Phasenverschiebung durch endliche Lichtgeschwindigkeit?

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Autor
Phasenverschiebung durch endliche Lichtgeschwindigkeit?

    







BID = 371338

LaForge

Gerade angekommen


Beiträge: 18
 

  


Wie wird das den generell im europäischen/deutschen Stromnetz geregelt? Dort sind doch alle möglichen Kraftwerke zusammen geschaltet. Theoretisch müssten doch alle Generatoren synchron laufen, was ich mir irgendwie nicht vorstellen kann. Wird das auch mit den oben beschriebenen Trafos und Reglern geregelt? 2 MW sind ja nicht so wahnsinnig viel.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: LaForge am 21 Sep 2006 12:47 ]

BID = 371365

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5335

 

  

@LaForge,
ich bin Laie, also bitte nicht schlagen.

Auf dem EU-Festland sollte es relativ synchron laufen.
Siehe die Geschichte, als Italien abgekoppelt wurde und darauf bei denen der Strom komplett ausgefallen ist.
Ich meine das war eine Schutzmaßnahme, damit nicht daß ganze EU-Netz ausfällt.

Ansonsten kann man das über AC <-> DC <-> AC problemlos machen, siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/HGÜ-Kurzkupplung http://de.wikipedia.org/wiki/Hochsp.....agung

BID = 371374

caes

Stammposter



Beiträge: 473


Zitat :
LaForge hat am 21 Sep 2006 12:45 geschrieben :

Wie wird das den generell im europäischen/deutschen Stromnetz geregelt?


Es gibt eine Art Taktgeber, den m. W. das RWE stellvertretend fuer die anderen Versorger betreibt.


>Dort sind doch alle möglichen Kraftwerke zusammen geschaltet. Theoretisch müssten doch alle Generatoren synchron laufen,

Das tun sie auch. Synchron bedeutet ja nicht gleichphasig.

Was asynchron laeuft, muss ueber Umrichter einspeisen.


>Wird das auch mit den oben beschriebenen Trafos und Reglern geregelt?

Nein, "das" nicht. Phasenschieber braucht man nur, wenn man z. B. mit EINER Quelle in ZWEI phasenungleiche Netzstraenge einspeisen will, und diese ihre Phasenlagen beibehalten sollen.


>2 MW sind ja nicht so wahnsinnig viel.

Stimmt, das gibts sicher auch groesser.


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: caes am 21 Sep 2006 14:51 ]

BID = 371384

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut

@LaForge:


Zitat :
Theoretisch müssten doch alle Generatoren synchron laufen


Das tun Sie auch, solange es sich um Synchrongeneratoren handelt. Allerdings bedarf es allein dafür noch keiner speziellen Regelung. Wenn man eine Synchronmaschine (ob Motor oder Generator) an das Netz anschließt läuft sie 100% synchron. Bremst man sie nun ab, entnimmt sie dem Netz Strom und 'hinkt' um einen bestimmten Winkel dem Netz hinterher, die Drehzahl bleibt allerdings konstant. Wenn man Drehmoment zuführt, eilt der Rotor dem Netz um einen bestimmten Phasenwinkel vor und speist Strom ins Netz ein, die Drehzahl bleibt wieder konstant. Will man nun einen Generator ans Netz anschließen müssen einige Dinge synchronisiert werden:

1. Der Generator wird mit der in antreibenden Turbine auf die richtige Drehzahl gebracht, dazu ist nur minimale Leistung erforderlich, da nur die mech. Verluste überwunden werden müssen.

2. Die Spannung wird über die Stärke des Magnetfeldes des Rotors eingestellt (also den Erregerstrom)

3. Der Phasenwinkel des Generators und des Netzes müssen 100% übereinstimmen.

Wenn all das stimmt kann der Generator zu geschaltet werden. Mit etwas Glück schmilzt dabei nicht die Wicklung (wenn der Generator beispielsweise gegenphasig läuft)

Früher musste man alle diese Einstellungen mit der Hand machen, heute geht das automatisch.

Wenn der Generator nun zu geschaltet ist, ist er wie mit einer Welle mit allen anderen Generatoren verbunden. Wenn nun die Turbine mit mehr Leistung beaufschlagt wird, speist der Generator ein und erleichtert anderen Generatoren die Arbeit. Theoretisch könnte man die Turbine auch ganz abschalten, dann würde der Generator als Motor das Ganze auf Netzdrehzahl(-frequenz) halten.

Wenn also ein kleiner Generator zu geschaltet wird, wird er vollständig vom Netz geführt. Das gesamte Netz selber muss allerdings auch geführt werden, damit Frequenz und Spannung nicht langsam aus dem Ruder laufen. Deshalb sind alle Kraftwerke elektronisch vernetzt.

PS: für mich gilt das selbe wie für BlackLight, also bitte nicht schlagen.

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: ffeichtinger am 21 Sep 2006 15:27 ]

BID = 371391

perl

Ehrenmitglied



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Zitat :
Theoretisch könnte man die Turbine auch ganz abschalten, dann würde der Generator als Motor das Ganze auf Netzdrehzahl(-frequenz) halten.
Nicht nur theoretisch.
Man läßt sogar nicht benötigte Generatoren als Phasenschieber mitlaufen, um induktiven Blindstrom aus dem Netz zu nehmen.
Stichwort: übererregter Synchronmotor

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BID = 371452

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
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d.h. , wenn ich das richtig verstanden habe:

Im nicht angeschlossenen Betrieb kann man mit dem Erregerstrom die Spannung regulieren und im angeschlossenen die Blindleistung?

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BID = 371483

caes

Stammposter



Beiträge: 473


Zitat :
ffeichtinger hat am 21 Sep 2006 18:28 geschrieben :


Im nicht angeschlossenen Betrieb kann man mit dem Erregerstrom die Spannung regulieren und im angeschlossenen die Blindleistung?



Die induzierte Spannung richtet sich natuerlich in beiden Faellen nach dem Erregerstrom. Nur sind im Leerlauf Strom und Leistung, auch Blindleistung, Null.

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BID = 371507

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Nur sind im Leerlauf Strom und Leistung, auch Blindleistung, Null.
Das stimmt nicht, denn dann wäre das Verlustgeschäft die großen Generatoren der Pumpspeicherwerke ohne Wasser im Leerlauf vom Netz drehen zu lassen ja sinnlos.

Tatsächlich stellen die übererregten Synchronmaschinen aber, bei geringer Wirkleistung (= Verluste) eine beachtliche kapazitive Blindlast dar, mit der man die durch die induktiven Lasten des Netzes, wie Motore und Leuchtstofflampen, bewirkte Phasenverschiebung kompensieren kann.
Eine ausführliche Diskussion z.B. hier: http://em-labor.fh-bielefeld.de/word/emscript/pdf/em2_1.pdf


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caes

Stammposter



Beiträge: 473


Zitat :
perl hat am 21 Sep 2006 21:04 geschrieben :

Das stimmt nicht, denn dann wäre das Verlustgeschäft die großen Generatoren der Pumpspeicherwerke ohne Wasser im Leerlauf vom Netz drehen zu lassen ja sinnlos.



Perl, bitte nicht den Fall verbiegen.

ffeichtinger schrieb "nicht angeschlossener Betrieb". Wenn ich darauf antwortend schreibe "Leerlauf", dann meine ich genau das.

Was Du beschreibst, ist angeschlossener Betrieb ohne Wirkleistungseinspeisung.

Wenn die Maschine nicht angeschlossen ist, kann sie selbstverstaendlich keine Blindleistung austauschen. Klar, oder?






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perl

Ehrenmitglied



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Wohnort: Rheinbach


Zitat :
ffeichtinger schrieb "nicht angeschlossener Betrieb". Wenn ich darauf antwortend schreibe "Leerlauf", dann meine ich genau das.
Ja, und davor war die Rede davon, daß man die Antriebsturbine abschalten kann.
Eine solcherart überhaupt nicht mehr angetriebene Synchronmaschine wird alsbald zum Stillleben und Industriedenkmal
Ein Mistverständnis mithin.

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caes

Stammposter



Beiträge: 473


Zitat :
perl hat am 22 Sep 2006 02:52 geschrieben :


Stillleben und Industriedenkmal



Herrlich! Da denkt man sogleich an Transformator in Oel.



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BID = 371628

Dreheisen

Schriftsteller



Beiträge: 694
Wohnort: Rheinhessen

Hallo LaForge und alle Freunde der Phasenverschiebung,

Der Querregler von dem ich hier berichtet habe wurde und wird vermutlich noch immer dazu benutzt um wirtschaftliche Einflüsse zu optimieren.
Das energiebeziehende EVU hatte in der Hauptsache zwei Lieferanten, einen sehr großen und einen kleinen. Die Bezugspreise der beiden Anbieter waren von der Tageszeit und vertraglichen Maximallasten abhängig. Der vorhandene Quer- und Längsregler ermöglichte so die Preisoptimierung der ins EVU-Netz eingespeisten Energieanteile. Somit rechtfertigt sich in diesem Fall der erhebliche finanzielle Aufwand.

Im normalen Netz ist es wesentlich einfacher und günstiger einen einspeisenden Generator auf die örtliche Phasenlage zu synchronisieren (z.B. mittels Hell- Dunkelschaltung) als mit solchen Reglern zu arbeiten.

Die Netze zum Osten unseres Festlandblockes wurden (werden?) mittels HGÜ (Hochspannungsgleichstromübertragung) gekoppelt da ist die Phasenlage sch..egal.

mfg
dreheisen




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Es handelt sich bei obenstehendem um wohlgemeinte, private Tipps welche jedoch jegliche Haftung ausschliessen.

BID = 371635

LaForge

Gerade angekommen


Beiträge: 18

Danke für die vielen Infos. Ich glaube ich werde mich demnächst mal in Sache Synchronmotor/-generator belesen.

BID = 371746

caes

Stammposter



Beiträge: 473


Zitat :
Dreheisen hat am 22 Sep 2006 11:05 geschrieben :

Hallo LaForge und alle Freunde der Phasenverschiebung,

Der Querregler von dem ich hier berichtet habe wurde und wird vermutlich noch immer dazu benutzt um wirtschaftliche Einflüsse zu optimieren.


Genau! Habe es mal nachgeschlagen:

Querregler regeln die Wirkleistung. (selten eingesetzt)
Laengsregler regeln die Blindleistung. (weit verbreitet)
Schraegregler regeln beides. (60 Grad Schraegregler haeufig)

Bauweise: Im Prinzip Drehstromtrafos ohne galvanische Trennung; der gesamte Leiterstrom fliesst durch eine Wicklung, in die eine phasenverschobene Spannung induziert wird.

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BID = 373131

Peda

Schriftsteller



Beiträge: 891

Das ist auch der Grund dafür, dass die Netzfrequenz in Europa nur 50Hz beträgt, und nicht höher wie z.B. in Flugzeugen oder Sonderanwendungen wo 300 - 400Hz herschen.
bei 400Hz wäre die mögliche Länge nur noch ein achtel.

Gruss Peter

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