Gleichstrom- von Wechselstromklingel unterscheiden? Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.
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Gleichstrom- von Wechselstromklingel unterscheiden? Suche nach: gleichstrom (2006) |
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BID = 1054338
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Eigentlich komm ich mir schon Dumm vor, solch eine Frage hier zu stellen... Anderseits bin ich grad schwer am Grübeln.
Meine Haustürklingel is kaputt, deshalb war ich auf der Suche nach was neuem "altem". Also in der großen und der kleinen Bucht die Netze ausgeworfen und tatsächlich was an Land gezogen. Leider erkannte man auf den Bildern der Beschreibung nicht die ware Größe, und nun steh ick da, wie max in der Sonne, weil ich nicht weiß, mit welcher Spannung / Strom das Glöckchen betrieben werden soll.
Hersteller ist Mix & Genest aus Berlin.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mix_%26_Genest
Wikipedia sagt, das war n Unternehmen für Kommunikationselektronik / Elektrik, sprich Telefontechnik. Kurz zurück gedacht... Analoge Telefone arbeiteten damals mit bis zu 60V Gleichspannung.
Darauf hin hab ich die Klingel am Labornetzteil getestet, und bei steigender Versuchsspannung (Bis 35V) zog das Teil über 7A... und die Kontakte klebten zusammen (Kurzschluss!!)
Da kam mir der Gedanke, das die Klingel viell. doch eher an Wechselspannung betrieben werden sollte? Wenn ja, wieviel? Bekommt man das irgendwie raus? Die Spulen sind bedruckt mit "700 Windungen, 1,5K" und in Reihe geschalten. Das Gehäuse ist komplett aus Gusseisen,...und irgendwie kann ich mir von der Bauart nicht vorstellen, das die Klingel für 220VAC gedacht war... Auch bei diesen großen Dimensionen. Ich denke, das es sich hier doch tatsächlich um einen Zusatzwecker für Telefonanlagen handelt. Ggf. aus alten Industriebetrieben. Wurden diese früher event. doch aus externen Stromquellen ggf. mit AC betrieben?
Hier mal ein paar Bilder...
MFG Andy
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MFG Andy |
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BID = 1054342
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Die Klingel ist für Gleichspannung, eine Telefonklingel bräuchte keinen Wagnerschen Hammer. Der wird falsch eingestellt sein.
Wenn die Spule den Anker anzieht, muß der Stromfluß unterbrochen werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wagnerscher_Hammer
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-=MR.ED=-
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BID = 1054344
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Die Stromaufnahme kommt mir suspekt vor, sofern die Angaben stimmen. Bei 230 V und 3000 Ohm Gesamtwiderstand komme ich auf einen Strom von 77 mA. Bei 7 A würde ich eher von absolut sofortiger starker Rauchentwicklung, gefolgt von Abbrennen rechnen!
Telefonwecker waren im Übrigen genau nicht Gleichspannung! Der Sprechkreis ist DC, der Wecker AC. Im aufgelegten Zustand liegt die Schaltung des Apparats über einen Kondensator (meistens 1 µF) an der Leitung. Dieser blockiert den Gleichstrom (sobald Gleichstrom fließt, erkennt das Amt einen abgehobenen Hörer), lässt aber die Weckerwechselspannung relativ ungehindert durch.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 1054345
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Sooo, ich hab mich mal probiert... Also die Stromaufnahme kam mir auch spanisch vor, deshalb hab ich nach kurzen Versuchen besser abgebrochen.
Nach nen bissl an den Schrauben drehen läuft die Klingel jetzt bei 12V mit ~500mA. Das klingt schon plausibler.
220V-Betrieb schließe ich bei den dünnen Stoffisolierten Spulendrähten mal aus.
Thema Abbrennen: Mir scheint unter DC ein recht großes "Feuer" am Kontakt. Kann man das irgendwie "löschen"? Hab mal was von nem Löschkondensator gelesen...
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MFG Andy
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BID = 1054927
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Versuch es mal mit 6-8V!
Gruß
Peter
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Ich ignoriere Beiträge, die ohne Anwendung der deutschen Rechtschreibung verfaßt werden!
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BID = 1054948
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Meine Haustürklingel is kaputt, deshalb war ich auf der Suche nach was neuem "altem" |
Wohnst du in einem Museum?
Zitat :
| Analoge Telefone arbeiteten damals mit bis zu 60V Gleichspannung. |
Das tun sie auch heute noch, sofern du noch einen analogen Anschluss hast.
Die Speisespannung scheint vor Jahren auf 58V abgesenkt worden zu sein, damit die Kunden die erforderlichen Basteleien für ISDN usw. selbst durchführen dürfen.
Zitat :
| Nach nen bissl an den Schrauben drehen läuft die Klingel jetzt bei 12V mit ~500mA |
Ist auch zuviel, aber wegen deiner kaputten Spulen (s.u.) evtl. aber notwendig.
Die alten Kingeltrafos hatten eine Anzapfung der Sekundärwicklung, so dass man wahlweise 3-5-8V entnehmen konnte.
Für Batteriebetrieb einer Hausklingelanlage habe ich folgende Angaben gefunden:
2 Elemente bei 50m Leitungslänge
4 Elemente bei Hausklingelanlage (Bis zum II. Stock)
"Bei Wechselstromanschluß des Gebäudes ist es zweckmäßig Klingeltrafos 0,5 oder 1A anzuschliessen(Gleichstromwecker verwendbar)"
Zitat :
| bei steigender Versuchsspannung (Bis 35V) zog das Teil über 7A.. |
Vermutlich hast du damit die Spulen verbrannt.
Die Temperatur ist ja innen am höchsten, und 245W sind ein bischen viel für ein Haustürklingel.
Jetzt hast du im Innern Kurzschlußwindungen, die einerseits den Wirkungsgrad verschlechtern und andererseits einen schnellen Abbau des Magnetfelds verhindern. Kapott. Neu wickeln.
Zitat :
| Mir scheint unter DC ein recht großes "Feuer" am Kontakt. Kann man das irgendwie "löschen"? |
Sichtbares Feuer war normal. Wegen deiner verbrannten Spulen ist das jetzt evtl stärker.
Beschaltung aber wegen Funkstörungen evtl. ratsam.
Versuchs mal mit 0,1µF in Reihe mit 22 Ohm, parallel zum Unterbrecher.
Zitat :
| Telefonwecker waren im Übrigen genau nicht Gleichspannung! Der Sprechkreis ist DC, der Wecker AC. Im aufgelegten Zustand liegt die Schaltung des Apparats über einen Kondensator (meistens 1 µF) an der Leitung. Dieser blockiert den Gleichstrom (sobald Gleichstrom fließt, erkennt das Amt einen abgehobenen Hörer), lässt aber die Weckerwechselspannung relativ ungehindert durch. |
Ja, und ausserdem wurden die nicht mit 50Hz betrieben, sondern mit 60V 25Hz.
In Amt gab es dafür spezielle mit 60V= betriebene Einankerumformer, die auf der Welle auch noch einen kleinen 400Hz-Generator für den Rufton besaßen. Ausserdem wurde damit mittels Schneckengetriebe eine Nockenwelle angetrieben, welche über Kontaktsätze die verschiedenen "tüüüüT", tüt-tüt, usw. Sequenzen erzeugte.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 19 Aug 2019 19:43 ]
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BID = 1054951
Hotliner gesperrt
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Ich kann es mir nicht verkneifen, aber für Leute wie dem TE der alles mögliche sammelt o. geschenkt bekommt, aber E-technisch ganz schlecht zurecht kommt, empfehle ich dann eine "alte" Stromlose Alternative:
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BID = 1054954
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Zitat :
| Wohnst du in einem Museum? |
Das nicht, aber ich bin zu der Erkenntnis gekommen, das bei altem, was schon 50-100 Jahre gehalten hat, die Wahrscheinlichkeit groß genug ist, das es so lange hält, das es auch mich überlebt! Letztendlich steht hier nen W28 Tischfernsprecher von 09.1929 neben einer Orga Privat Schreibmaschine der Bing-Werke auf nem Art Deco Schreibtisch, über dem eine Spiritus betriebene Starklichtlampe (Graetzin 915) hängt. Die Deckenlampe 3m weiter wird mit Erdgas betrieben, und hat die ersten 100 Jahre schon hinter sich. Also irgendwo kann man doch auf die Idee kommen, sich in einem Museum aufzuhalten.
Zitat :
| Das tun sie auch heute noch, sofern du noch einen analogen Anschluss hast. |
Ich weiß jetzt nicht, wie es Andernorts ist. Hier in Berlin ist die Analogtelefonie meines wissens gänzlich abgeschafft, mit dem Vorteil, das bei Stromausfall die Kommunikation gänzlich zusammen bricht!
Bestes Beispiel, gar nicht sooo lange her... ZWEI 110 KV-Trassen wurden hier zeitgleich zerstört!
https://www.rbb24.de/panorama/beitr......html
Sollte sowas in Berlin Flächendeckend auftreten, wird wohl das Militär (Welches eigentlich?) für sicherheit sorgen müssen. Aber das is wieder n anderes Thema.
Zitat :
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Zitat :
| Nach nen bissl an den Schrauben drehen läuft die Klingel jetzt bei 12V mit ~500mA |
Ist auch zuviel, aber wegen deiner kaputten Spulen (s.u.) evtl. aber notwendig. |
Mit der ganzen Messerei bin ich vorsichtig geworden!
Das Problem ist/war, das die am Labornetzteil angezeigte Spannung (Digitalanzeige) trotz fest eingeregelter 12V auf einmal bis auf über 45V anstieg! Das NT bringt interessanter Weise nur max. 30V. Ich vermute hier Induktionsspannung, ähnlich wie bei einer KFZ-Zündspule... Hab dann die Versuche am Labor-NT sicherheitshalber abgebrochen! Keine Ahnung, welche "Rückspannungen" o.ä. das NT aushält.
Hab die Klingel jetzt an nem alten 8VAC-Klingeltrafo hängen. Mit AC war das Ergebniss solala... mit Diode ging garnicht... Hab jetzt dem Trafo ne 0,5A Graetz-Brücke und nen Elko spendiert. Komme so auf irgendwas zwischen 11 und 12V... Damit läuft die Klingel erstmal recht ansprechend. Strom messen funzt mit dem Baumarktmultimeter auch net so recht... Werte zwischen 0 und 3A werden angezeigt... Ich denke, ich brauch doch mal was vernünftiges mit nem richtigen Zeiger!
Zitat :
| Vermutlich hast du damit die Spulen verbrannt. |
Ja ne... das lag in der Tat an einer falschen Einstellung. An dem "Hammer" sind aus welchen Grund auch immer ZWEI Schauben zur Einstellung vorhanden. Eine links und eine rechts vom "Hammer"?! Beide waren zu dicht gedreht, sodas ein direkter Kurzschluss entstand. Da die Klingel so nur für Sekundenbruchteile betrieben wurde, halte ich eine Beschädigung für Unwahrscheinlich. Die Oben genannte Angabe über den Spulenaufdruck 1,5K ist übrigens nicht korrekt... Habe eben nochmals genau drauf geschaut... da steht "15B" und 700 Wdg.
Zitat :
| Versuchs mal mit 0,1µF in Reihe mit 22 Ohm, parallel zum Unterbrecher. |
Danke, werd ich mal versuchen.
@ Hotliner... Sehr interesantes Beispiel. Leider würde dieses Klingel hier aber zu sehr Aufsehen erregen.
Die Klingel selbst wird in naher Zukunft optisch aufgearbeitet, und über der Gesindeuhr verbaut und an diese mit angeschlossen.
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MFG Andy
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BID = 1054955
Hotliner gesperrt
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Und rechts die Hotel-Klappe, von Siemens& Halske erfunden u. eingesetzt!
Aber wer gerne mit Uralter "Kleinspannungs-Elektrik" herumexperimentiert, sollte schon selber wissen, warum in einer DC-Glocke ein Unterbrecher eingebaut werden musste.
Funken löschen geht Heutzutage auch mit einer dementsprechenden Diode.
Tipp von mir: Guck bitte mal beim Elektronik-Kompendium vorbei, da gibt es vieles zum Lesen u. lernen.
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BID = 1054956
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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klar doch wenn beide Trassen noch nicht mal 1 m voneinander entfernt sind und da ohne Schachterlaubniss gebohrt wird passiert schon so etwas und dann ist es eben mal schnell für 2 Tage in einem Gebiet finster. Das ist aber nicht nur dort so da gibt es noch andere Stellen in Deutschland .
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