Autor |
|
|
|
BID = 930786
Offroad GTI Urgestein
     
Beiträge: 12810 Wohnort: Cottbus
|
|
Habe ich mir schon gedacht...
Zitat :
| Oder lese ich das falsch? | Ja. Die korrekten Gleichungen stehen ja da.
Die Skizze ist eben nur eine Skizze, um die Größenverhältnisse darzulegen. Vs könnte genauso gut nach unten gezeichnet werden (der Betrag bleibt ja der selbe).
_________________
Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber. |
|
BID = 930789
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
|
|
"Sicha dadd: 650Vss (wenn wir die maximale Netzspannung ansetzten sogar 715Vss)"
Wie ist dann das zu verstehen? Da beziehst Du Dich doch auch auf positive und negative Halbwelle, eben den Abstand Spitze-Spitze. Gilt das dann nicht für Veff?
Andi |
|
BID = 930794
Offroad GTI Urgestein
     
Beiträge: 12810 Wohnort: Cottbus
|
Zitat :
| Gilt das dann nicht für Veff?
|
Gilt was nicht für Veff?
Wie gesagt, es ist die selbe Spannung, nur ein anderer Parameter.
Der Mittelwert liegt ja bekanntlich bei 0V und der Gleichrichtwert bei 207V.
Damit hätten wir dann wohl alle...
_________________
Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
|
BID = 930796
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Die Netzspannung bei uns hat einen Effektivwert von 230V und eine Amplitude = Spitzenwert von etwa 325V.
Effektiv = wirksam heisst das, weil diese Spannung an einem ohmschen Widerstand die gleiche Wärmemenge erzeugt, wie eine Gleichspannung von 230V.
Eine Gleichspannung kann man ja problemlos messen, aber bei Wechselspannung ist das längst nicht der Fall, insbesondere wenn es sich um nichtsinusförmige Spannungen handelt.
Der Spitze-Spitze-Wert ist deshalb von Interesse, weil er für die Aussteuerbarkeit von Verstärkern etc. wichtig ist und sich mit einem Oszilloskop leicht messen lässt.
Auch bei Transformatoren, die ja bekanntlich keine Gleichspannung übertragen, müssen die positiven und die negativen Spitzen einer Wechselspannung keineswegs gleich hoch sein.
Lediglich die Summe der Momentanwerte ist dort Null.
Auf diesem Prinzip beruhen viele Spannungswandler. Dort gehört z.B. eine lange negative Halbwelle mit geringer Spannung (-12V) zu einer kurzen positiven mit hoher Spannung (+300V).
Die Summe der Momentanwerte und deren Mittelwert ist trotzdem Null.
Für die Ermittlung des Effektivwertes wird nicht der Mittelwert über die Momentanwerte gebildet, sondern es wird über die Quadrate der Momentanwerte gemittelt.
Dies deshalb, weil ja die an dem ohmschen Widerstand erzeugte Wärme (Definition des Effektivwerts!) nicht linear von der Spannung abhängt, sondern von deren Quadrat: P=R*I2.
|
BID = 930797
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
|
Danke. Ich hab Vs ("u Dach") mit Vss vermischt. Veff ist mir nun klar. Meine andere wichtige Frage war:
@perl:
nochmal Dein Zitat: "...und das gibt bei den meisten Halbleitern Verzerrungen…"
Bei welchen Halbleitern gibt es dann keine Verzerrungen? Selbst eine Pegelabsenkung, um zunächst intern auf einen verzerrungsfrei zu verarbeitenden Pegel zu gelangen, wird mit Halbleitern gemacht. Diverse Studiomischpulte namhafter Hersteller haben auf Ihren Platinen oft auch "nur" die üblichen OPV´s. Ich habe inzwischen sehr viele Schaltungen mir angesehen, in Büchern, im Internet, in beiliegenden Anleitungen unserer im Studio vorhandenen Geräte (sofern da Pläne überhaupt beigefügt wurden) usw., und die sind in ihrer Eingangsstufe sehr oft ähnlich. Was müsste ich beachten? Welche Angabe(n) in Datenblättern z.B. eines OPV oder OTA sind in diesem Zusammenhang relevant, um z.B. Vss des Eingangssignals anzupassen bzw. zu sehen, ob die grundsätzlich überhaupt verwendet werden können?
Andi
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Andi-872 am 7 Jul 2014 13:46 ]
|
BID = 930807
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Zitat :
| haben auf Ihren Platinen oft auch "nur" die üblichen OPV´s. |
Eben.
Normalerweise werden Operationsverstärker mit starker Gegenkopplung betrieben. Dadurch ist die Differenz-Eingangsspannung praktisch Null, die Nichtlinearität der Ube-Ibe-Kennlinie spielt also keine Rolle und durch die Gegenkopplung werden sogar Verzerrungen, die an anderer Stelle im Opamp entstehen, eliminiert.
Wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass die Leerlaufverstärkung sehr viel größer ist als die Betriebsverstärkung.
Genau das ist aber beim OTA i.d.R. nicht der Fall.
Typischerweise wird er ohne Gegenkopplung mit der zu einem bestimmten Lastwiderstand gehörenden Leerlaufverstärkung betrieben, und die Differenz-Eingangsspannung ist erheblich.
Die Verstärkungsregelung beruht ja auf der Nichtlinearität der Kennlinien, und für das Ausmaß der dadurch auftretenden Verzerrungen ist hauptsächlich das Verhältnis von Signal- zur Steuergröße maßgebend.
|
BID = 930815
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
|
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist ein OTA nichts anderes als ein stromgesteuerter OPV mit Linearisierungsdioden. In allen mir bekannten Schaltungsbeispielen zum OTA LM13700 finde ich keine Gegenkopplung. Kann man dem OTA eine solche extern verpassen?
Andi
|
BID = 930822
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Zitat :
| Wenn ich es richtig verstanden habe, ist ein OTA nichts anderes als ein stromgesteuerter OPV mit Linearisierungsdioden. |
Dann hast du es eben falsch verstanden.
Ein OTA ist ein Operational Transconductance Amplifier und die Linearisierungsdioden wurden erst bei der Weiterentwicklung durch NSC eingebaut. Die ersten OTAs von RCA hatten noch keine.
Transconductance wird im Deutschen auch als Leitwert (bei Röhren: Steilheit) bezeichnet und ist ein reziproker Widerstand.
Folglich wird er in A/V oder Siemens S angegeben.
In der amerikanischen Literatur findet man auch mho (= Ohm rückwärts geschrieben).
Das Signal kommt beim OTA also als Spannung rein und als Strom raus.
Zitat :
| finde ich keine Gegenkopplung. Kann man dem OTA eine solche extern verpassen? |
Dann wird die Verstärkung durch die Gegenkopplung bestimmt und lässt sich nicht mehr so schön steuern.
Mit Gegenkopplung werden OTAs wie der CA3080 aber als Micropower Opamp eingesetzt. Die Linearisierungsdioden des LM13700 sind dabei eher hinderlich.
|
BID = 930825
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
|
Danke…
Andi
|