Autor |
|
|
|
BID = 88005
RomanZ Gelegenheitsposter
Beiträge: 72
|
|
Hallo Leute!
Ich wollte kurzer Hand mal einen simplen Kondensator durchmessen. Meiner Nachforschungen haben ergeben, dass man das mit einem LCR Meter tut. Nun gut. Da gibts jetzt aber ordentlich was zum Einstellen, damit man da was messen kann. Hier die Dinge zum Einstellen:
1) Funktion: Rp-Cp, Rs,....
2) Frequenz
3) Messspannung
4) ...
Was muss ich da einstellen, damit ich "ordentliche" reproduzierbare Werte für meine Kondensator kriege?
Wert des Ko's: 4.7nF; ich habe aber vor weitere Werte (aber in derselben Größenordnung) zu messen.
Wie ermittle ich die Funktion, Frequenz, Messpannung, ...usw?
Gibts da Faustformeln? Ich hab zwar im UserManual des Geräts nachgeschaut, aber ich fand nichts genaueres - liegt wahrscheinlich daran dass die Frage wirklich noobig ist.
Kann mir wer helfen?
Danke
Mfg
Roman |
|
BID = 88035
alpha-ranger Schreibmaschine
Beiträge: 1517 Wohnort: Harz / Heide
|
|
Hallo,
da es den idealen Kondensator nicht gibt, mißt Du das Ersatzbild des Kondensators.
Der Kondensator ist i.d.R eine Serienschaltung von C und R.
Wobei R sehr klein sein kann.
Zur Meßfrequenz: Genormte Werte sind 1 kHz, 10 kHz und 100 kHz. Es gibt Geräte, die können auch bis 100 MHz noch genau messen. Hier am besten 1kHz bei Kondensatoren bis 1nF und 10 kHz bei Kondensatoren unter 1nF.
Rp ist der Paralellwiderstand, Rs ist der Serienwiderstand.
Dich wird nur der Serienwiderstand interressieren.
LCR-Meter werden idealerweise in der vierdrahttechnik an den Prüfling angeschlossen. Die geschieht mit sogenannten Kelvinklemmen. Das Gerät wird vor der Messung entweder manuell oder durch drücken einer Taste auf Null gesetzt. Dabei müssen die Klemmen verbunden sein. Bessere Geräte haben auch eine "Open"-Kompensation, bei offenen Klemmen durchführen.
Und wenn man bei der Messung die Finger vom Prüfling nimmt, bekommt man auch reproduzierbare Ergebnisse.
mfG. |
|
BID = 88200
RomanZ Gelegenheitsposter
Beiträge: 72
|
hallö,
erstmals vielen Dank!
Du hast mir schon sehr viele Fragen beantworten können.
Nur was ist mit der Messspannung: ist der Wert eher unbedeutend?
Mfg
Roman
|
BID = 88245
alpha-ranger Schreibmaschine
Beiträge: 1517 Wohnort: Harz / Heide
|
Hallo,
die Messspanunnung sollte im Rahmen des Wertes liegen, was das Bauteil aushält.
Bei Elko`s kann man bei manchen Geräten auch eine Polarisationsspannung einstellen oder einspeisen. Das dient dazu, das der Elko nicht mit Wechselspannung betrieben wird, sondern mit veränderlicher Gleichspannung.
mfG.
|
BID = 88255
RomanZ Gelegenheitsposter
Beiträge: 72
|
Supa danke!
Jetzt weiß ich alles was ich wissen muss, um den Ko zu messen.
Viele Dank!
Mfg
Roman
|
BID = 95509
Privat Neu hier
Beiträge: 35
|
Hallo Romanz!
Scheinbar bin ich etwas spät dran, aber ich habe eine application Note von Cypress gefunden, bei der ein komplettes RCL Meter mit einem PSoC aufgebaut wird. Hier sollten eine Menge nützlicher Infos dabei sein:
http://www.cypress.com/support/app_.....B2978
Ich hoffe das hilft.
|
BID = 97639
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
|
Ich quetsche meine Frage nal hier dazu:
Bei Conrad gibt es im Moment ein LCR-Messgerät für (nur?) 40€.
"LCR-MESSGERAET 9063 Artikel-Nr.: 122211 - 14"
Kann man mit dem was anfangen oder ist es das Geld nicht wert?
Hab z.B. nen Haufen Induktivitäten ohne Aufschrift rumliegen, reicht das Messgerät umd die Werte zu bestimmen?
Zitat :
|
Technische Daten: 2000 Counts Anzeigeumfang 13 mm hoch Grundgenauigkeit ± 2% · Messfrequenz 250 Hz
Ω: 0 - 200 Ω - 20 MΩ ± 2 % + 3 Digits
C: 0 - 2 nF - 200 µF ± 3 % + 3 Digits
L: 0 - 2 mH - 20 H ± 3% + 3 Digits
|
Das es nur bis 200 µF geht wäre ein Einwand, ist aber zu verkraften, will nicht täglich die Batterie wechseln.
Sehe ich das richtig das man auch Elkos testen kann?
(Buchsen sind mit "-" und "+" beschriftet)
|
BID = 97643
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Diese Meßbereiche sind wohl nicht viel wert.
Viele Multimeter können ohnehin Kapazitäten messen und um Elkos zu testen, ist kaum die Kapazität sondern vielmehr deren ohmscher Innenwiderstand (ESR) interessant.
Bei den Induktivitäten sieht es ähnlich aus. Wenn du Drosseln von Leuchtstofflampen testen willst, mag das angehen.
Die meisten in der Elektronik verwendeten Induktivitäten haben aber sehr viel kleinere Werte, vorzugsweise etwa 100µH bis unter 1µH.
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
|
BID = 97650
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
|
Stimmt, auf den unteren L-Bereich hab ich nicht geachtet, war anscheinend wieder mal blind.
Danke für die schnelle Antwort
|
BID = 105427
balu49 Gerade angekommen
Beiträge: 2
|
Hallo,
zum Thema LCR-Messgerät habe ich gute Erfahrungen mit dem dem ELV 43823, das es jetzt als SE 8280 (149,- EUR) bei ELV Elektronik gibt. Die Messbereiche sind groß: 20µH - 200 H, 2 Ohm(!)- 20 MOhm, 200 pF - 20 mF (!). Einzig der 20 MOhm-Bereich funktioniert nicht richtig - scheint ein Geräteproblem zu sein, denn auch das 2.Gerät, das ich mir schicken ließ, zeigt diesen Fehler. Aber da das Gerät meist nicht das Einzige im Gerätepark mit diesem Messbereich ist, kann man damit leben. Super ist der 2 Ohm Messbereich mit einer Auflösung von 0,01 Ohm und 4-Draht-Messtechnik.
|