Hallo Alle,
nun mal ein bisschen langsam:
So wie ich den Fragesteller verstanden habe, liegen die Stegleitungen nicht auf Putz (wie das chris offenbar annimmt), sondern im oder unter Putz. Das wäre soweit durchaus in Ordnung, wenn es sich um steinerne Massivwände handelt! Fachwerk ist bei BJ`70 ja eher selten...
Und daß eine Installation in TN-C-Ausfährung nicht sicher ist, kann man auch nicht so pauschal sagen.
Sie erfüllt (wenn sonst alles noch in Ordnung ist) die Sicherheits-Mindeststandards der Erbauungszeit.
Damit ist aber klar, daß sie natüürlich bei weitem nicht den höheren Sicherheitsstandard erfüllt, der schon seit Mitte der 1970er vorgeschrieben und schon gar nicht den heutigen.
Aufgrund der Leitungsausführung (fehlender separater Schutzleiter) kann leider auch keine Nachrüstung erfolgenp (z.B. Einbau von FI).
Generell ist bei solchen TN-C-Anlagen das Problem, daß kleine Fehler dort zu ungewöhnlich schweren Folgen führen können ("Tod wegen der Schutzmaßnahme")!
Also gibt es für den Käufer einer solchen Gebrauchtimmobilie eigentlich nur zwei verantwortungsbewußte Möglichkeiten:
Entweder Anlage komplett durchsehen (alle Dosen, Schalter, Steckdosen etc. öffnen, Klemmen nachziehen und ggf. ersetzen) und durchmessen.
Und dann mit dem deutlich geringeren Sicherstandard der 50er/60er Jahre leben.
Oder eben tabula rasa: Alles neu verlegen (Schalter und Steckdosen können dabei gerne weiterverwendet werden).
Dann alles schön mit FI (30mA) und sich des aktuellen Sicherheitsstandards freuen. Das betrifft sowohl Personen- als auch Brandschutz.
Entscheidungshilfe ist einerseits der Allgemeinzustand der Anlage: Bitte hierzu mal ein paar Fotos (Hausanschlußkasten, Zählertafel, Sicherungskasten, eine geöffnete Verteilerdose, ggf. AP-Leitungen, Wasseruhr/Potentialausgleichschiene) hochladen.
Andererseits der Ausstattungsumfang. Wenn größere Erweiterungen geplant sind, muß sowieso zumindest in diesem Bereich umgestellt werden.
Wenn es nur um eine einzelne Steckdose geht, kann man (unter Beachtung der Bestimmungen) evtl. anknüpfend erweitern. Wie weit das dann zulässig ist, darüber streiten sich die Fachleute...
Was in Deinem Fall sinnvoll ist, hängt eben sehr von den Umständen ab.
Ich würde sagen, Kinder sind ein KO-Kriterium! Wenn Kinder im Haus sind (oder sein werden), gebietet die Verantwortung eine komplette Umrüstung.
Und der Neuerwerb ist eben eine sehr gute Gelegenheit. Wahrscheinlich soll sowieso neu tapeziert und gestrichen werden. Evtl. auch neue Bodenbeläge etc.
Denn ist der Aufwand eben viel geringer als bei einer späteren Durchführung. Und wenn masn noch nicht drin wohnt, als den Dreck nicht abbekommt, freut sich auch die Hausfrau.
Die ganze Sache kann locker in einer Woche laufen (ohne Folgegewerke, wie z.B. Verputzen).
Gruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"