keine Hauptsicherung hinter Stromzähler

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Autor
keine Hauptsicherung hinter Stromzähler

    







BID = 865668

chris0281

Gelegenheitsposter



Beiträge: 62
 

  


Hallo zusammen!

Ich habe mir gerade mal die Elektroinstallation des Hauses welches ich vor einiger Zeit erworben habe etwas genauer angesehen, und hätte dazu eine Frage an euch.
Hinter dem Stromzähler befindet sich keine Hauptsicherung. Vom Zähler aus gehen die Kabel direkt auf daneben liegende 16A-Sicherungsautomaten, bzw. eine Etage höher, auf die dort vorhandene Unterverteilung und dort ebenfalls auf 16A-Sicherungsautomaten.
Im Hausanschlußkasten vor dem Stromzähler befinden sich 80A-Sicherungen. Dieser war bis vor kurzen nicht verplombt, so dass ich einen Blick hinein werfen konnte.
Des Weiteren wäre evtl. zu Erwähnen, dass kein FI-Schalter vorhanden ist, und die gesamte Verdrahtung sehr "durcheinander" ist.
Meine Frage ist aber, ist die Anordnung der Sicherungen so korrekt, also ohne Hauptsicherung hinter dem Stromzähler?

Vielen Dank!

Gruß
Chris

BID = 865670

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36167
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Das hängt vom Wohnort und dem Errichtungszeitpunkt ab. In älteren Gebäuden ist das völlig normal und natürlich weiterhin zulässig, sofern die Anlage nicht verändert wird.
Ein FI ist auch erst seit wenigen Jahren Pflicht, nachgerüstet werden muß er nicht, außer eben bei Änderungen.


_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am  3 Jan 2013  0:08 ]

BID = 865680

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13359
Wohnort: Tal der Ahnungslosen


Zitat :
Mr.Ed hat am  3 Jan 2013 00:02 geschrieben :

Ein FI ist auch erst seit wenigen Jahren Pflicht, nachgerüstet werden muß er nicht,

Aber wem seine Sicherheit oder die seiner Kinder am Herzen liegt,
der sollte mal die wenigen hundert Euronen für eine Umrüstung auf ein oder zwei Fi ausgeben.
Sofern ohne riesen technischen Aufwand machbar.
Mich hat so ein Ding auch schon mal davor bewahrt,klein schwarz und häßlich zu werden...

_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 865682

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

Achtung!
Diese Installation kann schon zum Errichtungszeitpunkt unzulässig gewesen sein. Denn es kann sein, dass die Zählerschleife bzw. die Steigleitung nicht vor Überlast geschützt ist!

Welche Querschnitte liegen denn?

FIs einbauen und Hauptsicherung nach dem Zähler (zB Neozed zB 35A) ist sicherlich empfehlens Wert. bei einem EFH und je nach VNB kann natürlich auch die HAK verkleinert werden.

Wenn möglich mach mal ein Foto vom offenen UV und dem nicht verplomten Teil des Zählerschranks. (Auchtung Spannung!)

BID = 865700

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Falls es also weder Zählervor- noch Nachsicherung gibt, ist diese Installation sogar mit großer Sicherheit NIE zulässig gewesen!

Denn das meiste reguläre Installationsmaterial für Unterverteilungen ist überhaupt nur bis 63A zugelassen! Auch die üblichen Zähler (schau mal nach, was auf Deinem steht, z.B. 10/60A).
Werden höhere Leistungen benötigt (z.B. im MFH), fährt man daher oft mit mehreren 63A-Strängen parallel.

Vermutlich wurde (warum auch immer) hier mal nachträglich die Vorsicherung erhöht.

Das sollte DRINGEND von einem Fachbetrieb überprüft und geändert werden!
Als Sofortmaßnahme sollte man die Hausanschlußsicherung deutlich absenken. Also - wenn keine Sonderbedingungen wie Durchlauferhitzer oder Nachtspeicherheizung vorhanden sind - auf z.B. 3x35A.
Dies kann ein eingetragener Fachbetrieb in Absprache mit dem VNB erledigen.

Dann eine Revision der gesamten Anlage mit dem Ziel, einigermaßen heutigen Sicherheitsstandard (das bedeutet Personen- und Brandschutz) zu erreichen.
Insbesondere durch Nachrüstung von Fehlerstromschutzschaltern für möglichst ALLE Stromkreise.

Ist das ein EFH?
Mach mal Fotos von allen relevanten Teilen (Hausanschlußkasten, Zähler, Unterverteilungen). Bitte direkt hier ins Forum hochladen (dabei nicht die Vorschau betätigen!).
Dann sehen wir weiter.


Wichtiger Tipp:
KEINE Schönheitsreparaturen (Streichen, Tapezieren) und auch kein Verputzen, Bodenlegen etc. vornehmen, bis nicht zweifelsfrei geklärt ist, in welchen Räumen neue Leitungen verlegt werden sollen/müssen.
Bei der Gelegenheit auch überprüfen, inwieweit die Anlage heutigen Bedarf anzupassen ist (mehr Steckdosen, praktischere Lichtschaltungen etc.).

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 865773

chris0281

Gelegenheitsposter



Beiträge: 62

Erstmal viel Dank für eure Antworten.

Der Wohnort ist Bottrop in NRW. Das Haus ist von 1960, allerdings wurde die Elektroinstallation bei einem Umbau mal Erneuert. Das müßte ca. 1980-1984 gewesen sein. Es handelt sich um ein EFH.

Zu den Fotos:

HAK: Hier ein Foto des Hausanschlußkastens mit den drei 80A-Sicherungen vor dem Stromzähler. Diese sind inzwischen nicht mehr zugänglich, da verplombt.

Verteilung UG: Hier ein Foto des Verteiler- und Zählerkastens im Keller. Dieser befindet sich im Nebenraum vom HAK. Es ist zu erkennen, dass auf dem Zähler tatsächlich 10/60A steht. Von dort gehen die drei braunen Kabel (siehe Foto detail Verteilung UG) direkt zu den Sicherungsautomaten. Von hier (vor Sicherungsautomat) gehen auch die beiden etwas dünneren braunen und das schwarze Kabel zu den Unterverteilungen im EG und OG. Leider kann ich nicht erkennen, welchen Querschnitt diese Leitungen haben.

Unterverteilung OG: Hier habe ich auf die schnelle leider nicht die Abdeckplatte abbekommen. Aber anscheinend sind hier auch Vorsicherungen eingebaut, wobei ich nicht verstehe, was diese dort direkt vor dem Sicherungsautomat absichern sollen, während sie in den anderen Stockwerken nicht vorhanden sind.

Ich hoffe, hiermit sind erstmal alle eurer Rückfragen beantwortet, und ihr könnt mir weiterhelfen.

Vielen Dank!

Gruß
Chris

BID = 865780

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434


Zitat :
chris0281 hat am  3 Jan 2013 15:47 geschrieben :

Erstmal viel Dank für eure Antworten.

Der Wohnort ist Bottrop in NRW. Das Haus ist von 1960, allerdings wurde die Elektroinstallation bei einem Umbau mal Erneuert. Das müßte ca. 1980-1984 gewesen sein. Es handelt sich um ein EFH.



Schon 1960 war dies so unzulässig!
Spätestens beim Umbau hätten da Zählervorsicherungen rein gehört!
ansonsten siehe sam2

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Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 865845

chris0281

Gelegenheitsposter



Beiträge: 62

Zählervorsicherungen sind doch die im Hausanschlußkasten, oder nicht. Nur sind diese mit 80A eben sehr hoch, und es sind keine Zählernachsicherungen vorhanden. Oder habe ich das falsch verstanden?

Gruß
Chris

BID = 865848

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

nein Die Sicherungen im Hak sind die letzte Notbremse und sollen das EVU-Netz schützen. Vor den Zähler gehören Sicherungen, die vor denen im Hak auslösen, gleichzeitig schützen diese Sicherungen den Zähler und die Hauptleitung.
Zählervorsicherungen ermöglichen zudem noch das die Anlage inklusive Zähler freigeschaltet werden können ohne in den plombierten Bereich einzugreifen!

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BID = 865856

ego

Inventar



Beiträge: 3093
Wohnort: Köln

Grundsätzlich ist es schon möglich, das die gezeigte Anlage zumindest in teilen mal korrekt war.

Zählerschränke ohne jegliche Sicherung/Abschaltmöglichkeit vor den LS-Schaltern wahren viele Jahre zumindest in NRW absolut üblich.
Überlastschutz dann über den Summenstrom der LS.

Nicht üblich war es, abgehende Leitung nicht abschaltbar zu gestalten.

Zusammengefasst:
Hier besteht Änderungsbedarf.
Das allereinfachste währe ein Sicherungslasttrennschalter mit 50A D0II Sicherungen hinter dem Zähler.


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