Privileg WaTro Dynamic Duo 8660

Reparaturtipps zum Fehler: Fehlercode E52

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Autor
WaTro Privileg Dynamic Duo 8660 --- Fehlercode E52
Suche nach Privileg Dynamic 8660 Fehlercode E52

Fehler gefunden    







BID = 855983

RK@EForum

Gerade angekommen


Beiträge: 9
 

  


Geräteart : Waschtrockner
Defekt : Fehlercode E52
Hersteller : Privileg
Gerätetyp : Dynamic Duo 8660
Typenschild Zeile 1 : PNC 914601671
Typenschild Zeile 2 : Typ-Nr. 782160000292028
Kenntnis : Artverwandter Beruf
Messgeräte : Multimeter, Phasenprüfer
______________________

Hallo ihr Waschmaschinenengel,

nun ist es soweit, ich habe zwar versucht alles zu lesen, was ich zur Steuerungselektronik "EWM 2000 EVO" von Electrolux finden konnte, komme bei der Reparatur aber trotzdem nicht mehr weiter

Mein Problem ist folgendes:
  • Waschprogramme bleiben zufällig stehen, danach ist die Anzeige des Displays exakt wie vor dem Programmstart, nur das keinerlei Tasten-Reaktion mehr erfolgt.
  • Genau zu dem Zeitpunkt zu dem das geschieht (und auch nur dann), tritt der Fehler E52 (fehlendes Motortacho-Signal) auf.
  • Soweit ich das beurteilen kann, tritt der Fehler jeweils beim Hochfahren der Motordrehzahl auf 450 rpm oder mehr auf. In der Regel bleibt die Maschine also nach dem Hauptwaschgang, nach dem Spülen oder nach dem Weichspülen stehen.
  • Verblüffend ist, dass das separate Schleuderprogramm fehlerfrei läuft
Geprüft habe ich:
  • Motortacho -> erzeugt bei Drehung per Hand bis zu ca. 2V~
  • Kabel -> 0 Ω
  • Motor:
    • Schleifkohlen -> einwandfrei
    • Wicklungsschlüsse -> keine
    • Isolationswiderstand -> unendlich
    • Der Motor läuft an 12V= problemlos an und zieht dabei ohne Last etwa 1A.
  • Isolationswiderstand aller NTCs und aller Heizungen -> eine der Trockner-Heizungsspiralen leckt (3,5 MΩ)
  • Steuerungselektronik -> keine kalten Lötstellen, leichte Überhitzung im Primärkreis des Schaltnetzteils erkennbar
(Die Isolationswiderstände wurden mit einem 2000 MΩ-Messbereich gemessen, für Isolationsspannungen und Windungsschlüsse habe ich keine geeignete Messtechnik.)

Die tendenziell defekte Trockner-Heizspirale habe ich abgeklemmt, vorsichtshalber alle Relaiskontakte auf dem Steuerungs-PCB nachgelötet (und die Rauchzeichen des Netzteils beseitigt), das Ganze wieder zusammengebaut, Netzstecker testweise mal andersherum reingesteckt - und der Fehler tritt immer noch auf!

Habt ihr einen Tipp, wonach ich als nächstes schauen sollte?

Motortacho ausbauen? Der ist leider mit einer ziemlich fest eingepressten Blechabdeckung versehen, deshalb habe ich mich darum noch gedrückt. Wie kann man den zerstörungsfrei aufmachen?

Grüße
Ralph

Übrigens: die EWM2000EVO-Platine hat mich geschockt. Die Lötstellen der Italiener sind schlimmer als bei den Chinesen (sieht aus wie gerade erst auf bleifrei umgestellt und damit erste Erfahrungen gesammelt!?). Galvanische Trennung zumindest des Sensor-/Logikteils - Fehlanzeige. Dimensionierung des Netzteils scheinbar grenzwertig. Kein Wunder, dass es so oft zu Problemen mit dieser Steuerung kommt.

BID = 856741

RK@EForum

Gerade angekommen


Beiträge: 9

 

  

So, ich habe mich inzwischen noch mal mit meiner WaMa beschäftigt und den Motor komplett zerlegt. Das Ausbauen der Tachospule ist nach dem Zerlegen des Motors kein Problem: einfach von innen herausschlagen. Ich habe dazu einen Korken verwendet, um die Tachospule dabei nicht zu beschädigen. (Achtung: es dürfen natürlich nur Korken von gutem Wein verwendet werden, der 2009er Chateau Pey Latour funktionierte schon ganz gut )

Magnet und Spule des Motortachos sitzen fest und an der richtigen Stelle. Da die Spule vollständig gekapselt ist, kann man einen internen Kabelbruch wohl getrost ausschließen - und eine eventuelle kalte Lötstelle wäre nicht erreichbar. Messungen von außen (kalt und mit Fön) ergaben aber auch keinerlei Hinweise auf einen Defekt.

Bleibt also fast nur noch die Elektronik als Ursache übrig. Mal sehen, wann ich dafür Zeit habe.

Anbei für Nachahmer die Bilder vom Aufbau des Motors/Motortachos.






[ Diese Nachricht wurde geändert von: RK@EForum am  9 Nov 2012 16:08 ]

BID = 856748

Schiffhexler

Inventar



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Moin     RK äht EForum (automatisch editiert wegen spamgefahr)   

Willkommen im Forum
Hast du auch die Motorleitung unter Bewegung zu Elektronik geprüft?
Es kommt schon mal vor, dass ein Leitungsbruch anliegt.

Gruß vom Schiffhexler




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BID = 856795

RK@EForum

Gerade angekommen


Beiträge: 9

Herzlichen Dank für die Begrüßung, Schiffhexler

Deinem Tipp mit der Bewegung werde ich dann mal als nächstes nachgehen. Ich hatte zwar beim Durchgang-Prüfen auch schon an den Kabeln "gewackelt", aber wenn die Trommel von 0 auf 100 in 1s hochläuft, rappelt es doch etwas mehr in der Kiste.

Grüße bis bald
Ralph

BID = 857940

RK@EForum

Gerade angekommen


Beiträge: 9

Ich habe jetzt die Maschine im Diagnosemodus schleudern lassen und dann dabei die Kabel vom/zum Motor gezogen, verbogen, verdreht; insbesondere an den Stellen, an denen die Kabel mit Kabelbindern fixiert sind.
Der Motortacho-Fehler trat dabei nicht auf.
Dann ein normales Waschprogramm (mit Wäsche, also Unwucht) laufen lassen, und prompt bricht das Programm nach dem 2. Spülgang mit Fehler 52 ab

Hmm, die Suche geht weiter...

BID = 857943

Schiffhexler

Inventar



Beiträge: 5231
Wohnort: OB / NRW

Moin     RK äht EForum (automatisch editiert wegen spamgefahr)   

Evtl. ist eine Unterbrechung direkt am Motorstecker, also wo die Motorleitung in den Vaterstecker reingeht.
Das habe ich auch öfters erlebt, wenn die Motorleitung nicht vernünftig mir Kabelbindern befestigt war.

Gruß vom Schiffhexler




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BID = 869274

RK@EForum

Gerade angekommen


Beiträge: 9

Was lange währt, wird... davon nicht besser. Aber es geht weiter

Um Kabelfehler auszuschließen, hatte ich jetzt zunächst die Leitung vom Motortacho zur Steuerelektronik direkt am Tacho aufgetrennt und mit 2mm-Lamellensteckern (im Modellbau unter dem Namen "Goldkontaktstecker" bekannt) mit einer Silikonlitze verbunden, die - um den Stecker an der Elektronik nicht misshandeln zu müssen - ein Stück vor dem Stecker wieder mit dem Originalkabel verlötet wurde. Erfolg: der Fehler trat zwar minimal seltener auf, war aber nicht weg.

Also noch eine zweite Leitung vom Tachosensor (die ich ursprünglich nur zum Messen nach draußen gelegt hatte) direkt auf die Platine gelötet. Und siehe da, es funktioniert schon sehr viel besser. Aber nicht immer . Und es schien mit dem mechanischen Zug an der "Meßleitung" zu tun haben.

Da liegt nun der Verdacht nahe, dass der Fehler tatsächlich an der Austrittsstelle des Kabels aus dem Sensor zu suchen ist. Reparabel sieht das Teil aber leider nicht aus. Würde mich da nur ranmachen, wenn ich wenigstens einen provisorischen Ersatz hätte.

Kann mir jemand helfen, so ein Teil zu beschaffen? Im Handel scheint es das nämlich nicht zu geben, oder irre ich mich da?

So, anbei noch ein paar Bilder zum Anschauen (aber bitte nie vergessen - die Elektronik liegt auf dem Potential einer 220V-Phase!)








BID = 869296

Schiffhexler

Inventar



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Moin     RK äht EForum (automatisch editiert wegen spamgefahr)   

Du bekommst eine PM

Gruß vom Schiffhexler




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BID = 887375

RK@EForum

Gerade angekommen


Beiträge: 9

Hier nun das Ende der Geschichte - alles wird gut

Akt 1: Wollte Sensorsignal mit dem Oszi beobachten; dabei vergessen, dass der Pegel der Steuerelektronik auf einer der Netzphasen hängt. War natürlich die falsche und der Oszi hat seine Masse an Erde . Elektronik tot -> ausgetauscht (war netterweise grade für lau zu haben).

Akt 2: 'Nen Atmel so programmiert, dass er eine drehzahlproportionale Analogspannung ausgibt, Input könnte ein Hall- oder Lichtsensor sein.

Akt 2: Eingangsschaltung für das Motortacho-Sensorsignal getraced (siehe Bild). Dabei gesehen, dass der Prozessor auf dem Board gar keine drehzahlproportionale Analogspannung bekommt, sondern schlicht ein Taktsignal mit konstanter Amplitude. Die Höhe der Spannung vom Motortacho spielt also (zunächst) keine Rolle.


Akt 3: Motortacho rausgeworfen und stattdessen Hall-Sensor (mit Siebung und 'ner LED am Ausgang) mit Sekundenkleber (dick!) reingeklebt. Abstand des Sensors vom Ringmagnet auf der Motorwelle durch eingeklebten Bolzen zwischen Sensor und Motorgehäuse minimiert. Ist eh besser so, denn da kann der Sensor vorn im Schrumpfschlauch garantiert nicht mehr schwingen.

Akt 4: Test im Diagnosemodus. Bei langsamer Drehzahl (55 und 650 upm) okay, bei maximaler Drehzahl wieder Fehler E52. Verdammt









FORTSETZUNG FOLGT

BID = 887376

RK@EForum

Gerade angekommen


Beiträge: 9

--- FORTSETZUNG ---

Akt 5: Oszi rangehängt (diesmal Stecker der WaMa richtig herum): Signal sieht okay aus, lediglich leicht unsymmetrisches Taktverhältnis. Hmmm, habe ich was übersehen??? Der Ringmagnet hat 8 Polpaare. Der Originalsensor ist so gebaut, dass die Zinken der beiden Deckbleche jeweils 1/16 vom Umfang entfernt abwechselnd stehen. Die Spule ist besteht einfach aus 'n paar Windungen um das Ganze (innerhalb der Fluxbleche natürlich). Mein magnetisch unidirektionaler Hallsensor liefert also die gleiche Anzahl an Pulsen. Lösungsversuch: Betriebsspannung für den Hallsensor von +5 auf +12V erhöht (auf der Steuerplatine gibt es ja beides), um etwas mehr Störabstand zu bekommen. Und siehe da: bis 1200upm klappt alles wunderbar . Aber bei Maximaldrehzahl kommt trotzdem noch der E52.

Fazit: hab's so gelassen, ich brauch die 1600 Umdrehungen nicht. Schließlich hat die Duo 8660 'nen Trockner eingebaut. Was den Fehler bei Maximaldrehzahl verursacht, ist mir nicht klar. Vielleicht das Rauschen auf der Leitung, vielleicht das unsymmetrische Taktverhältnis? Wer weiß. Ist auch egal. Nun wäscht die Maschine ja wieder ohne zu mucken .

@Schiffhexler: sorry, ich habe den eBay-Verkäufer nicht wegen einer passenden Tachospule kontaktiert. Kann Dir also auch keine Info dazu geben. Trotzdem: Dein Engagement finde ich super. Hoffe, mein Beitrag hier wird der Gemeinheit und vielleicht auch Dir nützlich sein.

Grüße
Ralph


Zu den Bildern: erstes Bild bei 2ms pro Teilung, zweites Bild mit 0,2ms. Das dritte musste einfach sein







BID = 887380

Schiffhexler

Inventar



Beiträge: 5231
Wohnort: OB / NRW

Moin Ralph

Da hast du dich aber voll reingekniet, aber so einen Aufwand können wir uns bei Reparaturen nicht leisten,
wenn der Zeitaufwand umgerechnet würde, wäre eine neue WA vorteilhafter.
Interessant ist so eine Sache schon. Außerdem fehlen mir die elektronischen Kenntnisse,
mit Schützsteuerungen komme ich besser klar.
Für Teile zu kleben, benutze ich meistens Pattex Stabilit (zwei Komponenten), das ist etwas dickflüssiger
und zum Ausrichten ist die Topfzeit länger. Das Zeug ist nach ca. 20 Min. abgebunden.
Die Generatorspulen (versch. Ω Werte) waren auch in den alten Programmwählern vorhanden.
Die hatten gelegentlich temperaturabhängige Laufaussetzer, bei Verdacht mit einem Haarfön getestet.
Danke, für die Blumen und deiner aufwendigen Rückmeldung, wollen wir hoffen, dass dein Gerät lange ohne Ärger läuft.
Wenn alles klappt, schließe den Thread. Button unten

Gruß vom Schiffhexler




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