Vermutlich dient hier die Leiterbahn als Antenne!

Gruß
Peter

Danke Peter, ja das leuchtet mir ein. Aber warum messe ich eine Verbindung zwischen den beiden Lötstellen oben und unten? Die beiden anderen dienen ja nur der Befestigung.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: peter2571 am 27 Jan 2014 18:56 ]

Hallo,

an diesem Anschluss müsste eine dünne Koaxleitung angesteckt gewesen sein, die dann zur Diversity-Antenne führt. Empfang solltest Du auch ohne diese Antenne haben, lediglich bei sehr schwachem Netz könntest Du Probleme bekommen. Dieser Teil der Antenne empfängt nur, gesendet wird darüber nicht.

Wurde der Wasserschaden von der Werkstatt dokumentiert?

Hallo Jerry!
Danke für deine Erklärung. Ja, da war eine Koaxleitung angesteckt. Wenn ich an der Stelle messe, wo die hinführt, sind die beiden Pole nicht miteinander verbunden. An der Lötstelle für die kaputte Buchse hingegen schon. Also, R=0, das MM piepst. Darf das sein? Auf der Seite einer Handy-Werkstatt hab ich gelesen, ohne dieses Antennkabel geht gar nix. Ja, der Wasserschaden war mit einem Foto dokumentiert, soweit ist das kein Betrug (wovon ich auch schon gehört habe). Wir haben es eben auch zur Kontrolle geöffnet, einen Aufkleber mit der IMEI kann man ja einfach mit Photoshop in ein vorhandenes Foto reinkopieren. Aber es handelt sich wohl nur um den Eintritt von ein wenig Feuchtigkeit an den kaum geschützten Durchführungen der Buchsen, im speziellen der Kopfhörerbuchse. Wenn man an den Neupreis dieses Teils denkt, ist die schlechte Abdichtung eigentlich eine Frechheit. Auf jeden Fall hat es gereicht, um den Home-Button zu beschädigen (wenn das der Grund war und nicht Abnutzung). Grüße
Peter

[ Diese Nachricht wurde geändert von: peter2571 am 27 Jan 2014 19:35 ]

Zitat :

Ja, da war eine Koaxleitung angesteckt. Wenn ich an der Stelle messe, wo die hinführt, sind die beiden Pole nicht miteinander verbunden. An der Lötstelle für die kaputte Buchse hingegen schon. Also, R=0, das MM piepst. Darf das sein?

JA!
Und es kommt noch viel schlimmer!
Du hast es hier mit Hochfrquenztechnik zu tun, und da ticken die Uhren anders.

Erstens hat fast jede Schaltung, die Radiowellen empfängt oder sendet am Ein- bzw Ausgang Filter, die verhindern, dass unerwünschte Frequenzen abgestrahlt oder empfangen werden. Die Filter sind iwS aus Spulen und Kondensatoren aufgebaut. Dabei kann es vorkommen, dass ein Filter mit einer Spule zwischen "heisser" Leitung und Masse beginnt oder endet.
Soetwas sieht dann mit einem Ohmmeter gemessen wie ein Kurzschluss aus.
Um das zu verdeutlichen schaue dir dieses Bild eines Bandfilters für UHF/VHF TV-Antenenempfang an: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hilofilter.agr.jpg und vergleiche die linke beigefarbene Leitung mit der rechten dunkelbraunen Leitung. Die Adern der linken Leitung sind mit einer Spule "Kurzgeschlossen" und würden mit dem Ohmmeter gemessen wie verbunden erscheinen. Bei der rechten Leitung dagegen liegen die Spulen in Serie zu den Leitern und die Leitungen sind mit einem Kondensator "kurzgeschlossen". Der Kondensator aber taucht bei der Widerstandsmessung als "Unterbrechung" auf.
Dennoch funktionieren beide Filterstrukturen.

Ausserdem benutzt man Spulen sehr gern um die elektrischen Eigenschaften von Antenne und Schaltung anzupassen. Man nennt das Impedanzanpassung http://de.wikipedia.org/wiki/Impedanzanpassung. Besonders die dabei anzutreffende L http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:.....9.svg und Pi http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:.....9.svg Anpassung zeichnet sich durch eine Spule gegen Masse aus, die dann mit dem Ohmmeter wie ein Kurzschluss aussieht.

Auch bei Antennen findet man häufig diese nach Gleichstrommaßstäben unverständliche Verschaltung von Signalleitung und Masse/Schirmung. Z.B. bei der Zeppelin- oder J-Pole Antenne http://en.wikipedia.org/wiki/J-pole_antenna. Man kann mit "Gleichstromdenken" nicht wirklich verstehen, dass sowas funktioniert, obwohl Innenleiter und Schirm der Antenneleitung nur wenige Zentimeter voneinander entfernt mit dem gleichen Antennenstab verbunden sind.

Weiterhin musst du unbedingt beachten, dass in der Frequenzlage, in der du dich da bewegst selbst unscheinbare Dinge wie eine verschnörkelt geführte Leiterbahn, die Lage einer Leiterbahn zu anderen Leiterbahnen, Die Dicke von Lötstellen usw bereits eine komplexe Spule oder Filter darstellen.
Man spricht hier oft auch von einer Streifenleitung http://de.wikipedia.org/wiki/Streifenleitung

Lange Rede ohne Sinn:
Es ist für besonders wichtig saubere und kleine Lötstellen zu produzieren. Der von dir zitierte "Dicke Batzen Lötzinn" ist da der Antenne Tod.

Danke felina. Das wollte ich hören. Ich sagte ja, ich hab von HF keine Ahnung, jetzt leuchtet mir das ein. Da werd ich mit meinem Nadellötkolben mal Probelötungen machen, ob ich das überhaupt schaffe, so klein wie das ist. Danke für deine ausführlichen Erläuterungen, ist sehr interessant, das werde ich mir genauer anschauen, Hintergrundwissen ist alles. Danke nochmal und liebe Grüße
Peter