"Gerät" zum Entladen von Kondensatoren

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Autor
"Gerät" zum Entladen von Kondensatoren

    







BID = 943427

Maik87

Schriftsteller



Beiträge: 856
Wohnort: Wesel / Niederrhein
 

  


Hallo zusammen,

immer wieder kommt es vor, dass Kondensatoren noch eine Restspannung haben und ich warten muss, bis diese leer sind. Daher würde ich mir gern ein "Gerät" zum Entladen von Kondensatoren bauen. Also einen 5W-Widerstand an paar CM Laborkabel mit isolierten Krokoklemmen. Ggf. einen Abgriff für das Multimeter.

Welchen Widerstandswert sollte ich nehmen, dass ich nicht so lange warten muss, den Kondensator aber ohne Gefahr entladen kann? Ich möchte mich nicht auf Spannung oder Kapazität festlegen. Es sollte sowohl bei 10uF 25V als auch bei 82uF 450V einsetzbar sein.


Es grüßt euch
Maik87

BID = 943432

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

 

  

Schnelle Entladung setzt hohen Strom voraus. Dem macht aber die Strombelastung der Kontakte schnell ein Ende!

_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 943433

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5321

Bei "Hochspannungs"-Kondensatoren ist es normal, dass sie wieder Spannung aufbauen. Die werden nicht umsonst üblicherweise kurzgeschlossen gelagert/versendet.
Wie wäre es mit genügend Widerständen, die Krokoklemmen an beiden Enden haben?

BID = 943440

Maik87

Schriftsteller



Beiträge: 856
Wohnort: Wesel / Niederrhein

Schnell ist relativ @der mit den kurzen Armen
Klar muss der Kondensator nicht binnen 2 Sekunden leer sein. Ich bin auch bereit 20-30 Sekunden zu warten. Es sollte halt ein Kompromiss zw. Geschwindigkeit und Stromstärke sein.

Vor ein paar Wochen habe ich an einem Schaltnetzteil gebastelt. Der Kondensator hatte nach 10 Minuten noch immer gut was geladen. Das möchte ich natürlich zukünftig vermeiden.


Ob ich nun aus Widerständen eine Kette baue oder ein Kabel dran mache, ist doch egal, oder? Bloß mit Kabel ist es flexibeler und es werden nicht so schnell die Beinchen abbrechen.

BID = 943441

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Also einen 5W-Widerstand an paar CM Laborkabel mit isolierten Krokoklemmen. Ggf. einen Abgriff für das Multimeter.

Welchen Widerstandswert sollte ich nehmen, dass ich nicht so lange warten muss, den Kondensator aber ohne Gefahr entladen kann? Ich möchte mich nicht auf Spannung oder Kapazität festlegen. Es sollte sowohl bei 10uF 25V als auch bei 82uF 450V
Nimm jedenfalls einen Drahtwiderstand.
4,7 kOhm ergeben mit 82µF eine Zeitkonstante von 0,4 Sekunden.
Nach der 5-fachen Zeitkonstante ist die Ladung praktisch weg (0,7% des Anfangswertes).

Die vom BlackLight erwähnten dielektrischen Nachwirkungen kommen aber auch bei anderen Kondensatoren (Elkos, Bildröhren) vor.

BID = 943443

Maik87

Schriftsteller



Beiträge: 856
Wohnort: Wesel / Niederrhein


Zitat :
perl hat am 11 Nov 2014 15:25 geschrieben :

Nimm jedenfalls einen Drahtwiderstand.
4,7 kOhm ergeben mit 82µF eine Zeitkonstante von 0,4 Sekunden.
Nach der 5-fachen Zeitkonstante ist die Ladung praktisch weg (0,7% des Anfangswertes).

Zwei Sekunden ist ja nicht ja nicht gerade die Ewigkeit. Hab ich wohl mal wieder den ersten Beitrag zu kritisch gelesen

Drahtwiderstand wegen der 20W-Belastbarkeit?


Zitat :

Die vom BlackLight erwähnten dielektrischen Nachwirkungen kommen aber auch bei anderen Kondensatoren (Elkos, Bildröhren) vor.

Mit welcher Spannung muss ich da rechnen? Ich kann mir derzeit unter Selbstnachladen nichts vorstellen. Sind das rein messbare Werte oder schon so, dass ich mit kribbelnden Fingern oder Kurzschlussfunken rechnen muss?

BID = 943450

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12742
Wohnort: Cottbus


Zitat :
Drahtwiderstand wegen der 20W-Belastbarkeit?
20W braucht der nicht haben, wenngleich es auch nicht schadet. Es wird ja nur zu Beginn der Entladung eine hohe Leistung umgesetzt, welche exponentiell abfällt.

Bei 450V, 82µF und 4k7 sind es 43W zu Beginn. Nach zwei Sekunden wurden 8J umgesetzt, was offensichtlich einer durchschnittlichen Leistung von 4W entspricht.


Zitat :
Ich kann mir derzeit unter Selbstnachladen nichts vorstellen.
Der Fachbegriff dafür ist dielektrische Absorption



_________________
Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.

BID = 943452

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Drahtwiderstand wegen der 20W-Belastbarkeit?
Oben hast du noch von 5W geschrieben, und das reicht auch.
Drahtwiderstände haben allein schon wegen der Masse des Widerstandsdrahts eine bessere Impulsfestigkeit als Schichtwiderstande, bei denen die Widersstandsschicht u.U. einfach verdampft.

BID = 943454

Maik87

Schriftsteller



Beiträge: 856
Wohnort: Wesel / Niederrhein


Zitat :
perl hat am 11 Nov 2014 17:21 geschrieben :


Zitat :
Drahtwiderstand wegen der 20W-Belastbarkeit?
Oben hast du noch von 5W geschrieben, und das reicht auch.


Ach, nee...
Ich hatte 5W in den Raum gestellt, weil ich letztens mal so ein Teil bestellt hatte. Auf die 20W bin ich gekommen, weil ich grad mal schnell nach Drahtwiderständen gesucht hab und auf diese gestoßen bin. Dachte, das hängt zusammen.

BID = 943458

Her Masters Voice

Inventar


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Beiträge: 5308
Wohnort: irgendwo südlich von Berlin

ich hab dafür meistens eine alte Fernlicht-H4-Lampe genommen aber das ist wohl zu leicht. Solche Lampen bleiben gern mal übrig wenn die Wendel vom Abblendlicht durchgebrannt ist und so kommt man immer wieder mal an Ersatz.

BID = 943465

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat : Her Masters Voice hat am 11 Nov 2014 18:33 geschrieben :

ich hab dafür meistens eine alte Fernlicht-H4-Lampe genommen aber das ist wohl zu leicht. Solche Lampen bleiben gern mal übrig wenn die Wendel vom Abblendlicht durchgebrannt ist und so kommt man immer wieder mal an Ersatz.
Das ist gefährlich.
Die Fernlicht Wendel hat in heissem Zustand 60W bei 12V also 2,4 Ohm.
In kaltem Zustand vielleicht 1/15-tel davon, also 0,16 Ohm.
Das unterscheidet sich nicht sehr von einem Kurzschluss und wenn man dies mit einem auf 300V geladenen Kondensator verbindet, können weit über 1000A fliessen.
Derartige Stromimpulse rufen in Leiterbahnen und Drähten einen sehr hohen ohnmschen und induktiven Spannungsabfall hervor, was leicht zur Zerstörung von Halbleitern führen kann.

BID = 943472

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9268
Wohnort: Alpenrepublik

Zum Entladen von Zwischenkreiskondensatoren verwende ich einen Widerstand mit optischer Sofortkontrolle.
Das Ding nennt sich 60W/230V Glühlampe.

_________________
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BID = 943478

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu


Zitat :
nabruxas hat am 11 Nov 2014 20:54 geschrieben :

Zum Entladen von Zwischenkreiskondensatoren verwende ich einen Widerstand mit optischer Sofortkontrolle.
Das Ding nennt sich 60W/230V Glühlampe.



Genauso mache ich das auch. Ne Baufassung, an der ich hochflexible Messleitungen mit 4mm- Steckern montiert habe. Die verwende ich auch, wenn ich die Ankerwicklungen bei Waschmaschinenmotoren überprüfen will oder wenn ich in irgendwelchen Netzteilen einen Kurzschluss finden will...


Viele Grüße
Bubu

BID = 943493

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Das Ding nennt sich 60W/230V Glühlampe.
Viel zu einfach.
Ein Digitalvoltmeter mit blauen Leuchtziffern, oder besser noch eine bunte Bargraph Anzeige sollte schon dran sein.
Außerdem sind eure Glühlampen bestimmt längst verboten.

BID = 943494

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9268
Wohnort: Alpenrepublik

@Perl:
Ach was! Hier die Herausforderung für den ambitionierten Technikfuchs.


_________________
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