Röhrenradio in Garage betreiben Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.
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Röhrenradio in Garage betreiben Suche nach: röhrenradio (198) |
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BID = 1008924
Andreas G. Schriftsteller
Beiträge: 520 Wohnort: Donnbronn
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Hallo,
Da mein Werkstatt Radio einem sehr miesen Klang hat hab ich mir ein Grundig Röhrenradio Ende 50er Jahre technisch überholt. Alle kondensstoren und der Gleichrichter wurden ersetzt. Spielen tut es top, das Gehäuse ist sehr schlecht erhalten.
Nun zu meiner Frage, kann man so ein Radio in einer normalen Doppelgarage unbeheizt betreiben ? Oder ist dies wegen evebteuller Feuchtigkeit nicht zu empfehlen , wie gesagt sie ist gut belüftet soweit auch trocken, nur eben nicht beheizt ....
Grüße und Frohe Weihnachten
Andi
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BID = 1008929
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Mach's einfach!
Mehr als kaputtgehen kann es nicht, und es ist ja, wie du schreibst, eh keine Schönheit.
Da du die Kondensatoren erneuert hast, ist von dieser Seite kaum noch Ärger zu erwarten, weil die Kunststoffdielektrika kaum noch feuchtigkeitsempfindlich sind.
Betauung ist auch nicht zu erwarten, weil das Gerät ja immer mal aufgeheizt wird.
Das einzige Problem, das in ungeheizten Raumen zu erwarten ist, ist der Zerfall von manchen Spritzgußteilen durch die Zinkpest. *)
Besonders die Rahmen der Drehkos können davon betroffen sein.
Durch diese Korngrenzenkorrosion "wächst" das Material, wodurch sich die Abstände der Kondensatorplatten ändern.
Anfänglich verdirbt das den Abgleich, später treten Kurzschlüsse auf, und am Schluß kann man davon betroffene Drehkos überhaupt nicht mehr drehen.
Dieses Problem tritt aber nur bei manchen Spritzgußlegierungen auf und bei Rahmen aus Stahlblech überhaupt nicht.
*) P.S.:
Mäuse können aber ein Problem sein, weil es da schön warm ist.
Dieses wäre nicht das erste Radio, bei dem die Tierchen die Membran des Lautsprechers aufgefressen hätten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 24 Dez 2016 14:17 ] |
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BID = 1008932
Andreas G. Schriftsteller
Beiträge: 520 Wohnort: Donnbronn
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Hallo Perl ,
Das mit dem Drehelko sehe ich bei dem Radio weniger als Problem, ich hab ihn aus einer feuchten Scheune gerettet wo er mindestens 20 Jahre stand.... Hat bis dahin also nichts ausgemacht. Ich hab eher bedenken das Feuchtigkeit in der Trafo Wicklung entstehen kann. .... Oder seh ich das zu eng ? Mäuse kommen wohl nicht in die Garage, da hier meine Oldtimer stehen ist alles mit Metall Fliegengitter ausgekleidet an Belüftungen und alle sonstigen Öffnungen gut verschlossen ...
Grüße Andi
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BID = 1008933
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Ich hab eher bedenken das Feuchtigkeit in der Trafo Wicklung entstehen kann. .... Oder seh ich das zu eng ? |
Ja, wenn das Gerät schon ein paar Tage gelaufen hat, sollte in den Trafos keine übermäßige Feuchtigkeit mehr vorhanden sein.
Das war auch eher ein Problem bei den Hochspannungswicklungen der Oszilloskope jener Jahre.
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BID = 1008935
Andreas G. Schriftsteller
Beiträge: 520 Wohnort: Donnbronn
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Wie sieht es mit Feuchtigkeit aus wenn der Radio dort 2 Monate nicht in Betrieb war ? Hab eben draußen in der Garage die Heiz Kanone angeworfen zum arbeiten. Dann waren die Autos kurz leicht Beschlagen bis der Raum warm war.... Die Feuchtigkeit macht mir da am Trafo sorgen ....
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BID = 1008946
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Hab eben draußen in der Garage die Heiz Kanone angeworfen zum arbeiten. Dann waren die Autos kurz leicht Beschlagen bis der Raum warm war.. |
Wo kommt die Feuchtigkeit her?
Normalerweise verdunstet evtl. vorhandenes Wasser bei einer Temperaturerhöhung, weil die Luft dann mehr Wasserdampf aufnehmen kann.
Es sieht also so aus, als hätte der Ofen zunächst feuchtes Material erwärmt, dessen verdunstendes Wasser sich dann auf den noch kalten Autos niedergeschlagen hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Taupunkt
Ich würde diesem kurzzeitigen Effekt aber keine große Bedeutung beimessen.
Schliesslich handelt es sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes um destilliertes Wasser, das ein recht schlechter Elektrizitätsleiter ist.
Wenn das Wasser jedoch aus der Verbrennung im Ofen stammt, dann würde ich mich eher um die potentiell tödliche Gefahr durch CO sorgen, als um Rost am Trafo.
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BID = 1008948
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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War das Gerät zufällig eine typische Gas Heizkanone ohne Abzug?
Bei der Verbrennung von typischen Flaschengas wird nicht nur CO² sondern ein großer Teil FEUCHTIGKEIT (!) an die Raumluft abgegeben.
Man schaue sich einmal die Reaktionskette von Propan an:
C3H8 + 5 O2 --> 3 CO2 + 4 H20
Bei schlechter Verbrennung aufgrund falschem Zug, zu viel CO² in der Luft, schlechter Luftzufuhr usw. kann übrigens, wie von Perl schon erwähnt, hochgiftiges CO entstehen.
Auf die Dauer wird der Raum mit so einer Gasheizung also nicht trocken, sondern noch feuchter, da die Heizung selbst Feuchtigkeit mit einträgt! Beim Abkühlen des Raumes muss diese auch wieder irgendwie,zusammen mit dem (in hoher Konzentration) ungesundem CO², entweichen können.
Ich würde auf eine elektrischen Heizkanone oder einen Holz- bzw. Gasofen MIT Abzug umstellen. Von den Gasheizkanonen ohne Abzug halte ich einfach mal gar nichts! Teuer im Verbrauch, gefährlich, trägt Feuchtigkeit ein....
Meine Herzensdame kocht in einer kleinen Küche auf Propangas und das nicht gerade wenig. Nach spätestens 2 Jahren sind die Wände Braun und nicht mehr weiß. Selbst Papier an der Pinnwand färbt sich mit der Zeit Braun ein.
In der Feuchtigkeit ist also noch jede Menge anderer unangenehmer Schmodder enthalten. Um das Radio würde ich mir nicht viele Sorgen machen, allerdings um die Sitze und die Innenausstattung deiner Schätze.
Zumindest wenn die Heizkanone fast täglich läuft...
Das Radio würde ich einfach reinstellen, solange es kein seltenes Gerät oder eines mit Zusatzfunktionen wie Automatik, großem Klangregister, Fernbedienung usw. ist. Feuchtigkeit im Trafo macht nicht viel. Diese sind meist gut isoliert. Beim Betrieb des Gerätes "heizt" es sich selbsttätig wieder trocken.
Bekomme ich stark versiffte Röhrengeräte, so werden diese "geduscht" und anschließend für 2 Stunden im Backofen bei 50Grad getrocknet. Probleme mit Restfeuchte in Trafos oder Spulen hatte ich noch nie.
Selbstverständlich wird das Gerät vorher "so nackig wie möglich" gemacht.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Elektro Freak am 25 Dez 2016 0:44 ]
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BID = 1008949
Andreas G. Schriftsteller
Beiträge: 520 Wohnort: Donnbronn
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Hallo, ja es handelt sich um eine Gas Heizkanone ohne Abzug. Diese läuft nur sehr selten wenn ich im Winter mal was in der Garage mache ( höchstens 1-2 mal pro Winter). Dann wäre das mit der Feuchtigkeit allgemein und dem Radio ja geklärt Die Garage ist wie gesagt sehrgut belüftet und sonst Trocken. Selten ist das Radio nicht, aber es klingt eben sehr gut
Grüße und vielen Dank für die Antworten
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BID = 1008967
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Man schaue sich einmal die Reaktionskette von Propan an:
C3H8 + 5 O2 --> 3 CO2 + 4 H20 |
Das ist zwar keine Reaktionskette, sondern eine Reaktionsgleichung, aber sei's drum.
Was man der Formel nicht unmittelbar ansieht, aber mit ein bischen Schulchemie ausrechnen kann, ist, daß bei der Verbrennung von 44g Propan 72g Wasser entstehen, pro kg Propan also 1,63 kg Wasser!
Dieses Wasser entsteht zunächst als Dampf, aber da 1 Kubikmeter Luft von 5°C nur etwa 7g Wasser aufnehmen kann, wovon meist auch schon etwa die Hälfte durch die natürliche Luftfeuchtigkeit besetzt ist, wird sich das Verbrennungswasser fast zwangsläufig an kalten Stellen niederschlagen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftf.....e.png
Bei der Verbrennung von Butan anstelle von Propan sieht es geringfügig günstiger aus, hauptsächlich weil der Heizwert von Butan etwa 30% höher ist. Der etwas geringere Wasserstoffgehalt von Butan macht hingegen nur etwa 5% aus, reduziert die Wasserdampfbildung aber ebenfalls.
Zitat :
| Meine Herzensdame kocht in einer kleinen Küche auf Propangas und das nicht gerade wenig. Nach spätestens 2 Jahren sind die Wände Braun und nicht mehr weiß. Selbst Papier an der Pinnwand färbt sich mit der Zeit Braun ein |
Da liegt aber wohl weniger am Wasser als an den unzureichenden naturwissenschaftlichen Kenntnissen vieler Frauen.
Insbesondere setzen viele das Wort "kochen" mit "heftig kochen" gleich.
Dass der Topfinhalt dabei nicht heißer wird, sondern nur die Strom- oder Gasrechnung höher, dringt trotz vieler Predigten einfach nicht in ihre Gehirnwindungen vor.
Tatsächlich versprühen die zerplatzenden Wasserdampfblasen einen Teil des Topfinhalts, der sich dann als Schmutzfilm auf dem Mobiliar, Fußboden und Wänden niederschlägt.
Aber auch ohne Blasenbildung entweichen mit Wasser nicht mischbare Substanzen, in der Küche also hauptsächlich Öle und Fette, mit dem Wasserdampf. In Technik und Labor ist diese so genannte Wasserdampfdestillation als besonders schonendes Destillationsverfahren bekannt.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserdampfdestillation
Beides Mal gilt natürlich: Je stärker es kocht, umso mehr unerwünschte Stoffe werden auf der Tapete landen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 25 Dez 2016 18:15 ]
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