Hier nun, wie gewünscht, die Berechnung der Ausschaltzeit unter Berücksichtigung der Wärmeabfuhr. Ich verwende wieder folgende Formelzeichen.
Da die Wärmeabfuhr an die Umgebung berücksichtigt werden soll, benötigen wir noch
Die Wärmemengenzunahme pro Zeit ist gleich der elektrischen Verlustleistung minus der abgegebenen Wärmeleistung:
mit
Alles ineinander eingesetzt:
Und etwas umsortiert:
Zur Erinnerung: I sei zeitlich konstant.
Trennung der Veränderlichen: Alles mit Q nach links, alles mit Zeit nach rechts:
Integrieren von beiden Seiten. Die linke bis der Wärmemenge Q(ta), die bis zur Abschaltung zugeführt wurde, die rechte entsprechend bis zur Abschaltzeit ta. Da Q(ta) < Qmax sein muss, d.h. die Abschaltung erfolgen muss, bevor die Leitung geschädigt wird, folgt direkt
Jetzt die Abkürzungen A und B wieder eingesetzt, ergibt:
So, jetzt fehlt noch eine Abschätzung des thermischen Widerstandes der Leitung. Dieser hängt natürlich von der Verlegeart ab. Ich habe daher einfach die Dauerstrombelastbarkeit zugrunde gelegt, die sich aus den VDE-Tabellen ergibt.
Es sei
Die zugeführte elektrische Leistung ist gleich der abgeführten Wärmemenge:
Soweit zur Herleitung.
Fehler sind wahrscheinlich
, von daher bitte kritisch hinterfragen und Fehler melden.
Bei Verlegeart E,
NYM 1,5 mm²,
25°C Umgebungstemperatur und bei Kurzschlussbeginn unbelasteter Leitung (T_a=T_0=T_U=25°C) komme ich auf eine max.
Abschaltzeit von 3,5s bei 120A Kurzschlussstrom.
Dies leistet ein C20 nicht unbedingt. Von daher verstehe ich nicht, wie in diesem Fall der Leitungsschutz bei Überstrom funktioniert.
Gruß,
Hohlleiter