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Lötstation kalibrieren, wie? Suche nach: lötstation (622) |
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BID = 929644
Heike1990 Neu hier
Beiträge: 20
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Hallo,
ich bin die Heike, bin neu hier und brauche Euren Rat.
Diese Lötstation habe ich mir bestellt:
http://shop.wiltec.info/product_inf......html
Laut Anleitung soll die Temperaturanzeige mit einem externen Temperaturmessgerät kalibriert werden.
Mit welchem Gerät mache ich das? Ich habe ein IR-Thermometer aber damit kann ich die Lötspitze eines Lötkolben nicht messen.(Wahrscheinlich zu klein)Und extra ein Temperaturmessgerät kaufen...?
Jungs, bitte helft mir.
Liebe Grüße
Heike
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BID = 929646
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12741 Wohnort: Cottbus
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Hallo Heike,
das ist wohl ein klassischer Fall für ein Thermoelement.
Viele DMM können die Temperatur über ein Thermoelement messen.
Ich empfehle an dieser Stelle gerne das UT61C, welches auch sonst ein gutes DMM ist, vor allem wegen des sehr hochohmigen mV-Messbereiches und des µA-Messbereiches.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber. |
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BID = 929649
Heike1990 Neu hier
Beiträge: 20
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Danke für Deine Antwort.
Ein DMM habe ich bereits.(Votltcraft M-3610B) Gibt es dafür nicht einen "Zusatz" für solche Messungen?
Und:Inwieweit stimmt die Anzeige dieses UT61C?
Warum macht der Hersteller nicht die notwendige Kalibrierung?
Brauche ich denn unbedingt die Kalibrierung? Ob die Anzeige nun +/-5 Grad ist doch eigentlich egal...?
LG
Heike
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BID = 929653
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12741 Wohnort: Cottbus
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Naja, da ist noch viel Luft nach oben, um es mal vorsichtig zu sagen
Zitat :
| Inwieweit stimmt die Anzeige dieses UT61C?
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Siehe Datenblatt
Zitat :
| Brauche ich denn unbedingt die Kalibrierung? |
Gute Frage. Kenne ich von Lötstationen so nicht.
Zitat :
| Ob die Anzeige nun +/-5 Grad ist doch eigentlich egal...? |
Im Prinzip schon, da man eher mehr nach Gefühl lötet.
Wichtiger ist da schon die thermische Kapazität/Leistung des Lötkolbens/der Lötstation. Viele gehen bei größeren Lötpunkten hoffnungslos in die Knie, sodass man bei denen die Temperatur unnütz hoch wählen muss, was weder für die Leiterbahnen noch die Bauteile gut ist.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 929654
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Warum macht der Hersteller nicht die notwendige Kalibrierung? |
Gute Frage! Nächste Frage!
Vielleicht weil das eine gewisse Zeit dauert und bekanntlich gilt "Time is Money".
Tatsächlich aber liefern Thermoelemente, wie sie auch in den Lötkolben verwendet werden, eine recht genau bekannte Spannung, und mit heutigen Bauteilen kann man Verstärker bauen, die selbst wenig zum Messfehler beitragen.
Insofern erübrigt sich meist eine Kalibrierung, wenn man mit einem gewissen Fehler leben kann.
Zitat :
| die Anzeige nun +/-5 Grad ist doch eigentlich egal...? |
I.d.R schon, wenn das Gerät in Ordnung ist und die Fehlergrenzen eingehalten werden.
Bedenke bitte auch, dass die Arbeitstemperatur der Lötspitze ohnehin etwa 100°C über der Schmelztemperatur des Lotes liegen sollte, und man kann durchaus auch mit Lötkolben ohne jegliche Temperaturregelung anständige Lötstellen fabrizieren.
Um auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen: Temperaturen misst man mit Thermometern und diese wiederum kalibriert man mittels genauestens vermessener Fixpunkte.
Meist sind das Schmelzpunkte bestimmter Substanzen, die man gut äussert rein herstellen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/Thermometer#Kalibrierung
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BID = 929665
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Was sagt eigentlich der Händler dazu?
Der ist doch laut Impressum in Germanistan und wird wohl über seine Produkte bescheid wissen.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 929762
Heike1990 Neu hier
Beiträge: 20
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Vielen Dank!
Heike
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BID = 929765
wulf Schreibmaschine
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
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Wie wäre es wenn man sich eine eutektische Lotlegierung kauft und damit grob kalibriert? Sn63Pb37 schmilzt/erstarrt (laut Wikipedia) bei 183°C. Von Vorteil ist: man kann die Spule Lötzinn nachher "sogar" verarbeiten.
Beste Grüße
Simon
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Simon
IW3BWH
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BID = 929766
Heike1990 Neu hier
Beiträge: 20
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Was hast Du denn geraucht?
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BID = 929767
wulf Schreibmaschine
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
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Der Tipp war durchaus ernst gemeint.
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Simon
IW3BWH
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BID = 929794
Heike1990 Neu hier
Beiträge: 20
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Dachte Du willst mich auf den Arm nehmen.
Entschuldige bitte.
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BID = 929796
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Nein da der Schmelzpunkt fest definiert ist sollte das Zinn bei 180 Grad noch nicht schmelzen bei 185 Grad dagegen sehr Wohl. Damit hast du einen relativ bekannten Fixpunkt.
Den Schmelzversuch solltest du aber besser auf einer gut wärmeisolierenden Unterlage machen.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 929803
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| da der Schmelzpunkt fest definiert ist |
Aber eben nur für die von wulf genannte Legierung Sn63Pb37.
Sn-Pb-Legierungen mit anderen Zusammensetzungen haben einen Temperaturbereich, in welchem sie schmelzen bzw. erstarren.
http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/am......html
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BID = 930310
2N3055 Schreibmaschine
Beiträge: 1383 Wohnort: Sulzbach (Ts.)
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Es gibt ja auch Kalibrierlabore, z. B. von Gossen Metrawatt.
Aber eine Kalibrierung wird sicher mind. 50,- € kosten, das wird sich wohl nicht lohnen. Aber wenn frau persönlich hingeht und mal nett fragt, wer weiß ...
Auch Hersteller von Thermoelementen dürften einen Temperatur-Kalibrator z. B. sowas: Temp.-Kalibratoren) besitzen, da könnte frau auch fragen.
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Wo kommt nur dieses "eingeschalten" her, aus Neufünfland?
Entweder "einschalt en" oder "ein geschalte t"!
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BID = 930630
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Ich fürchte, daß in diesem Thread "Kalibrierung" mit "Justierung" verwechselt wird.
Kalibrieren nennt man Vergleichen mit einem Meßnormal. Auf einem Kalibrierzertifikat steht üblicherweise um wieviel der angezeigte (Meß-)Wert vom Wert deß Meßnormales abweicht.
Die meisten Kalibrierdienste (man sollt nur seriöse aussuchen die beim DKD = Deutscher Kalibrier Dienst mit der betreffenden Meßgröße - hier Temperatur - akkreditiert sind) bieten eine anschließende Justierung mit entsprechender abschließender Kalibrierung an.
Eine Kalibrierung gibt also an, wie zuverlässig ein angezeigter Wert absolut ist. Da elektronische Bauelemente im Laufe der Jahre altern und damit die angezeigten Werte driften, ist eine regelmäßige Neukalibrierung erforderlich, üblicherweise bei neuen Geräten spätestens nach einem halben Jahr, später, wenn man die Driftrichtung und -geschwindigkeit anhand mehrerer aufeinaderfolgender Kalibrierzertifikat abschätzen kann genügen (bei gleichbleibender Arbeitsumgebung) dann später auch größere Zeitabstände von bis zu zwei Jahren.
Bei einer solch einfachen Lötstation aus dem Low-Budged-Consumerbereich ist eine Kalibrierung meines Erachten völlig über das Ziel hinausgeschossen - sie kann leicht mehr als die Lötststion selbst kosten.
Bei derartigen Geräten muß eine "Erfahrungs-Kalibrierung" herhalten. Abhängig vom jeweils verwendeten Lot und der Größe der zu bearbeitenden Lötstelle muß man sich einfach merken, bei welcher Temperatur das jeweils am besten funktioniert.
Im EEVblog#596 in Youtube (leider auf Englisch) ist nicht nur deutlich zu sehen, wie man die Temperatur einer Lötspitze mit einem geeigneten Multimeter mit entsprechendem Thermofühler die tatsächliche Spitzentemperatur messen (und damit im Sinne von Kalibrieren vergleichen kann), sondern es wird auch klar, welche Faktoren neben der EINGESTELLTEN Temperatur noch das Lötergebnis beeinflussen - die thermische Kapazität des Lötkolbens, die Größe (und damit auch die thermeische Kapazität) des Lötgutes und nicht zuletzt (dort nicht demonstriert) das verwendete Lötzinn (ja ich weiß, richtig müsste ich Lötdraht sagen....).
Hier noch der Link: https://www.youtube.com/watch?v=0GdV7XBae74
Gruß Roland
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