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Blitz- / Hochspannungsschutz bei Schaltsteckdosen |
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BID = 981089
BDX85 Stammposter
Beiträge: 467 Wohnort: Darmstadt
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Moin Lütt !
Habe alle Elektronischen Geräte über Blitzschutz-Zwischenstecker und anschliessenden Mehrfach-Steckdosenleisten mit Schalter ans Netz angeschlossen.
Hier Zwischenstecker:
https://www.reichelt.de/Blitzschutz.....ROT+1
Da ich daran zweifle ob die Zwischenstecker bei einem direkten Blitzeinschlag in Hausnähe effektiv schützen würde mich interessieren wie sicher die Trennung über die Schalter in den Steckdosenleisten hinsichtlich Hochspannungsschutz einzuschätzen ist. Könnte in den Schaltern nicht auch relativ einfach ein Hochspannungsfunke überspringen?
In diesem Zusammenhang:
Wie gut oder schlecht sind eigentlich Energiesparlampen (E14/E24) mit einem Hochspannungsschutz ausgestattet?
Danke im Vorraus! |
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BID = 981090
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Zitat :
| Könnte in den Schaltern nicht auch relativ einfach ein Hochspannungsfunke überspringen? |
Wie viele Meter hat der Blitz bis zum Haus zurückgelegt?
Wie viele Millimeter beträgt die Strecke im Schalter?
Zitat :
| Wie gut oder schlecht sind eigentlich Energiesparlampen (E14/E24) mit einem Hochspannungsschutz ausgestattet? |
Überhaupt nicht, ein einigermaßen brauchbarer Schutz würde die Kosten dafür wohl verdoppeln, ohne großartigen Nutzen.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen. |
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BID = 981092
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Überspannungsschutz nur mit diesen Steckdoseneinsätzen funktioniert nicht.
Die arbeiten nur in Verbindung eines Grob- und/oder Mittelschutz in der elektrischen Anlage (z.B.: Dehnüberspannungsableiter im Hauptverteilerkasten) richtig zusammen.
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BID = 981099
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Blitzschutz und Überspannungsschutz ist ein Konzept und die sogenannten Überspannungsschutzsteckdosen sind die letzte Stufe. Sie können Spannungen bis 1500V max noch auf erträgliche Werte begrenzen. Für eine Blitzspannung von mehreren kV stellt der Schalter kein Hindernis dar. Der Abstand der Kontakte wird einfach durch einen Funken überbrückt!
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 981106
BDX85 Stammposter
Beiträge: 467 Wohnort: Darmstadt
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Dank Euch erstmal!
Ich seh schon, da muß ich gründlicher an das Thema ran!
Also erstmal eruieren was da im Verteilerkasten und Zuführungsinfrastruktur zu tun ist ?!
Ist denn zB ein direkter Einschlag überhaupt zu bändigen?
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BID = 981116
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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BID = 981126
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Direkter Einschlag wird im normalen Haushalt nicht beherrschbar teuer.
Du musst auch von der nur "elektrischen" Denkweise weg.
Blitzschutz ist ein Zonenkonzept. Es geht hier um alle leitfähigen Teile im Haus (Stromleitungen, Telefonleitungen, Antennenleitungen, Netzwerkkabel, Blitzableitungen, Dachrinnen, Kaminrohre aus Niro, Wasser / Heizungsleitungen, . .)
Alle diese Leitungen müssen entsprechend eingebunden (teilweise mit definiertem Abstand verlegt werden werden (Blitzstromableitungen, . . .),
Auch die Leitungsverlegung muss überdacht werden (es dürfen keine Leiterschleifen entstehen)
Erst wenn diese baulichen Maßnahmen gelöst wurden kann das Konstrukt aus den entsprechenden Überspannungsableitern dann auch tatsächlich funktionieren und wird auch bei direkten Blitzeinschlag mit hoher Wahrscheinlichkeit die Technik schützen.
Gegen indirekte Spannungsspitzen kann auch eine abgespeckte Version ev. größeren Schaden verhindern.
Mal an der Netzzuleitung (also meist im Zählerverteiler einen kombiableiter einbauen.
Telefonleitung, Antennenleitung, . . . an der Hauseintrittstelle mit entsprechenden Ableitern ausrüsten.
Dann an den Anschlüssen (an Allen! also nicht nur Strom sondern auch Telefon, Daten, Antennen, Lautsprecherleitungen, . . .) des empfindlichen Gerätes Feinschutz anbringen.
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BID = 981146
Ltof Inventar
Beiträge: 9330 Wohnort: Hommingberg
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In den Betriebsmitteln ist auch noch ein Schutz. Was die Betriebsmittel, die für Haushalt gedacht sind, überleben müssen, weiß ich grad nicht. In industrieller Umgebung muss das Betriebsmittel Einiges am Eingang vertragen, ohne Schaden zu nehmen. Das knallt schon ganz ordentlich, wenn der Schutz bei der EMV-Prüfung versagt.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 4 Feb 2016 19:45 ]
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BID = 981200
BDX85 Stammposter
Beiträge: 467 Wohnort: Darmstadt
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Uiih!
Danke für diese professionellen erfahrungsorientierten Inputs!
Habe mir jetzt einiges angesehen und denke das Thema ist zu komplex um mal schnell gewissenhaft eine Absicherung zu erreichen.
Also macht es sicher Sinn erstmal eine strukturierte Vorgehensweise zu entwickeln und, wie bereits erwähnt abzuwägen wie hoch der Aufwand im Verhältnis zum Wert der Schutzobjekte ist.
Die größte Sicherheit im EDV-Bereich ist eh eine vernünftige Datensicherung in Verbindung mit Ersatzrechnern die geschützt offline lagern.
Also erstmal scheibchenweise das tun was geht und leistbar:
1.
Hausinstallation prüfen, denke auch an die Prüfung der Erdableitung.
In dem Zusammenhang vielleicht Blitzableiter?
2.
Überspannungableiter in den Verteilerkasten. Hier kann ich aber nicht einschätzen wie hoch der wirkliche Aufwand ist. Es müssten ja 3 Phasen,
N und PE überwacht/geschützt sein.
3.
Absicherung der Telefon-/Antennenkabel
Das wäre schön und überschaubar!
Aber die Erfahrung aus anderen Bereichen sagt mir (wie auch oben in Beiträgen diesbezüglich benannt) das immer wieder die "unvorhersehbarsten" Dinge passieren, Dinge die in sich plausibel sind aber nicht bedacht wurden. Also eine gesunde bezahlbare Grundabsicherung und den Kampf gegen die eigene Bequemlichkeit gewinnen.
Halt so wie früher: wenn man das Haus verlies und es bestand die Gefahr eines Gewitters hat man den Fernsehstecker herausgezogen!
sl BDX85
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