CCFL Röhre wechselt die Farbe Im Unterforum Grundlagen - Beschreibung: Grundlagen und Fragen für Einsteiger in der Elektronik
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CCFL Röhre wechselt die Farbe Suche nach: röhre (8203) |
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BID = 323086
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9250 Wohnort: Alpenrepublik
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Heute habe ich einen wirklich tollen Fall:
Ein TFT Monitor der nach dem Einschalten einen massiven Rotstich hatte wurde nach ca. 1 Minute "normal".
Also Kiste zerlegt und "Winter aus der Dose" auf die AD/Wandler- ergebnislos.
Na gut dachte ich, zerlege ich mal das Paneel.
Und jetzt die Überraschung. Eine der beiden Röhren hat nach dem Einschalten tatsächlich einen massiven rotstich welcher langsam von der Röhrenmitte ausgehend her verschwindet.
Diese Röhre hat an einem definitiv guten Wandler das gleiche Problem. Röhre getauscht und gut ist es.
Doch nun die Frage: Wie kann das sein?
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten! |
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BID = 323145
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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hab ich schon mal bei ner leuchtröhre gesehn.
da is ne mischung aus neon und argon drin, wenns auch im kalten zustand hell werden soll. Anscheinend verflüchtigt sich das argon irgendwie anders. die ehemals kaltweiße röhre war auf einmal orange, und ein paar tage später hat sie gar nicht mehr durchgezündet. |
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BID = 323258
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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da fehlt ja die hälfte, war gestern wohl etwas spät.
Also, Neon leuchtet auch im kalten Zustand gut. Das Argon erst, wenn das Quecksilber in der Röhre verdampft ist, sprich, wenn es wärmer ist. Erst durch eine ordentliche Argon-Hg-Entladung bekommst du genug UV-Licht, um es über den Leuchtstoff weiß zu kriegen.
Der Grund, dass man überhuapt das orange leuchtende Neon dazupackt ist einfach die Durchzünd- und Brennsicherheit bei Kälte.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 18 Apr 2006 12:39 ]
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BID = 323475
BlackLight Inventar
Beiträge: 5316
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Zitat : :andi: hat am 18 Apr 2006 12:33 geschrieben :
| Erst durch eine ordentliche Argon-Hg-Entladung bekommst du genug UV-Licht, um es über den Leuchtstoff weiß zu kriegen. |
Sagst du damit, dass im Normalbetrieb sowohl das Argon als auch das Quecksilber leuchtet?
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BID = 323522
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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das Argon würde ohne den winzigen Anteil Hg nur sehr schwach und wenig UV-intensiv leuchten.
Ob aber jetzt das Hg mitleuchtet, kann ich dir nicht sagen.
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BID = 323540
BlackLight Inventar
Beiträge: 5316
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Ist da denn so wenig Hg drin?
Denn eigentlich sehe ich nur Gründe gegen leuchtendes Argon.
Nach meinen Quellen braucht Argon 11-13eV(ca 100-90nm) zum leuchten, als Vergleich Hg macht es mit 4,9eV(250nm)
Der Wirkungsgrad wäre nicht besonders gut, wenn der Leuchtstoff die Energiedifferenz in Wärme umwandelt.
(Mittleres sichtbares Licht 2,5eV(500nm), 2,5eV/4,9eV ca 50%; 2,5eV/13eV ca 20%)
Oder gibt es Leuchtstoffe, die das Problem nicht haben?
Oder wenn ich an eine Na- oder Cd-Lampe denke, da war nach dem Aufwärmen nichts mehr vom ???Anbrenngas“ zu sehen.
Da reicht nachher die Energie der Elektronen nicht mehr aus, das ???Gas“ anzuregen, weil sie vorher mit dem Metalldampf stoßen. (So Richtung Franck-Hertz-Versuch.) Bei 4,9 vs. 11-13 sollte es doch ähnlich ausschauen.
Oder stimmen meine Quellen nicht oder stehe sonst wie auf dem Schlauch?
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BID = 323542
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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in einer Leuchtröhre der Baugröße einer normalen 58W Leuchtstofflampe ist eine Kugel Hg von 0,5 bis 2mm drin. Macht jeder Glasbläser anders.
Zum Rest kann ich leider nichts sagen, von der Physikalischen Seite her kenn ich mich da nicht aus.
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BID = 323549
BlackLight Inventar
Beiträge: 5316
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Zitat : :andi: hat am 19 Apr 2006 00:02 geschrieben :
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... eine Kugel Hg von 0,5 bis 2mm drin. |
Das sollte locker für einen Hg-Druck von ein paar mbar reichen.
Ok, ich versuch es mal auszurechnen:
p*V = n*R*T; N: Stoffmenge in Mol, R Gaskonstante(8,31J/(K*mol).
Molmasse von Hg: 200g/mol, Dichte: 13,5 g/cm³
d = 0,5mm
MasseKugel = 4/3*Pi*(0,025mm)³*13,5g/cm³;
Also MKugel = 0,9mg
Das sind 4,5µmol (0,9*10^-3g* mol/200g)
Bei Raumtemperatur: (300K)
p*VRöhre = 0,01J = 0,01 kg m²/s²
p = 1/vEinheitenlos * 0,01 kg/(ms²) = vEinheitenlos * 0,01 Pa; mit vEinheitenlos = V/1m³
p = 1/vEinheitenlos * 0,001mbar = 1/vEinheitenlos * 0,1µbar
bei V = 0,1l (= 0,000.1 m³ = 0,1 Milli m³) wär es ein Druck von (vEinheitenlos = 0,1 Milli m²/m³ = 0,1 Milli)
p = 0,11/0,1 Milli *1µbar = 1 1/Milli * 1µbar (µ = Milli²)
p = 1 * Milli/Milli * mbar
p = 1mbar
1mbar ist ein schönder Druck für eine Gasentladung.
Ich hoffe, es sind nicht noch mehr Fehler drin (eben kam schon mal 10mbar raus.)
Von d=0,5mm auf 2mm dürfte es ein Faktor 4 sein, wegen dem ³ wird da dann ein Faktor 64 raus, Volumen und Druck kann man auch noch ändern, ...
Also Quecksilber sollte genügend drin sein.
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BID = 323774
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9250 Wohnort: Alpenrepublik
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Ohh, da ist aber Input drinnen!
Muß mir mal das erst genauer ansehen und hoffentlich verstehen.
DANKE!
Also ist die Röhre definitiv defekt, oder nicht, oder nur eine "Mangelerscheinung" ohne Folgen.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 323820
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Ich würde sagen defekt. Wenn eine andere Röhre am selben Anschluss weiß leuchtet, ist ja davon auszugehen.
Folgen....
Wenn der Inverter vernünftig geplant ist, macht ihm das nichts aus. Die einzige Folge ist dann halt die falsche Farbe.
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BID = 324286
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat : BlackLight hat am 19 Apr 2006 01:17 geschrieben :
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....1mbar ist ein schönder Druck für eine Gasentladung. ...
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Soweit kommt es aber nicht.
Bei 100°C beträgt der Dampfdruck von Quecksilber erst 0,27 Torr Link und wahrscheinlich bleibt die Lampe sogar kühler.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
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BID = 324375
BlackLight Inventar
Beiträge: 5316
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Zitat : perl hat am 20 Apr 2006 20:59 geschrieben :
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Soweit kommt es aber nicht.
Bei 100°C beträgt der Dampfdruck von Quecksilber erst 0,27 Torr ... und wahrscheinlich bleibt die Lampe sogar kühler. |
Danke für den Hinweis, an den Dampfdruck hab ich nicht gedacht.
(Wer nicht nachschauen will, 0,27 Torr sind etwa 0,36 mbar; Faktor 3, pff.)
Und der Wert kommt hin, habe unten mal den Hg-Verlauf aus einem Diagramm ausgeschnippelt und angehängt.
[aus M. Henzler/ W. Göpel, ???Oberflächenphysik des Festkörpers“, S. 610, Teubner, Stuttgart 1994]
Bei 50°C lese ich ca 10^-2 Torr ab, das sind auch etwa 10^-2mbar (1 Torr = 1,33 mbar).
Und 10^-2 mbar ist auch noch ein schöner Druck für eine Gasentladung.
P.S.
Oben das sollte nur eine Milchmädchenrechnung zu ???winzigen Anteil Hg“ sein.
Durch den Dampfdruck sieht man es ja noch deutlicher, dass mehr als genug Quecksilber drin ist.
(Mit den gegebenen/geratenen Werten.)
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