Hallo,

zuerst eine Frage: Der Kondensator, den Du da eingezeichnet hast, ist das "der" Kondensator oder vielleicht ein zusaetzlicher Anlaufkondensator zur Steigerung des Anlaufmoments? In dem Fall waere es vielleicht keine so gute Idee, einen Softanlauf zu versuchen.

Die Drehrichtungsumkehr wird ueblicherweise durch Stromumkehr in der Hilfswicklung gemacht:

Rechtslauf:

U1 an L1
U2 und Z1 an N
Kondensator zwischen Z2 und U1

Linkslauf:

U1 an L1
U2 und Z2 an N
Kondensator zwischen Z1 und U1

caes

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@caes: Ja, es handelt sich um DEN Kondensator!
Wie die Drehrichtungsumkehr verwirklicht wird ist mir bekannt, aber kannst du mir die komplette Beschaltung zeigen? Aus dem Motor kommen nur drei Kabel. Eines davon geht mal sicher auf U1, und die beiden anderen?? Es sind ja schließlich vier Anschlüße im Motor da muß ja auch eine Brücke sein, nur wo??

Versteh ich nicht

Hallo ,

na die Brücken hat der Kollege doch mit gemeinsamen N-Anschluss aufgezeigt !

Gruss
Gretel

Tut mir leid, aber ich glaub ihr versteht die Frage nicht richtig. Die grundsätzliche Umschaltung ist klar.
Was aber nicht klar ist, ist wie ich die Umschaltung mit nur drei Leitungen realisieren kann. Die Brücke im Motor kann nicht geändert werden. Der Kondensator muß mit einem Pol immer an U1 sein, also muß eine Leitg von der Steuerung auf U1 gehen. Somit kann die Leitg. 3 nur mehr auf U2 gehen, da diese ständig an spg liegt. Und dann??
Wer kann im angefügtem Bild die Beschaltung IM Motor einzeichnen?

OK,
Ich bin von einem Motor mit zwei Wicklungen ausgegangen, muß aber drei haben die im Stern zusammengeschaltet sind.

Jetzt ist´s mir klar!!

Hallo wagnerjury,

ich hoffe, Du liest noch weiter mit, weil ich nicht glaube, dass der Motor drei Wicklungen hat. Dann muesste es ja eine Steinmetz-Schaltung sein.

Du hast m. E. einen Spezialfall eines Kondensatormotors mit zwei Wicklungen!

Der technische Zusammenhang ist folgender: Der Motor dreht im Linkslauf, wenn der Hilfsfluss dem Hauptfluss 90° vorauseilt. Im Rechtslauf ist es umgekehrt. Polt man den Hilfsstrom um, so eilt er 90° nach.

Nun haengen Strom und Fluss zwar proportional zusammen, aber fuer jede Wicklung mit verschiedenen Faktoren, abhaengig von der der sog. effektiven Windungszahl.

Wenn diese effektiven Windungszahlen ungleich sind, muss man die obige Schaltung nehmen (Umpolung des Stroms in der Hilfswicklung). Sie ist schaltungstechnisch aufwendiger, funktioniert aber immer. Das liegt daran, dass der Kondensator bei unterschiedlich wirksamen Wicklungen nur fuer eine Wicklung "passt".

Was Du (hoffentlich) hast, ist ein Motor mit magnetisch gleich wirksamen Wicklungen. In diesem Fall kann man eine "Sparschaltung" anwenden. Der Kondensator wird dabei im einen Fall in Reihe zur Hilfswicklung geschaltet, im anderen Fall in Reihe zur Hauptwicklung. Das kann man machen, weil er in beiden Faellen "passt". Passt er nicht, wuerde man nicht mehr auf 90° kommen und der Motor schlechter laufen.

Das funktioniert aus dem Grund, weil in bei richtiger Dimensionierung von C im jeweils kapazitiven Zweig der Strom genau um 45° der Netzspannung vorauseilt, und im induktiven Zweig genau 45° nacheilt.

Wenn man C aus dem einen Zweig herausnimmt und in den anderen hineinschaltet, dann eilt der, der vorher nacheilte, nun voraus und umgekehrt. Das ergibt insgesamt wieder genau 90° Phasenunterschied zwischen den Stroemen.

Das Schaltschema

L1 --+---------------+
     |               |
     |               |
    \               \ 
     |       C       |
     |               |
     +-------||------+
     |               |
     C Z1            C U1
     C               C
     C Z2            C U2
     |               |
     |               |
N ---+---------------+

Dazu ist noch zu sagen, dass man die Wicklungen natuerlich paarweise verpolen kann, und die beiden Schalter auch ein Wechsler sein koennen.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

caes

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Das hast du schön erklärt , aber ich fürchte, jetzt hast du wagnerjury völlig verwirrt .


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Dann versuch ich es mal ganz einfach:

Deine "Steuerung" ist bisher nichts anderes als ein Umschalter Wechseltaster mit Mittelstellung "aus".

Er legt einfach L an 1 oder 2. Der jeweils nicht gespeiste Strang ist offen.

Damit liegt automatisch der Phasenschieber-Kondensator immer zwischen der direkt gespeisten Wicklung und der anderen Wicklung. Wegen der gleichartigen Wicklungen ergibt sich dann entweder ein Links- oder ein Rechtsdrehfeld.

Jetzt klar?

Zitat : perl hat am 19 Nov 2004 21:44 geschrieben :

Das hast du schön erklärt , aber ich fürchte, jetzt hast du wagnerjury völlig verwirrt .

Aeh, danke.

Wollte nur etwas Licht ins Dunkel bringen. Tut mir leid, wenn es misslungen ist. Mir war der Zusammenhang selbst bis eben nicht vollstaendig klar. Die Zusammenhaenge sind eben sehr "verwickelt". Was will man machen, wir sind halt nur Forum.

caes

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Hallo caes,

vielen Dank für deine ausführliche Erklärung, sie hat mir sehr geholfen, jetzt ist´s mir wirklich klar! Diese "Sparschaltung" war mir nicht bekannt, bin immer vom Umpolen der Stromrichtg. in d. Hilfswicklung ausgegangen.

MAN LERNT NIE AUS!!


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mfg
JURY

Das Leben ist wie ein Theaterstück; es kommt nicht darauf an wie lange es dauert, sondern wie gut es gespielt wird!