem Laser zu beleuchten, kannst du die Eigenschaften eines transparenten Beugungsgitters leichter beurteilen, wenn du die Folie ganz nah vor das Auge hältst und auf eine punktförmige (oder weit entfernte) Lichtquelle schaust.
In der unbeeinflussten Richtung ist dann das unbunte Bild 0.ter Ordnung zu sehen, während symmetrisch dazu die -1. und +1. Ordnung zu sehen ist. Grün liegt weiter innen als rot.
Kommerzielle Gitter sind oft ge"blazed", d.h. sie haben ein sägezahnähnliches Profil, wodurch sich eine Intensivierung der positiven Ordnung(en) erreichen lässt.
Bei groben Gittern mit nichtsinusförmigem Profil der Rillen sind weiter aussen auch noch höhere Ordnungen zu sehen.
Prinzipiell kann man nach einer einfachen Kalibrierung mit den meisten solcher Strukturen Wellenlängenmessungen machen. Die einfache Formel, die sich wohl in jedem Physikbuch für höhere Schulen findet, lautet: n*lambda = d*sin(alpha).
lambda ist bekanntlich die Wellenlänge;
n ist die Ordnung des Beugungsbilds, 0 für den unbeeinflussten Strahlengang;
alpha der Winkel zwischen Beugungsbild und unbeeinflussten Strahlengang;
d die Gitterkonstante, also der Abstand zweier benachbarter Rillen.
Zur Kalibrierung (Bestimmung von d) eignet sich vorwiegend Gasentladungen z.B. ein HeNe-Laser, oder eine Na-Dampflampe, oder die orange oder grüne Hg-Linie einer Leuchtstofflampe.
Aus obiger Formel geht hervor, daß die Dispersion umso größer ist, je gröber das Gitter ist, aber das ist nur ein scheinbarer Vorteil, denn er wird dadurch erkauft, daß bei groben Gittern die Spektren mehrerer Ordnungen überlappen.
Was die obige Formel nicht verrät: Wenn man scharfe Spektren erzielen will, so muß man möglichst viele Gitterlinien beleuchten, was die Verwendung großer Gitter bedeutet, die außerdem außerordenlich gleichmäßig gefertigt sein müssen. Kunststofffolien sind damit schnell überfordert.
P.S.:
Zitat :
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Polfilter sind es nicht, soviel habe ich schon rausgefunden, |
Das glaube ich auch, aber ich vermute, daß du nicht den Lichtdurchgang in beiden Richtungen untersucht hast. Das müsstest du tun, um sicherzugehen, daß es keine zirkularpolarisierenden Filter sind.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 6 Dez 2006 11:39 ]