Das bezweifel ich alles. Das scheinen einfache Maler gewesen zu sein. Der Fahrdraht sieht aber auch so ungefährlich aus...

Ich muß mal fragen: wie kann man sich das vorstellen? Angenommen ich stehe auf einer Leiter und kippe gegen die Oberleitung. Wenn ich mich weiterhin an der Leiter festklammer, bekomme ich da ebenfalls einen tödliches Schlag? Ich mein, die (vermutlich Alu-) Leiter leitet doch viel besser als ich, oder?

Da hätte nie eine Aluleiter benutzt werden dürfen. Aufgrund der Nähe zur Oberleitung hätte man die evtl. sogar abschalten müssen.

Zitat :

Wenn ich mich weiterhin an der Leiter festklammer, bekomme ich da ebenfalls einen tödliches Schlag?

Solange du auf einem Segment der mehrteiligen Leiter bleibst, ist alles relativ harmlos, wobei ich das nicht ausprobieren möchte. Die Arbeiter standen aber evtl. noch nichteinmal auf der Leiter. Und selbst wenn, von einer fallenden Leiter werden die meisten abspringen.

In Essen gab es letzte Tage einen solchen Fall, da hat eine Sturmböe einen Baum entwurzelt und der hat eine Straßenbahnoberleitung abgerissen. Die ist auf einen LKW gefallen. Der Fahrer war aber so schlau im Auto zu bleiben, sonst wäre das auch tödlich ausgegangen.



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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 17 Jul 2012 22:01 ]

Zitat :

Wenn ich mich weiterhin an der Leiter festklammer,

Bis so eine Oberleitung freigeschaltet wird, vergeht aber einige Zeit. Und wenn Du Dich nicht mehr an der Leiter halten kannst und runterfällst, landest Du im Potentialtrichter.

Zum Unfall in Hannover hat der NDR etwas ausführlicher berichtet:
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/hannover/unfall2103.html
Interessant sind auch die beiden Videos.

Kommentar Nr. 22 beim NDR ist auch sehr aufschlussreich:

Zitat :

Ich konnte am Freitag, 13.07.2012 beobachten, wie die beiden Verunglückten die Alu-Leiter nutzten. Sie stiegen mit der Leiter auf das Dach des Bahnsteigs, um dort eine Versiegelung aufzubringen. Die Leiter war die einzige Möglichkeit, um auf das Dach zu gelangen. Das unter dem Bahnsteigdach vorhandene Gerüst ist dazu nicht geeignet. Am Montag beobachtete ich, wie der ältere der beiden Arbeiter versuchte, vom Dach aus die Leiter seitlich zu manövrieren. Aufgrund der Höhe des Daches über dem Boden und der Arbeit an der Kante des Daches erschien mir dieses Tätigkeit nicht ungefährlich (Absturzgefährdung). Möglicherweise versuchten die beiden Arbeiter am Unglückstag, die Leiter vom Dach des Bahnsteigs abzuziehen. Scheinwerfer, die aus der Glasfassade des Bahnhofs auskragen, verhindern, dass die Leiter in die für den Transport benötigte Waagerechte geschwenkt werden kann. Vermutlich musste sie ein wenig gedreht werden, so dass ihr Schwenkkreis in den Fahrdraht hineinragt. Das Manövrieren der Leiter wurde am Unglückstag durch böigen Wind vermutlich zusätzlich erschwert. Folgt man dieser These, liegt es nahe, die Ursache des Unglücks einerseits im Fehlverhalten der Mitarbeiter zu sehen. Gewichtig ist jedoch die Einrichtung der Baustelle selbst. Ein Fachmann hätte die Gefährdung der Mitarbeiter sofort erkannt. Das Unglück hätte vermieden werden können durch ein verankertes Leitergerüst, dass den Arbeitern den sicheren Aufstieg auf das Dach ermöglich hätte.

Im Nachhinein ist eine Beurteilung einfach. Hand aufs Herz-wer hat noch keine gefährlichen Nummern durchgeführt?

Grundsätzlich gehört in Nachbarschaft von Spannungsführenden HS-Systemen diese freigeschaltet.

Merke-> Es gibt keine Arbeit,die nicht sicher durchgeführt werden kann.

Selbstverständlich gilt die Anteilnahme den Familienangehörigen.

Surf

Leider finde ich das Video nicht, hat jemand einen link . Danke.

Offenbar wurden beide Videos nach 7 Tagen Frist depubliziert.

In den Videos war zu sehen, wie die Leiter erst durch Feuerwehrleute von der Oberleitung weggenommen wurde. Außerdem wurde gesagt, dass Passanten andere Passanten, die den brennenden Arbeitern zu Hilfe eilen wollten, vor Gefahr eines Stromschlages warnten ("Bloß weg von der Leiter!").
Die Besatzung eines Notarztwagens habe den Brand aus der Entfernung mittels Pulverlöscher gelöscht (das war schon mutig, zugelassen sind die Dinger nur bis 1kV), konnte aber weiter nichts tun, bis die Oberleitung freigeschaltet und geerdet war.
Ich meine, dass auch die Rede davon war, dass der zweite Arbeiter erst zu Schaden kam, als er seinem Kollegen helfen wollte.

Nochmal zum Unfallhergang:

Das Abendblatt schreibt:
http://mobil.abendblatt.de/region/n.....known

Zitat :

Nach Vermutung der Rettungskräfte vor Ort kippte einer der Arbeiter mit einer Aluminiumleiter rückwärts in den Fahrdraht und sein Kollege versuchte ihm zu helfen. Beide erlitten einen Stromschlag. Möglicherweise löste schlechtes Wetter den Unfall aus. Zum Unfallzeitpunkt begann es extrem aufzufrischen und zu stürmen.

Bild schreibt:
http://www.bild.de/regional/hannove......html

Zitat :

Ermittler vermuten, dass die Arbeiter die Leiter wieder aufrichten wollten, nachdem sie gegen den Fahrdraht gekippt war. Dabei erlitten sie tödliche Stromschläge.

Außerdem noch eine Korrektur: Ersteintreffendes Fahrzeug soll ein NEF und kein NAW gewesen sein:
http://www.feuerwehrleben.de/2-arbe.....eben/

Zitat :

Der Mannschaft des Ersteintreffenden Notarzteinsatzfahrzeuges waren allerdings die Hände gebunden, da die beiden Personen über die Aluminiumleiter die am Fahrdraht lehnte mit 15.000 Volt unter Strom standen. Die Erstmaßnahmen bestanden daher im Ablöschen der Personen mit einem Pulverlöscher und der Räumung des Bahnsteiges.