Induktivitätsänderung einer Spule durch NE-Metalle?

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Autor
Induktivitätsänderung einer Spule durch NE-Metalle?
Suche nach: spule (6708)

Problem gelöst    







BID = 361383

hannoban

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Beiträge: 1722
Wohnort: Hinter Düsseldorf die 4. Mülltonne links
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Hallo!

Ich sitze irgendwie gewaltig in der Shyce, und bräuchte dringend Rat! Zur Situation:

Hab kürzlich bei der Arbeit ein Hydraulikventil bei der Demontage beim Kunden beschädigt. Dieses spezielle sog. Pilot-Ventil hatte auf einem Kolbenende eine Gewindestange, auf der ein Kunstoffhalter für einen Ferritkern geschraubt war, der mittels Kontermutter auf der Gewindestange positioniert werden konnte. Dieser Ferritkern bewegt sich also synchron mit dem Ventilkolben in einer Spule hin und her, über die dann die Kolbenposition induktiv genaustens vermessen und ausgewertet werden kann.

Nun ist mir bei der Demontage dieser Kunststoffhalter für den Ferritkern abgebrochen. Das Ganze ist deshalb extrem ungünstig, weil diese Bauart nichtmehr hergestellt wird. Das Ersatzteil ist also nichtmehr zu bekommen. Ein neues Ventil würde ein mittleres Vermögen kosten, würde aber auch nix bringen, weil es zu den anderen Uralt-Ventilen in dem Block nicht kompatibel wäre. Der Austausch aller kompatiblitäskritischen Ventile würde ein riesiges Vermögen kosten, und jede Menge Arbeit verursachen, da der ganze Ventilstand neu vermessen und eingestellt werden müsste.

Das Teil einfach zu kleben war mein erster Gedanke, ist aber auch extrem schlecht, da die Klebeflächen zu klein sind. Ein erneuter Bruch während des Betriebes der Anlage, könnte fatale Auswirkungen haben.

Nu hab ich meinem Chef vorgeschlagen das kleine blöde gebrochene Kunststoffteil einfach neu drehen zu lassen. "Spitzen Idee!" sagte er, und ließ ein neues Drehen; AUS MESSING
Ohne daß ich das begründen kann, bin ich doch fast sicher, daß das auf keinen Fall geht. Er meint, daß Messing doch nicht Magnetisch wäre, und viel stabiler als so blödes Plastik. Aber ich irre mich doch nicht wenn ich sage, daß das zusätzliche Messing in der Spule die Induktivität, und damit natürlich dann auch den Messwert verfälschen würde, und die ganze Anlage dann dejustiert wäre, oder? Der Halter des Ferritkerns war ja sicherlich nicht umsonst aus Kunststoff!?!

Es wär echt cool wenn jemand knapp, aber verständlich erklären könnte warum das Teil aus Messing nicht geht, oder warum ICH falsch liege, und es am Ende doch geht. Ich würde mich auch auf keinen Fall mit fremden Federn schmücken, sondern bin nur daran interessiert daß hier nicht noch mehr Schaden entsteht als sowiso schon. Der Kunde will die Anlage am Mittwoch Morgen wieder in Bertrieb nehmen, und verhängt bestimmt Konventionalstrafe, wenn das nicht möglich sein sollte. Das ist aber so gerade eben noch Zeit genug, meinen Chef zu überzeugen, das Teil neu anfertigen zu lassen, zum Kunden zu fahren und das Teil wieder so einzubauen daß die Anlage betriebsbereit wird. (Ich wünschte es gäbe einen Knall, und es wäre soweit)

Das war viel Text, aber mir war´s jedes Byte wert, da ich noch in den Probezeit bin. Also danke schonmal im Vorraus!

MfG hanno...

BID = 361386

Ltof

Inventar



Beiträge: 9306
Wohnort: Hommingberg

 

  

Frag mal die Schatzsucher. Auch NE-Metalle lassen sich mit der Spule aufspüren - weil sie das Feld beeinflussen. Sie würden ja sonst nur altes Eisen aufspüren.

Auch der Leitungs- und Metallsucher aus dem Baumarkt würde nur bei Eisen funktionieren, wenn NE-Metalle das elektromagnetische Feld nicht beeinflussen würden!

Ich wünsch Dir viel Erfolg beim Überzeugen des Chefs und Rparieren des Schadens.

Du schaffst das!

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 18 Aug 2006 21:59 ]

BID = 361400

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
Wohnort: Hinter Düsseldorf die 4. Mülltonne links
ICQ Status  

Ja, das Argument mit dem METALL-(und nicht EISEN-) suchgerät hab ich ihm auch schon unterbreitet. Aber irgendwie schien ihn das überhauptnicht zu überzeugen. Er machte so den Eindruck; "Was faselt der da von Bahnhof, wenn wir von Bratkartoffeln reden". Seit dem ich hier zu Hause sitze, bin ich auch schon fast davon überzeugt, daß er den Ferritkern für einen Magneten hält, und garnicht rafft wie das ganze überhaupt funzt. Ich weiß es ja nunmal ehrlichgesagt auch nicht so genau, und kann mir das nur so zusammenreimen, weil ich im Bereich Hydraulik nicht die geringste Erfahrung habe, und als Mechaniker mit ET-Kenntnissen nur weiß was ich sehe.

Er hat jede menge Ahnung von Hydraulik, aber offensichtlich keinen blassen schimmer von ET. Nur eines ist sicher, das Ding auf dem Plasikhalter ist KEIN Magnet. Also zu 99.9%iger Sicherheit ein Ferritkern. Das Teil, das darübergestülpt wird, ist vergossen, und mit 3 Anschlüssen. Da kommt für mich nur eine Spule in Frage.

Ich hoffe einfach mal, daß ich ihm das klar machen kann, daß das mit Messing nicht geht.

Ich hab vorher mit einem Kollegen zusammen an dem Ventilstand gearbeitet, der halt viel mehr Erfahrung mit Hydraulik hat. Wir sollten die Ventile abdichten, da alle undicht waren. Er meinte: "An die Pilot-Ventile gehen wir nicht dran! Das hier ist eine Druckspeicheranlage. Wenn die verstellt werden, dann können die Druckspeicher platzen."

Keine Ahnung, ob der das ernst meinte, oder nur einen Newbe wie mich verarschen wollte. Auf jeden Fall hab ich die Hosen voll, egal wie. Und die Pilot-Ventile am Ende immernoch undicht waren, und mein Kollege in Urlaub, sollte ich die alleine Abdichten. Eigentlich unglaublich sowas. Daß ich keine Erfahrung mit Hydraulik habe, ist absolut kein Geheimnis in der ganzen Firma. Und trotzdem schicken die mich da alleine hin, und dann passiert sowas.

MfG hanno...

BID = 361401

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien

Ich kenne solche Ventile. Hatten sowas an Klink Räummaschinen, war von Rexroth, und das Ventil wurde durch eine Verstärkerkarte (ich glaube VT1000) angesteuert und hatte einen Weggeber bestehend aus mindesten 2 Spulen drann.
Ob das jetzt ein Differentialtauchankeraufnehmer oder Differentialtransformator war, kann ich leider nichtmehr nachschauen. Dreht das Teil doch aus Polyamid oder PVC, dann gibt es sicher kein Problem. Die Weggeberspulen werden mit X kHz Wechselstrom betieben, genaue Frequenz weiß ich jetzt nicht, da könnte es möglicherweise Wirbelströme im Messing geben, denn dazu muß der Leiter nicht mal magnetisch sein (siehe Aluscheibe im Stromzähler).

Viel Glück und gutes Gelingen!

mfg lötfix

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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lötfix am 18 Aug 2006 23:12 ]

BID = 361424

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Die Wirbelströme in einem Spulenkern aus NE-Metall verringern beim Eintauchen in die Spule Induktivität. Das natürlich umso mehr, je höher die Leitfähigkeit ist und je dicker der Kern ist.
Früher, als es noch keine gescheiten HF-Ferrite gab, hat man deshalb Aluminium, oder Kupferkerne sogar zu Abstimmzwecken benutzt. Die Dämpfung bleibt dabei relativ gering.

Du kannst also annehmen, daß, wenn am Ferritkern einseitig eine NE-Stange befestigt wird, sich der Nullpunkt verschiebt.
Da die Induktivitätsänderung durch den Ferritkern gegensätzlich zum NE-Metall ist, wird außerdem die Empfindlichkeit und evtl. sogar die Linearität leiden.

Wie sieht es an dem Gerät mit Temperaturschwankungen aus ?
Kunststoffe haben einen relativ hohen Ausdehnungskoeffizienten und es ist möglich, daß die Elektronik das berücksichtigt.
Dann sollte man das Ersatzteil aus dem gleichen Material herstellen.
Ansonsten kann man es vielleicht aus einem Hochleistungskunststoff wie PEEK drehen. Dann wird dein Chef merken, daß Kunststoff nicht gleichbedeutend mit billig sein muß.

P.S.:
Das dreibeinige Teil könnte im Innern etwa so aussehen wie dieses hier:



Zwei hintereinander angeordnete Spulen, die mit zwei Widerständen eine Brückenschaltung bilden.
Wenn der Ferritkern, - hier von einer Barometerdose angetrieben -, sich in der Mitte befindet, ist die Brücke abgeglichen und die Spannung an der Diagonalen Null.
Die durch kleine Abweichungen bewirkte Verstimmung der Brücke lässt sich dann hoch verstärken.




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Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 19 Aug 2006  3:19 ]

BID = 361448

Ltof

Inventar



Beiträge: 9306
Wohnort: Hommingberg

http://66.249.93.104/search?q=cache.....;cd=5

Kapitel 2.3

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(Hanlon’s Razor)

BID = 361489

hannoban

Schreibmaschine



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Werde das jetzt mal alles ausdrucken, und am Montag meinem Chef vorlegen. Dann wird er es wohl einsehen.

Wenn nicht, dann lasse ich ihn einen Haftungsausschluss unterschreiben, der bestätigt daß er gewarnt wurde, und mich von allen weiteren Folgeschäden freispricht. Dann baue ich das Messingteil ein, und suche das Weite wenn die mit dem Probelauf beginnen, bevor alles in die Luft fliegt.

Auf jeden Fall herzlichen Dank an alle! Ich lass den Thread noch offen um euch auf dem Laufenden zu halten.

MfG hanno...

BID = 361537

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Ich kann zum Thema leider nichts beitragen, aber ich hoffe, dass alles gutgeht!

Viel Erfolg!

_________________

BID = 361571

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien

Also in die Luft fliegen darf da sowiso nix, da müssen schon Druckbegrenzungsventile verbaut sein, kann ja mal nen Kabelbruch oder Elektronikdefekt geben und da darf es dann auch nix zerreißen.

mfg lötfix

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BID = 362432

hannoban

Schreibmaschine



Beiträge: 1722
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Also ich danke nochmal allen recht herzlich!

Das gebrochene Teil wurde aus GFK (glasfaserverstärktem Kunstoff) neu gefertigt, und ich hab es heute eingebaut. Beim Probelauf viel ein weiteres kleines Leck auf, aber das war schnell abgedichtet, und in die Luft ist auch nichts geflogen. Also brauch ich jetzt nurnoch hoffen, daß alles bis zum Ablauf der Gewährleistungsfrist so weiterläuft wie beim Probelauf, und keine Rekalmation kommt.

Dann mach ich den Thread mal zu!

MfG hanno...


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