Servus!
So ein Zufall, zur Zeit arbeite ich gerade auch an einem Loewe-Opta Radio aus derselben zeitlichen Ära - auch dieser hat(te) besagtes LC-Filter (ist ein kombiniertes LC-Glied, in Teer vergossen) an der Anode der EL84 gegen Masse geschaltet. Das brauchts heute nicht mehr, war für die AM-Bereiche wegen des 9 kHz-Senderrasters. Heute findet man auf AM so gut wie nix mehr, und auf UKW wird dieses Filter eh deaktiviert.
Das Teil in meinem Loewe-Opta hatte einen Iso-Widerstand jenseits von Gut und Böse, wie bei eigentlich allen Teer-Kondis - also bei der hohen Gleichspannungsbelastung unbedingt raus!
Üblicherweise haben diese Radios von Loewe-Opta seinerzeit überraschend viele der (auch heute noch tadellosen) Siemens Styroflex-Kondensatoren verbaut. Diese kannst Du normalerweise bedenkenlos drin lassen. Aber es sind auch einige "Problemkondensatoren", und zwar:
- am Ausgangsübertrager (beige ERO-Röllchen)
- am Netzspannungswähler (braunes WIMA-Bonbon, unbedingt raus und gegen hochwertigen X- oder Y-Kondi ersetzen!)
- zwei ERO-Röllchen in einer silberfarbigen Abschirmhülle, ersetzen und wieder mit Metall/Alufolie abschirmen, sonst brummt's.
- Alle Koppel-Kondis überprüfen, zum G1 E(AB)C80 und EL84 vor allem.
Die Elkos, vor allem die kleinen, prüfen und ggf. ersetzen (Kathoden-Elko EL84 = meist Kapazitätsverlust, Ratio-Elko dasselbe, Achtung, Plus an Masse!)
Bei meinem Gerät wurde so lange mit den "lecken" Kondis gespielt, bis die Röhren restlos ausgelutscht waren. Die EL84 z.B. hat auf dem Funke W19 Röhrenprüfgerät nur noch 20 % Emission! Im Gerät bringt das Radio keine Leistung und verzerrt deutlich. Mit einer neuen EL84 spielt die Endstufe dagegen laut und klar.
Lieber die defekten Kondis raus, als Röhren ruinieren! Kondis kosten nicht viel, Röhren werden jedoch immer wertvoller und als Neuware sehr teuer!
Gruß
stego
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