Steuern und Regeln -> wo und wie anfangen -> die Suche nach dem roten Faden

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Autor
Steuern und Regeln -> wo und wie anfangen -> die Suche nach dem roten Faden

    







BID = 958773

Ego24

Neu hier



Beiträge: 21
Wohnort: Bühl
 

  


Hallo,

ich habe Elektriker für Gebäudetechnik gelernt und habe beruflich ab und zu mit der Siemens Logo zu tun.

ich habe immer wieder kleine Elektronik Ideen/Projekte (Privat+Beruflich) welche ich mit einer Siemens Logo umsetzte.
So zum Beispiel Auto Start für eine Senseo Kaffeemaschine.
Die Problematik liegt nur darin:
eine Logo ist nicht gerade klein.
eine Logo kostet im Verhältnis zu manchen Projekten zu viel Geld.

Meine Zielsetzung ist solche kleinen Projekte auch über einen Mikrocontroller realisieren zu können.
Nachdem ich nun etliche Stunden im Internet gesucht und gelesen habe, fehlt mir nun jedliches Gefühl dafür, was das richtige für mich ist.
Schön wäre einfache Projekte (Ansteuerung Ein und Ausgänge und umgang mit Zeiten) über einen Micrcontroller realiesieren zu können.
Schön wäre auch wenn man die gelernte Programmiersprache auch auf den RaspberryPi anwenden könnte.

Könnt Ihr was dazu sagen? Welche Richtung bzw. Produkt/Art das richtige für mich ist?


BID = 958779

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4150

 

  

Auch wenn es zur Programmiersprache auch ziemlich andere Meinungen gibt, so bleibe ich dabei: gerade wenn es darum geht einen Ausgang zu setzen, einen Eingang abzufragen und etwas mit Zeiten zu probieren, sollte sich jeder Anfänger mit dem Assembler auseinandersetzen.
Es ist vielleicht etwas mühselig am Anfang, sich durch die ganze Dokumentation durchzuwühlen um zu wissen, welchen Wert man an welche Adresse schreiben muss um einen Port als Eingang zu schalten und wie man ein Signal an einem Ausgang bekommt, aber ich halte es für unumgänglich, solche Grundlagen zu wissen.

Rafikus

BID = 958783

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13359
Wohnort: Tal der Ahnungslosen


Zitat :
Rafikus hat am 12 Apr 2015 15:49 geschrieben :

Auch wenn es zur Programmiersprache auch ziemlich andere Meinungen gibt,

Hier wäre dann schon mal eine...

Zitat :

gerade wenn es darum geht einen Ausgang zu setzen, einen Eingang abzufragen und etwas mit Zeiten zu probieren, sollte sich jeder Anfänger mit dem Assembler auseinandersetzen.

Und genau da bin ich anderer Meinung.
Gerade bei solch einfachen Sachen (wenn es nun nicht gerade um zeitkritische Dinge im ms Bereich geht)find ich Bascom nun wesentlich einfacher erlernbar,bzw. es stellen sich schneller Erfolge ein.
Ich muss doch gar nicht wissen in welchem Register was steht/stehen muss damit es funktioniert.Um nen Eingang/Ausgang zu setzen genügt ein kurzer Befehl,und dabei ist es völlig schnurzegal,ob der nun in der Abarbeitung paar ms langsamer ist als wenn ich es in "Maschinensprache" schreib.
Wenn man(n) hardwarenah programmieren will bzw. tiefer in die Materie eindringen will,kommt man um Assembler sicher nicht drumherum.
Für den "Hausgebrauch" gehts auch ohne.
Auch gibts für Bascom sehr gute deutschprachige Literatur,was zum Beispiel für solche englischresistente wie meiner Mutter Sohn sehr hilfreich war/ist.


_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 958806

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Dann mal von vorn:
Du benötigst ja zunächst eine Plattform.

Du kannst dich heute zwischen unzählichen Plattformen und Architekturen entscheiden.
Meine persönlichen Favoriten der Mikrocontroller sind:

8 bit
- die AVR-Familie von Atmel: einfach zu handhabende und schnell erlernbare Architektur, viele Entwicklungsmöglichkeiten (Programmer von einigen Euro bis mehrere hundert Euro), eine tolle IDE (Atmel Studio) und viele Ressourcen im Internet. Kann auch in Form eines Arduinos eingesetzt werden, auch wenn ich persönlich den Arduino-Hype nicht teile. Prozessoren sind relativ günstig, aber für ihre Rechenleistung sehr teuer. Typische Vertreter ATmega88PA (kein ATmega8 mehr, ist veraltet), ATmega328P, ATXmegaxxx (teuer, aber leistungsfähiger). Taktraten bis 32MHz

8 bis 16 Bit
- PIC-Serien von Microchip. Kannste nach gucken, ich würde sie aber nicht empfehlen. Das liegt nicht daran, dass sie schlecht sind, sondern dass ich arbeitsbedingt nur wenig damit zu tun hatte, obwohl sie grade für Regelungstechnik und Stellglieder gut geeignet sind (hochauflödende PWM und Brückenhardware).

16 Bit
- MSP430er-Serie von Texas Instruments. Etwas schwieriger zu programmieren, auf den ersten Blick deutlich weniger Ressourcen und die IDEs kosten in der Regel Geld, solange sie nicht eingeschränkt sein sollen. Keil, VisualGDB und vor allem das CS Studio von TI sind dafür gedacht, letzteres sind uneingeschränkt nutzbar, können bezahlt aber mehr. Bausteine sind relativ günstig und benötigen i.d.R. sehr wenig Energie (Ultra low power). Vertreter völlig zuufällig z.B. der MSP430G2553. Es gibt z.B. das Launchpad von TI für unter 10€, welches ein paar Mikrocontroller, eine Basisplatine und vor allem einen integrierten In-System-Debugger mitbringt. Das ist alles Welten günstiger als alles, was Atmel zu bieten hat. Taktraten bis zu einigen zehn MHz (20MHz)
Link auf das Launchpad

32 Bit ARM
- STM32 von STMicroelectronics. Unschlagbar günstige ARM-Prozessoren, die man als richtige Arbeitstiere gebrauchen kann, aber die gut zu programmieren sind.
Die können aber auch gleich tausendmal mehr als so ein kleiner AVR oder MSP430 und verbrauchen in der -L-Serien unglaublich wenig Strom. IDEs sind auch i.d.R. kostenpflichtig, da wären z.B. Keil, Atollic oder auch VisualGDB, den ich persönlich nutze. Umfangreiche Peripherie aber bei weitem nicht so viele Ressourcen wie für AVRs. Taktraten bis mehrere hundert MHz und auch mit mehreren Kernen nutzbar. Für den Einstieg würde ich das STM32F407-Discovery empfehlen, was man schon für 15€ kaufen kann. Es hat unglaublich viel IO, viel Peripherie, Beschleunigungssensoren, LEDs, etc. und vor allem einen integrierten ST-Link-Programmer und -In-System-Debugger. Damit kann man professionell für ein paar Kröten direkt anfangen.
Link auf das STM32F4-Disco

- gibt wahnsinnig viele andere ARMs mit gewissen Vorzügen, ob Preis, Energieverbrauch oder Peripherie-Ausstattung. Hersteller sind vor allem NXP mit den neuen Dualcore-ARMs oder auch TI, Atmel oder Infineon.

---
Programmieren kann man alle in normalem C, C++ oder bei den großen auch unter einem Linux mit allem anderen, z.B. Python.
Ich würde C++ empfehlen (obwohl man auf einige Sprachmöglichkeiten bei den kleinen verzichten sollte, weil die es gar nicht können oder weil es keinen Sinn ergibt (dynamische Speicherverwaltung, Exceptions, Standardbibliothek und Container etc.).

Ich würde ANSI-C empfehlen oder direkt mit C++11 beginnen, dann hat man auch lange was davon, das sind Allerweltssprachen, mit denen du auch auf dem Raspi was anfangen kannst.
BASCOM AVR ist zwar einfacher, aber zu speziell, als dass es dir übergeordnet noch etwas bringen würde.
C/C++ können alle genannten Controller und für alle gibts auch den GCC kostenlos als Compiler.

_________________


[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 12 Apr 2015 22:33 ]

BID = 958849

Ego24

Neu hier



Beiträge: 21
Wohnort: Bühl

Wow,

erst einmal Danke für das Tolle Feedback.
Also für meine Zwecke ist die Leistung des Controllers zurzeit zweitrangig.
Denn die Projekte welche ich erst einmal realisieren will, bedürfen keiner Großen Leistung oder Genauigkeit.

Habe mir schon einmal ein bisschen ARM und C angeschaut. Für einfache Aufgaben finde ich die Sprache gar nicht so schwer zu verstehen. Es gibt auch viele Tut´s und Anleitungen. Man kann mit einfachen Schritten schon kleine Projekte realisieren.

C hätte noch den Vorteil, dass es ohne Probleme mit WiringPi auf dem RaspberryPi umsetzbar ist. So könnte ich, eine einfach Haussteuerung mit dem Pi und C umsetzten.

Ist es Rentabel und Sinnvoll ein Fertig-Experimentier Kasten sich zuzulegen. Wo man dann alles Fertig hat? Garantiert eben Kompatibilität beim Brennen. Abgesehen von den LED und Tastern die beigelegt sind.

Bis ich meine Logo allerdings durch einen Mikrocontroller oder RaspberryPi ersetzten kann, dauert es wohl doch eine Weile. Die Übersichtlichkeit der Grafischen „Programmierung“ sind dahingehend zu einfach.


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