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Frage zu Batterien Suche nach: batterien (3816) |
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BID = 98080
spaceball Gelegenheitsposter
Beiträge: 91 Wohnort: Wien
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hallo!
ist eine ziemliche newbie frage und wahrscheinlich ein denkfehler meinerseits, aber warum fließt kein strom zwischen dem +pol einer batterie und dem -pol eineranderen? da ist doch auch ein potentialunterschied vorhanden, der ja eigentlich einen stromfluss bewirkten müsste!
danke schon mal!
spaceball |
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BID = 98084
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Es fließt auch ein Strom, allerdings nur für eine Nanosekunde oder so, bis der Potentialunterschid zwischen dem Gehäuse der einen Batterie und dem Innenleiter der anderen ausgeglichen ist.
Dieser Stromstoß produziert einen magnetischen Impuls, und dessen zeitliche Veränderung wiederum eine Spannung usw. Insgesamt entsteht eine elekromagnetische Welle, die sich im Raum ausbreitet und sich bestimmt auch mit einem empfindlichen Hochfrequenzempfänger nachweisen läßt. (z.B. ein Knacks im Radio)
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten ! |
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BID = 98085
a_keller Neu hier
Beiträge: 34 Wohnort: Frankenthal
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Die Frage gab´s auch mal in meinem Physikbuch... ich mein dass die Antwort war, dass in der Batterie eine chem. Reaktion stattfindet, sind nun zwei Batterien jeweils eine mit dem "+" Pol und eine andere mit dem "-"Pol verbunden, findet keine chem. Reaktion statt, deswegen auch kein Elektronenfluss zwichen "-"Pol und "+"Pol
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BID = 98092
grandola Gelegenheitsposter
Beiträge: 74
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Hallo spaceball,
ganz einfach erklärt kann man sagen, daß kein geschlossener Stromkreis existiert.
grandola
[ Diese Nachricht wurde geändert von: grandola am 3 Sep 2004 23:22 ]
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BID = 98093
spaceball Gelegenheitsposter
Beiträge: 91 Wohnort: Wien
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verstehe! aber versucht die batterie nicht, das gehäuse wieder auf das alte potential zu bringen?
spaceball
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BID = 98100
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Machen wir mal ein Gedankenexperiment:
Du nimmst eine 9V Batterie, verbindest deren Minuspol mit der Wasserleitung (Erde) und an den Pluspol hältst du einen 18 cm langen Draht, der vorher auch auf Erdpotential war.
Was passiert ? Der Draht lädt sich auf +9V auf.
Da er eine gewisse Kapazität in der Größenordnung einige pF zur Umgebung hat, ist dafür eine bestimmte, sehr geringe Ladung erforderlich. Bekanntlich ist ja C=Q/U .
Der zugehörige Strom errechnet durch I=Q/t.
Wie groß aber ist t ?
Da das Feld entlang des Drahtes sich mit Lichtgeschwindigkeit (c=300 000 km/s) aufbaut, kann man die für die Aufladung erforderliche Zeit zu 0,6 ns berechnen.
Jetzt gehen wir hin und besorgen uns einen Umschalter, mit dem wir wahlweise den Pluspol oder den Minuspol der Batterie erden können, während der jeweils andere Pol an den Draht gelegt wird.
Nun wird bei jeder Betätigung des Schalters ein bischen Strom in den Draht fließen. Und deshalb für einen winzigen Moment ein Magnetfeld entstehen.
Da wir schlau waren, haben wir den Schalter nicht beim Eisen-Karl oder gar bei Obi gekauft, sondern für viel weniger Geld beim Elektronikhändler ein paar Transistoren geholt. Damit kann man nämlich auch prima schalten.
Mit der richtigen Sorte kann man sogar problemlos etwa 900 Millionen mal pro Sekunde schalten.
Du ahnst vielleicht schon, daß, wenn man so oft schaltet, aus der winzigen Strommenge ein richtiger Strom wird.
Bei 9V wird der Batterie dann auch richtig Leistung entzogen.
Wieviel das ist ?
Was wir da im Gedankenexperiment gebaut haben, ist ein richtiger Sender mit Antenne, der sein elektromagnetisches Feld z.B. auf der für PMR-Geräte vorgesehenen Frequenz von 466MHz abstrahlt.
Man kann ausrechnen, daß die Sendeleistung dieser Anordnung über 0,6 Watt beträgt.
Das reicht für Funkverbindungen über einige km und für eine zügige Entladung der Batterie.
Kleinvieh macht eben auch Mist. Und wenn die Zahl groß genug ist, dann sogar viel.
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BID = 98142
spaceball Gelegenheitsposter
Beiträge: 91 Wohnort: Wien
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hmm...sehr interessant! danke für den ausführlichen text! was mich aber noch immer nicht ganz klar ist: der - pol = gehäuse der batterie hat dann das potential des + pols der anderen batterie! versucht die batterie nicht, den - pol wieder auf sein altes potential zu bringen?
spaceball
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BID = 98711
tixiv Schreibmaschine
Beiträge: 1492 Wohnort: Gelsenkirchen
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Ich glaube Dein Verständnisproblem liegt darin, dass eine Batterie keine Absoluten Potentiale erzeugt, sondern nur einen relativen Potentialunterschied zwischen IHREN beiden Polen. Wenn Du jetzt Plus von der einen Batterie mit Minus von der anderen verbindest haben diese beiden Pole das gleiche absolute Potential. es gibt also keinen Potentialunterschied mehr, und desswegen fliesst auch kein Strom. Zwischen den beiden anderen Polen der Batterien gibt es dann ausserdem den doppelten Potentialunterschied, also die doppelte Spannung.
Wenn man jetzt hingegen einen Verbraucher mit einer Batterie verbindet, dann liegt über den Verbraucher der Potentialunterschied, den die Batterie erzeugt, und wegen der Leitfähigkeit des Verbrtauchers kann dann durch ihn ein Strom fliessen. Die absoluten Potentiale der Pole sind dabei übrigens egal. es kommt immer nur auf den Unterschied an!
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BID = 98829
BlackLight Inventar
Beiträge: 5322
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Zitat :
| Die absoluten Potentiale der Pole sind dabei übrigens egal. |
Was sind denn ein absolutes Potential? ;)
Zitat :
| Das Potential Phi eines Punktes ist gleich der Spannung dieses Punktes gegenüber dem Bezugspunkt 0 V (Masse).
Die Messung eines Potentials bezieht sich immer auf einen Bezugspunkt. |
Quelle: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0201101.htm
absolute Potentiale ergeben keinen Sinn.
Die Höhe eines Punktes kann man auch nur relativ messen, also zu einem Bezugspunkt. Macht hier eine "absolute Höhe" Sinn?
Nun mal zu Frage
Zitat :
| aber warum fließt kein strom zwischen dem +pol einer batterie und dem -pol eineranderen? da ist doch auch ein potentialunterschied vorhanden |
Wenn ein Potentialunterschied vorhanden ist, sind die Batterien auf der anderen Seite irgendwie verbunden.
Damit Potentialdifferenzen definiert sind, muss man mindestens einen Pol einem bestimmten Potential zuweisen.
z.B.: verbinde den +Pol der einen mit dem -Pol der anderen Batterie und nenn dieses Potential/lege es auf 0V (1,5V; 1000V; 2,71828183V; ...)
Wenn man die Spannung zwichen zwei nicht festgelegten Potentialen messen will, legt man sie spätestens bei der Messung durch einen 10MOhm Widerstand (des DMM) auf das gleiche Potential und misst dann keine Potentialdifferenz(=Spannung) mehr.
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