Sind stoffummantelte Kabel in der Hausinstallation noch erlaubt?

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Sind stoffummantelte Kabel in der Hausinstallation noch erlaubt?
Suche nach: kabel (27236)

    







BID = 70437

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien
 

  



Zitat :
Das liest sich so, als wäre das das Ergebnis einer Bastelei, wie ich sie oben beschrieben habe (Zwei schwarze Adern vertauscht und irgendwo war ne klassische Nullung).

Och nöö, das war schon etwas lustiger. TT-System, separater PE zur Wasserleitung, dort wurde er von einem unfähigen Installateur irgendwann abgeklemmt->deswegen wirkungslos. Schaltung war IIRC so: Von einer Verteilerdose ein kurzer Stummel YZWL 2x0,75mm2 (aka Lautsprecherleitung) zu 2 Lusterklemmen, im Gips begraben, nicht einmal Isolierband drum. Davon weg: YZWL 2x0,5mm2 (sah aus wie Märklindraht o.ä.) zu einer seitlich im Türfutter montierten Kerzenlampe, 1x0,75mm2 feindähtig (zerlegte YZWL) als N zu einer Steckdose beim Lichtschalter (Schuko ohne Schutzleiter versteht sich, war sogar noch die Rechnung auffindbar, nach der das ein konzessionierter Elektriker auf dem Gewissen hat), und NYIF 2x1,5 mit grau und schwarz, korrekte Farben. Aber nur ein kurzes Stück unter Putz, dann an der Oberkante Türrahmen angenagelt. PE zuerst 4mm2 weiß, eindrähtig, dann halbierte YZWL. Flickstelle (Drähte verzwirbelt, Gewebe-Isloierband drum, Gips drüber), Übergang auf erwähnte NYIF 3x1,5. In ca. 1,5m Höh waagrecht quer durch die Küche zum Einbauschrank. Dort höngt die Leitung frei in die Luft, Aufputz-Flickstelle nach gleichem Schema mit flexibler PVC-Schlauchleitung 3x 1,5mm2, Farben schwarz, weiß und rot, wieder korrekt belegt. Daran eine Schukosteckdose. Die alte Dame, die diese Wohnung von 1923 bis 2002 bewohnte (erst mit Eltern, dann allein) schwor Stein und Bein, nie habe jemand ohne Elektrikerkonzession ihre Leitungen angegriffen.

Der Rohrstummel war mit Sicherheit original von 1914, das ließ sich belegen. Also keine Hobbybastelei. Habe ich auch nur 1x gesehen. Öfter dahingegen: Rohr von verteilerdose senkreht oder schräg nach oben, Kurve in die Holzdecke, ab da nur mehr 2 textilummantelte, schwarz geteerte (und entsprechend stinkende) Einzeladern lose im Hohlraum der Lattendecke zwischen den Balken. Ich kann nur vermuten, daß da beim hausbau eine Partie Elektriker unterwegs war, von denen es manche nicht ganz so genau genommen haben.

Wie weit die "russischen" Flickstellen original sind ist kaum mehr feststellbar, die meisten dürften aber bei späteren Erweiterungen dazugekommen sein.

In den Verteilerdosen wurden damals die Verbindungen so gemacht: Schraube nehmen, Drahtenden zu einer Öse biegen, auf die Schraube stecken, Mutter drauf und festziehen. Isolierband drum. Waren nur 2 Drähte zu verbinden (z.B. Lampenzuleitung), griff man zur Zwirbelmethode. Gut ausgeführt hält das heute noch, dummerweise wurde aber 1962 das gesamte Badezimmer mit Einzeldrähten in FX-Schlauch neu verkabelt. Beim Anschluß der neuen Leitungen an die erwähnten Klemmen der Altinstallation wurde geschludert und eine der klemmstellen fing bei uns fast Feuer.

Was mich wirklich überrascht hat, war die minutiös solide Ausführng dieser Installation. Obwohl da lauter gleichfarbige Drähte waren, war _ausnahmslos_ der Außenleiter des damaligen Gleichstromsystems (entweder + oder -) geschaltet, und niemals der N.

Ach ja, wenn wir schon bei den div. Erweiterungen sind: Igendwann in den 60ern oder 70ern bekam besagte Dame eine Waschmaschine. Montiert haben dürfte sie dieselbe Firma, die auf der rechnung der Küchensteckdose aufschien. Weil so oft die Sicherungen durchbrannten, kamen eben 16er rein. Bei einem Stromkreis wurden die Paßschrauben für L und N "korrekt" durch 16er ersetzt, beim zweiten Stromkreis kurzerhand entfernt. Trotzdem lagen als wir die Wohnung übernahmen auf dem Boden des Sicherungskastens 3 (in Worten drei) Schachteln Reservepatronen 16A träge, sowie eine weitere Schachtel (à 5 Stück) durchgebrannte.

Aber die Dame hat ja nur konzessionierte Elektriker an ihre Installation gelassen, alles andere wäre viiiieeel zu gefährlich!

Auja, NYIF mit blau und gelbgrün fand ich auch sehr lustig (Szenario: Elektriker hat nur 3x 1,5, will aber eine Altinstallation ohne PE erweitern, braucht dafür 2x1,5. Trennt einen Leiter ab, geht ja leicht und fertig. Bloß wars leider nicht der gelbgrüne sondern der schwarze/braune...
Und daß derselbe Mensch es geschafft hat, beim Annageln der Leitung schnurgerade mitten in die Phase zu nageln...

Kurzzusammenfassung: Himmel sei Dank, daß die Wände trocken waren! VOr dem Tapetenablösen hab ich immer die Sicherung herausgeschraubt!

BTW, das hier war auch amerikanische Zone. Wien wa ja bekanntlich viergeteilt.

BID = 70439

Georgi

Aus Forum ausgetreten

 

  

Hallo Sam2,


wenn ich Dich falsch zitiert habe, dann lag das daran, daß ich Dich so verstanden oder interpretiert habe. Sorry.

Mit der Stegleitung gebe ich Dir absolut recht. Vor allem die äußere Umhüllung ist auch heute noch miserabel, weshalb ich diese Leitung nicht verwende.

Hier in Hessen hat man zumindest dort, wo ich gelernt habe, nur folgende Aderkombinationen verlegt:

Einmal schwarz textilummantelt, ein blanker Draht
Zwei schwarze textilumantelte Adern (möglicherweise waren die Adern auch mal farbig, aber das war in den Fällen, an die ich mich erinnere nicht mehr erkennbar).

wobei mir die erste Variante noch die Angenehmere ist, weil man eine klare Unterscheidung zwischen dem spannungsführenden und dem N hat. Das deutet im übrigen darauf hin, daß man unterschiedliche Netzformen hatte, wenn Du schreibst, daß man in Deiner Umgebung Drehstromnetze von 110/190V bzw. 127/220V betrieb. Wenn man einen blanken Draht verwendete, dann müßte m.E. der zumindest geerdet gewesen sein. Da mein "Elektrikerleben" 1969 im zarten Alter von 14 Jahren begann, kenne ich mich in der Historie nicht ganz so gut aus und bin immer wieder erfreut mehr zu erfahren.

Klar, daß diese Installationen erst nachträglich mit Schutzkontaktsteckdosen ausgerüstet -und in der Folge die klassische Nullung als Schutzmaßnahme angewendet wurde.


Gruß


Georgi

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Georgi am 21 Mai 2004 23:01 ]

BID = 70449

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien

Wien: MIschform aus 127/220V-Drehstromnetz, AFAIK immer ohne Mittelpolleiter ausgeführt und 220/440V-Gleichstromnetz. Haushalte bekamen meist nur + oder - zu sehen aber nicht beides. Bis ca. 1955 wurden sämtliche Gleichstromnetze auf Drehstrom umgerüstet, diese Netzform blieb bis Ende der 70erjahre aktuell, dann wurde auf 220/380V Drehstrom umgestellt. Abgesehen von den seltenen Installationen mit Mantelleitung (Messing- oder Bleimantel), die schwarz, naturfarben und mitunter rot hatten gab es immer nur 2 gleichfarbige Drähte. In den 60ern kam NYIF auf, blieb aber immer eine Randerscheinung. Meistens schwarz grau rot, habe aber auch schon welches mit 2x schwarz gesehen. Bei Rohrinstallation wurde bis zum Aufkommen der harmonisierten farben verwendet was da war. urspr. 2x schwarz, mit dem Aufkommen von PVC dann auch 2x gelb, 2x grün, 2x dunkelbraun, 2x lila, 2x weiß,...
Die Leiter der erwähnten Mantelleitung (Kuhloleitung?) sind übrigens meist in erheblich schlechterem Zustand, was auch an der anderen fertigung liegt. Mein Eindruck: Die geteerten Einzeldrähte hatten eine richtige geflochtene Textilumhüllung. Die Mantelleitung aber war nur mit Stoff umwickelt, drunter miserabler Gummi, der heute total zerbröselt.
Wenn es je Schutzleiter gab, dann führten die meistens auf geradem Wege zur nächsten Wasserleitung, diese Schutzmaßnahme wurde erst mit 1.1. 2001 verboten, für Altanlagen besteht eine theoretische Nachrüstpflicht, praktisch wird das wohl erst im Zuge kompletter Neuinstallationen gemacht.
BTW, wenn so etwas schon drinbleibt: Es ist m.W. auf beiden Seiten der Grenze legal, einen separaten 4mm2 PE zu jeder Steckdose zu führen. Was die Lampen angeht, so hält sich hier hartnäckig die Meinung: Wer braucht bei der Deckenlampe eine Erdung? Bis in die 70er oder gar 80erjahre wurde auch bei TT-Netzen zu Deckenlampen niemals ein Schutzleiter verlegt. Auch für Schalter habe ich noch gelernt nimmt man NYIF 2x 1,5 oder 2 Einzeldrähte bei der (hier dominierenden) Rohrinstallation.

BID = 70521

Georgi

Aus Forum ausgetreten

Hallo,

nach den umfangreichen Antworten und Diskussionen die Frage an den Fragesteller.

Was machst Du jetzt mit den Informationen? Nützen sie dir etwas?


Gruß

Georgi


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