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Fragen zur kompletten Neuinstallation einer Altbauwohnung |
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BID = 94818
chris66 Schreibmaschine
Beiträge: 1039 Wohnort: Purkersdorf/Österreich
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Im übrigen hier die österreichische Vorschriftenlage:
Aus "Technische Anschlußbedingungen für den Anschluß an öffentliche Versorgungsnetze" (TAEV), Ausgabe 2000, Kapitel II, Punkt 5.1, Absatz 9:
"Der Nennstrom von Überschutzeinrichtungen, die Fehlerstrom-Schutzschaltern, Tarifschützen und ähnlichen Betriebsmitteln vorgeschaltet sind, darf die vom Hersteller dieser Betriebsmittel angegebenen, höchstzulässigen Werte nicht übersteigen. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen sind gegen thermische Überlast und gegen Kurzschluß zu schützen.
Die Angaben der Hersteller (insbesondere über die höchstzulässigen Vorsicherungsnennströme für den Kurzschluß- und den Überlastschutz) sind zu beachten.
Fehlt die Angabe des höchstzulässigen Nennstroms der Überlast-Schutzeinrichtung, dann gilt der Nennstrom der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung als deren dauernd zulässiger Überlaststrom. Es ist durch geeignete Überlast-Schutzeinrichtungen sicherzustellen, dass der Nennstrom der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung größer/gleich dem großen Prüfstrom (Anm.: =1,45 x IN) der Überlast-Schutzeinrichtung ist.
Für Schaltgeräte, insbesondere Fehlerstrom-Schutzschalter, wird darauf hingewiesen, dass sich der von den Herstellern angegebene, maximal zulässige Nennstrom der Vorsicherung oftmals nur auf den Kurzschlußschutz bezieht. Falls darüber hinaus kein zulässiger thermischer Strom angegeben ist, gilt der Nennstrom des Geräts ("Bemessungsstrom") als thermischer Grenzstrom. Dementsprechend sind Fehlerstrom-Schutzschalter auch gegen Überlast in geeigneter Weise zu schützen.
Alles klar?
ciao
chris |
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BID = 94828
xamax Neu hier
Beiträge: 23
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auweia da scheine ich ja ein heisses thema losgetreten zu haben.
erstmal vielen dank für die vielen antworten. schön zu lesen das wir mit unseren ideen nicht all zu falsch liegen. hat sich das stundenlange lesen im archiv doch genützt.
@ sam2
danke hauptverteiler war das wort was ich gesucht habe. (und wieder etwas gelernt).
zum thema 16A absicherungen von gemeinsamen licht und steckdosenkreisen. wenn ich das richtig verstanden habe ist es nicht verboten aber es sollte darauf geachtet werden das steckdosen nicht über "normale" schalter angeklemmt werden. das gilt dann auch fürs durchschleifen durch die schalter oder? am besten eine abzweigdose im raum in der dann steckdosen und schalter aufgetrennt werden, oder? weiß das mein elektriker von sich aus oder sollt ich ihn auf meinen speziellen wunsch hinweisen?
und dann macht mir die sache mit der vorsicherung der FIs noch ein wenig zu schaffen. wenn selbst absolute profis wie ihr hier im forum ins diskutieren kommen was macht dann mein "otto-normal-elektriker"?
mein großhändler hat mir ABB Automaten empfohlen. Ich habe jetzt auch auf der Homepage von ABB das vermtl. richtige Datenblatt gefunden komme mit den Details aber nicht richtig klar.
http://km0733.keymachine.de/stotzko.....3.pdf
der richtige FI wäre wohl der F374 (4polige Ausführung) 40A nennstrom und 30mA auslösestrom oder? und für sicherung 5 und 11 (Küche und PC jeweils die 2 polige Ausführung mit 30mA Auslösestrom, oder? welche vorsicherung brauche ich bei diesem typ? wie funktioniert das eigentlich mit der nachgeschalteten Begrenzung? also z.b. wenn ich für das computerzimmer einen FI 2polig mit 16A nennstrom hätte dann müsste dahinter eine sicherung sitzen die diesen nennstrom nicht übersteigt, oder? ist da auch eine selektivität zu beachten? dann wäre für diesen FI ja die vorsicherung egal?
vielen dank für die vielen infos bis jetzt
gruß xamax |
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BID = 94836
chris66 Schreibmaschine
Beiträge: 1039 Wohnort: Purkersdorf/Österreich
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Hi xamax,
Als FI für alles außer Stromkreis 5 und 11 ist wohl der F374-40/003 die richtige Wahl für Dich. Aber für die Stromkreise 5 und 11 würde ich nicht jeweils einen eigenen 2poligen FI verbauen (weil teurer als 1 Stück 4poliger FI), sondern den gleichen wie zuvor nochmal und die Eingänge von beiden FI's mit einer Parallelbrücke versehen, oder eben, wie schon in meinem früheren Posting erwähnt, für jeden FI eine eigenen Neozed zu setzen und diese dann parallel auf die Hauptsicherung schalten.
In A wärest Du verpflichtet, die vor den FI's angeordnete Sicherung mit 25A begrenzen, weil im Datenblatt vom FI kein anderer maximaler thermischer Überlaststrom angegeben ist und somit der Nennstrom als thermischer Grenzstrom anzusehen ist. Oder Du müßtest zwei 63A-FI nehmen, wenn die Vorsicherung größer als 25A ist. Aber wie es nun in D genau ist, dazu hat sich bis jetzt keiner geäußert!
ciao
chris
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BID = 94843
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
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Hallo Criss. das geht hier zu weit.
Habe dafür ein eingens Thema neu gemacht.
So kommen vieleicht noch einige dazu.
mfg SPS
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BID = 94845
chris66 Schreibmaschine
Beiträge: 1039 Wohnort: Purkersdorf/Österreich
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Schön, und was empfehlen wir nun xamax in der Zwischenzeit, bis sich der Unterausschuß zu einer Lösungsfindung für deutsche Verhältnisse durchgerungen hat?
ciao
chris
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BID = 94852
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
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Hallo Criss,
Die TAB suchen und nachlesen, in Deutschland kenne ich diese Vorgaben nicht. TAB sind meist im Netz
Wie eine Deutsche Fachzeitschrift dieses bewertet hat steht eindeutig im link.
Wenn das nicht reicht beim den Hersteller anfragen.
Es macht einfach keinen Sinn 40A mit 25A Vorzusichern.
Das habe ich noch nicht gesehen.
Üblich ist sogar 40A FI mit 63 SL Schalter........
SL-Schalter löst schneller aus als 1,45.......
Es sollten sich noch mehr Leute beteiligen, deshalb neue frage. Kann auch der Fragesteller mitlesen.
mfg SPS
[ Diese Nachricht wurde geändert von: SPS am 25 Aug 2004 13:31 ]
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BID = 94869
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Da ich ihm ja schon empfohlen hatte, einen deutlich größeren UV zu wählen, sollte genügend Platz sein, um jederzeit auch noch die von Chris nach österreichischer Lesart für erforderlich gehaltenen zwei 3er Neozedsockel unterzubringen. Da kann er dann je nach Glaubensbekenntnis 25er oder andere Schmelzeinsätze hineingeben...
Für übergeschnappt erklären wird ihn sein Elektriker vermutlich sowieso, wenn man ihm sagt, daß der Bemessungsstrom nicht der Bemessungsstrom ist...
Ich würde (sofern die Anlage im VDE-Gebiet liegt) drauf verzichten und 40er FI nehmen.
Was die Ausführung angeht, muß man dem Elektriker schon sagen, ob er mit Abzweigdosen oder mit Geräteabzweigdosen arbeiten soll. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich persönlich bevorzuge separate Abzweigdosen, man kann aber auch sinnvoll mischen...
(Näheres zu diesem Thema hatten wir erst neulich hier, bitte ggf. Suchfunktion nutzen)
Und ob die Klemmen der 10A-Schalter für 16A zugelassen sind (zum Durchschleifen), müßte man im Einzelfall den Schalterhersteller fragen (vermutlich eher nicht). Ich würde es aber trotzdem lieber nicht so machen, sondern ausreichend Adern vorsehen, um Schalter und Steckdosen getrennt anklemmen zu können (oder zur Not in der Steckdose durchschleifen).
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BID = 94875
chris66 Schreibmaschine
Beiträge: 1039 Wohnort: Purkersdorf/Österreich
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@Sam
Zitat :
| Für übergeschnappt erklären wird ihn sein Elektriker vermutlich sowieso, wenn man ihm sagt, daß der Bemessungsstrom nicht der Bemessungsstrom ist... |
Keine Angst. Wir sind ob unserer obstrusen Normen nicht zum ersten Mal übergeschnappt.
Ich wüßt' auch nicht, was da so schwer sein soll, die FI-Hersteller dazu zu verpflichten, den Nennstrom ihres FI's an den Bemessungsstrom der vorzuschaltenden Sicherung zu knüpfen.
Hm, vielleicht, weil dann der selbe Hersteller verschiedene FI's für D und A produzieren müßte? Ach ja, bis da bei unserem großen Bruder Bewegung in die Normenlandschaft kommt...seufz!
ciao
chris
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BID = 96269
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Ketzerische Frage: Die alten Schalter aus Keramik waren meist nur für 6A zugelassen, hab sogar einen für 250V 2A. Abgesehen von letzterem (stammt aus der Zeit zwischen 1890 und 1910, edles Ding) wirken diese Teile alle sehr massiv, wieviel würdet ihr ihnen aus dem Bauch heraus tatsächlich geben? Mich ineteressiert v.a. Durchschleifen bei den ultramassiven Schraubklemmen. Sind nämlich meist die gleichen wie bei den entsprechenden Schukos, die für 16A zugelassen sind.
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BID = 96276
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ich mag Ketzer, daher hätte ich auch keine Bedenken, diese Kontakte (so sie konstruktiv als Verbindungsklemmen ausgeführt sind, was aber damals anscheinend oft der Fall war) mit vollen 16A zu belasten...
Wenn man sieht, was für windige Blechstreifen heutzutage ne 16A-Approbation vom VDE bekommen, geht man wohl kein unkalkulierbares Risiko ein!
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 96335
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Hab mal in der de-zeitschrift gelesen dass die Durchgangsklemme bei 10A Schltern für 16A zugelassen ist
bin mir aber nicht mehr sicher und im moment kann ich sie nicht finden. aber wenn ich sie finde melde ich mich!
Shark
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BID = 96537
xamax Neu hier
Beiträge: 23
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Guten Mittag Forum
erstmal noch vielen Dank für die vielen Antworten. Am Freitag war Ortsbegehung und heute morgen wurde mit den Installationen angefangen.
Der Elektromeister war wohl sehr überrascht als ich ihm am Freitag bei der Begehung ziemlich konkrete Vorstellungen in Bezug auf FIs und Ausführung der Installation nannte.
Stand der Dinge:
Von der HV wird mit 5x10mm" die UV angefahren (PEN wird in der HV aufgetrennt). Die Wohnung wird dann in der UV über einen 40er FI (4pol) abgesichert. Dazu kommen noch 2 32A FI (2pol) (LS 5+11) je einer für Kühlschrank und für die Aussenanlage (Balkon). Begrenzt werden diese durch je einen Vorgeschalteten LS (16A für die Küche und 10A für Balkon).
Darauf angesprochen das der Bemessungstrom nicht gleich der Bemessungsstrom ist habe ich ihn wohl ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt. Er meinte sie würden immer einen 40er FI mit 35A Neozed vorsichern und seinem Wissensstand nach wäre das so in Ordnung und Standard.
Darauf angesprochen auf das Durchschleifen der Steckdosen über die Lichtschalter sind wir so verblieben dass die Stromkreise in den Räumen in einer UP-Dose aufgeteilt werden und Lichtschalter und Steckdosen getrennt angefahren werden. Somit wäre das Problem mit den Schaltern gelöst. Wegen der thermischen Belastung wegen Häufung bei einem so "aufgetrennten" Stromkreis (die leitungen von licht und steckdosen laufen teilweise parallel) sah er keine Probleme da auf dem Lichtstromkreis keine große Leistung beschalten wird.
Alles in allem machte er mir einen kompeteten und zuverlässigen Eindruck.
Eine kleine Frage hätte ich aber trotzdem noch. Gibt es für den Küchenbereich ähnliche Vorschriften bzw. Installationszonen wie im Bad? Ich habe ein wenig gesucht und gefunden das es neben der oberen und unteren Installationszone noch eine mittlere gibt für Steckdosen und ähnliches. Da wir Hochschränke bekommen die bis auf wenige cm. unter die Decke gehen können wir die obere Installationszone nicht nutzen (Gefahr von Leitungsanbohrungen beim Montieren der Schränke).
Nun will der Elektriker nur die untere Installationszone nutzen und dann die Steckdosen über der Arbeitsfläche senkrecht von unten anfahren. Ist das ok? Was mir auch etwas sorgen macht. bei der Verlegung der Leitungen kommt er bis auf wenige cm am Abwasseranschluss der Spüle und den Wasserleitungen vorbei. Gibt es da ähnliche Vorschriften wie im Bad? Er meinte selbst es wäre nicht optimal von der Verlegung aber größere Gefahrenmoment sah er keine. Und gegen die VDE verstöße es seines Wissens auch nicht...
Hatt hier jmd. andere Infos?
Vielen Dank für die Hilfe Xamax
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BID = 96576
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
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Hallo
Die mittlere Installationszohne ist extra für die Küche.
Sind die Steckdosen Leuchten auserhalb der Zohnen kann, Senkrecht in die nächste Zohne eine Leitung gelegt werden.
In der Küche dürfte das die mittlere sein.
Dieses wird auch meistens so gemacht.
Siehe Bild 2
http://www.heimwerker.de/sonderthem.....n.htm
PS Angaben zum Bad sind hier teilweise alt.
Bilder machen wie was liegt. Das ist besser wie jede Norm
mfg SPS
[ Diese Nachricht wurde geändert von: SPS am 30 Aug 2004 14:34 ]
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BID = 96578
xamax Neu hier
Beiträge: 23
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@ SPS
danke für den link (kannte ihn aber schon von einem früheren Posting von dir).
gibt es eigentlich eine Regelung wie knapp man z.b. An der Öffnung für den Ablauf (Spüle, Spülmaschine) vorbei darf?
Er will nämlich knapp unterhalb entlang und beschwichtigte meine Bedenken damit das es zum einen diesbezüglich keine Regelung gäbe und es auch kein erhöhtes Risiko darstelle...
Stimmt das so? Auf der anderen Seite muss ich ihm Recht geben eine großartig andere Lösung gibt es auch garnicht...
Gruß Xamax
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BID = 96583
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Xamax,
dieser Vorschlag Deines Elektrikers ist in Ordnung!
Für die Küche gibt es keinerlei solche Einschränkungen.
Auch bei geringem Abstand zu Wasser- oder Abwasserleitungen sehe ich keine Gefahr.
Und nach VDE geht 40erFI mit 35A Vorsicherung (oder auch mit 40er!) durchaus in Ordnung. Wenn die Last dahinter begrenzt ist, ist sogar das entbehrlich (nur kurzschlußvorsicherung beachten).
Ich würde daher die FI für Bad und Außen vor den zugehörigen LS anordnen, nicht dahinter. Aber das ist auch irgendwo Geschmackssache...
Überhaupt: Warum dort keine FI/LS-Schalter???
Und warum 16A für den Kühlschrank?
Welcher Hersteller bietet übrigens solche 32A-FI?
Übrigens:
Bei Deinen nach Licht und Steckdosen "aufgetrennten" Stromkreisen gibt es natürlich niemals eine Häufung! Da beide Stränge ja an dem selben LS hängen, kann sich der Strom nur auf diese verteilen, aber nicht insgesamt mehr werden...
Nur in den Schalterleitungen fließt er "doppelt", aber da handelt es sich ja um eine überschaubare Last.
Ich habe den Eindruck, daß Du es mit diesem Elektriker gut getroffen hast. Hoffen wir also, daß er auch ebenso sorgfältig arbeitet.
Gruß,
sam2
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