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Kondensator in Sichtprüfung Suche nach: kondensator (17535) |
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BID = 365762
Rupoldi Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: im Badnerland
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Hallo!
Auf Platinen die mir Ärger machen (zb meine ab-und-zu-abstürzende PC-Hauptplatine) sehe ich immer wieder Kondensatoren bei denen ich mir nicht klar bin, ob sie nun offensichtlich kaputt oder noch völlig-ok sind! Wann gilt denn nun ein Kondensator als defekt? Habe gehört die "laufen aus" oder "wölben sich" gelegentlich, darum versuche ich dieses Fehlerbild durch Sichtprüfung zu erkennen, bin mir aber der Ausmaße dieser Fehlerbeschreibung nicht im klaren.
Zum Beispiel habe ich ein paar Kondensatoren die ganz leicht gewölbt sind im Gegensatz zu anderen, oder bei manchen sind auch so braune Flecken am Deckel sichtbar, was auf "Ausgelaufenes" hindeutet - sind die deswegen defekt? Mich verwirrt halt die Tatsache, dass diese Wölbungen nur klein, und die braunen Flecken so gering sind.
Im Internet fand ich ein ähnliches Bild:
http://www.otacky.jp/images/broken_capacitors.jpg
dort sieht man diese leichten braunen Flecken und auch eine kleine Wölbung. Sind die nun schleunigst zu ersetzen oder ist das noch völlig problemlos innerhalb der Toleranz? Und muss ein Kondensator schon richtig zerfetzt sein oder in ausgelaufener Flüssigkeit schwimmen, damit er als defekt gilt?
Freue mich über hilfreiche Tipps, im Netz konnte ich leider keine aufklärenden Bilder finden. |
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BID = 365767
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Solche Kondensatoren sind defekt und du solltest sie bald ersetzen.
Normalerweise fallen sie nicht mit einem Kurzschluss aus, sondern werden hochohmig und haben dann einfach keine Wirkung mehr.
Das muß auch nicht gleich zum Totalausfall des Rechners führen weil oft viele dieser Kondensatoren parallelgeschaltet sind un so eine gewisse Reserve vorhanden ist.
Es kann aber sein, daß dadurch gehäuft Rechnerabstürze passieren, ganz besonders in den ersten Minuten nach dem Einschalten, weil der Fehler in der Kälte besonders stark in Erscheinung tritt.
P.S.:
Auch mal den Staubsauger an den CPU-Kühlkörper halten.
Aber tunlichst nicht auseinandernehmen.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 2 Sep 2006 13:03 ] |
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BID = 365771
Rupoldi Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: im Badnerland
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Danke perl, die Antwort hatte ja Rekordgeschwindigkeit!
Also kann ich mir folgendes merken:
In der Sekunde, wo man braune Flecken - egal wie gering sie sind - auf einem Kondensatordeckel sieht, ist dieser definitiv nicht mehr 100% einsatzfähig und müsste ersetzt werden.
Stimmts? Das würde mich jedenfalls sehr beruhigen!
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BID = 365778
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ja, aber der Dreckfleck kann sich auch unter dem Kondensator befinden und der Kondensator muß nichtmal auslaufen. Ein aufgewölbter Deckel ist Anlass genug.
Leider gibt es auch Kondensatoren die sich völlig unauffällig verabschieden und die sind schwer zu diagnostizieren, besonders wenn weitere parallelgeschaltet sind.
Wenn solche Ausfälle auftreten und das Gerät so 5 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat, werden auch die anderen Kondensatoren am Ende ihrer Lebensspanne angekommen sein. Dann sollte man zumindest jene, die mit 5V und 3,3V zu tun haben, auf Verdacht erneuern.
Oder evtl. das Gerät verschrotten.
Falls du beabsichtigst diese Kondensatoren zu ersetzen und nicht sehr geübt im Löten bist, solltest du das jemanden mit Erfahrung und dem richtigen Werkzeug machen lassen, denn die Gefahr, daß du dabei die Platine beschädigst, ist ziemlich hoch.
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Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 2 Sep 2006 13:32 ]
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BID = 365784
Rupoldi Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: im Badnerland
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OK also nochmal vielen Dank für deine Hilfe, endlich weiss ich bescheid und kann anfangen zu löten! hehe
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BID = 365839
Lötfix Schreibmaschine
    
Beiträge: 2328 Wohnort: Wien
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Zum Löten:
Mindestens eine 80W Lötstion verwenden, durch die großen Masseflächen wird viel Wärme abgeleitet. Anwärmen und Elko vorsichtig heraus ziehen, Absauger oder Entlötlitze hilft meist nicht, da auf der Bauteilseite dann immer noch Lot ist.
mfg lötfix
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BID = 365917
nabruxas Monitorspezialist
    
Beiträge: 9529 Wohnort: Alpenrepublik
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Wie Lötfix es beschreibt ist es richtig.
Ordentlich mit dem Lötkolben draufbruzzeln, bis der Elkos herausfällt ist PCB schonend.
Dann das Zinn absaugen.
Die Gefahr das das Mulitlayerboard beschädigt wird ist recht hoch wenn mit zu wenig Temp. bzw. zu geringer Lötkolbenleistung gearbeitet wird.
Messen lassen sich die defekten Elkos mit einem sogenannten ESR Messgerät. Alternativ mit einem Oszilloskop und Komponententester.
Letzerer ist allerdings bei 105°C Typen nicht immer zuverlässig.
Bei der Auswahl der neuen Typen mußt Du allerdings beachten, daß 85°C Standard Elkos nicht geeignet sind. (Zumeist sind das die die man "um die Ecke" bekommt)
Richtig ist die Verwendung von 105°C Typen, besser 125°C Typen die aber schwieriger zu bekommen sind.
Gib mal die mechanischen Abmessungen, Rastermaß, Spannungsfestigkeit und Kapazität bekannt.
Ich schaue dann mal in mein schlaues Buch welcher Elko gut und richtig ist.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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