Trenntrafo

Im Unterforum Grundlagen - Beschreibung: Grundlagen und Fragen für Einsteiger in der Elektronik

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Autor
Trenntrafo
Suche nach: trenntrafo (1498)

    







BID = 831439

68Andy

Stammposter



Beiträge: 296
Wohnort: 72764 Reutlingen
 

  


Hallo,
ich habe mir einen Trenntrafo zugelegt, jetzt bin ich mir nicht so ganz sicher, welches die Primär-/ Sekundärseite ist.
Die Wicklung, die näher am Kern sitzt, ist an der Anschlussklemme mit "U" gekennzeichnet, die aussenliegende Wicklung mit "u".
Ich vermute, "U" ist die Primärseite.
Wenn ich Netzspannung an "U" anlege, habe ich an "u" eine ca. 10V
höhere Spannung.
Geht das auch andersrum?

Gruss
Andy

BID = 831442

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4142

 

  

Womit gemessen und in welchem Belastungszustand?

Geht das auch andersrum? - Versuche es doch einfach.

Rafikus

BID = 831444

68Andy

Stammposter



Beiträge: 296
Wohnort: 72764 Reutlingen

Als Last habe ich eine 200 Watt Glühbirne verwendet, gemessen mit dem Digitalmultimeter.
Bestimmt ist meine Frage merkwürdig, doch ich bin Anfänger und habe Respekt vor hohen Spannungen.
Funktionieren sollte der Trafo auch andersrum, ist mir klar, ging mir darum, ob es da irgendwelche Grudsätze, Vorschriften wegen dem Anschluss der Netzseite gibt.
Gruss

BID = 831458

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12731
Wohnort: Cottbus

Wie hoch ist denn die Nennleistung dieses Trafos?
Dass ein Trafo bei Unterlast sekundärseitig eine höhere Spannung hat ist normal*. Der ist nämlich so dimensioniert, dass er bei Nennleistung die angegebene Nennspannung erreicht.

*) Dies liegt daran, dass der in den Wicklungen fließende Strom einen Spannungabfall verursacht, welcher der Induktionsspannung entgegengerichtet ist. Wird der Trafo nur mit einem geringen Strom (bezogen auf den Nennstrom) belastet, so ist auch der Spannungsabfall gering - und die Ausgangsspannung dementsprechend groß. Steigt der Strom, steigt auch der Spannungsabfall und die Ausgangsspannung sinkt.

Stichwort: Reale Spannungsquelle


_________________
Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.

BID = 831495

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Die Wicklung, die näher am Kern sitzt, ist an der Anschlussklemme mit "U" gekennzeichnet, die aussenliegende Wicklung mit "u".
Ich vermute, "U" ist die Primärseite.
Da vermutest du richtig und die etwas höhere Sekundärspannung passt auch dazu.
Die Primärwicklung muß sämtliche Verluste des Trafos decken und deshalb ist für sie ein möglichst hoher Wirkungsgrad erforderlich.
Deshalb befindet sich die Primärwicklung in aller Regel "unten", weil dort die Drahtlänge und also auch der schädliche Wicklungswiderstand geringer ist.

BID = 831663

68Andy

Stammposter



Beiträge: 296
Wohnort: 72764 Reutlingen

Danke für Eure Antworten, der Trafo ist mit 220/220V, 1,9A spezifiziert.

BID = 831676

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas

Was möchtest Du mit dem Trafo betreiben?

In manchen Fällen könnte es sinnvoller sein, den Trafo "rückwärts" anzuschließen. Ich denke da an ältere Geräte, die noch für 220 Volt gebaut wurden, insbesondere Röhrenradios.

DL2JAS

_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

BID = 831683

68Andy

Stammposter



Beiträge: 296
Wohnort: 72764 Reutlingen

Genau, unter anderem möchte ich ältere Geräte ranhängen, kleinere Fernseher dürfte er da auch noch schaffen, ich hab mir das auch so vorgestellt, eine Strombegrenzung mit diesem Trafo zu haben, bei anderen Basteleien.
Was hat das für eine Wirkung, mit dem "rückwärts" Anschliessen,
ist das problemlos machbar?
Gruss
Andy

[ Diese Nachricht wurde geändert von: 68Andy am 28 Mai 2012 19:05 ]

BID = 831686

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas

Primär- und Sekundärseite darfst Du hier vertauschen.

Bei unseren jetzigen 230 Volt Netzspannung sollten sich recht genau 220 Volt ergeben.
In Labor und Reparaturwerkstatt nimmt man gern einstellbare Trenntrafos, bekannt als Regeltrenntrafo. Den gleichen Effekt bekommst Du, wenn Du hinter den jetzigen Trenntrafo noch einen einstellbaren Spartrafo schaltest. So habe ich das bei mir auch realisiert.

DL2JAS

_________________
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BID = 831692

68Andy

Stammposter



Beiträge: 296
Wohnort: 72764 Reutlingen

Oke, danke.
Daran hab ich auch schon gedacht, noch einen Stelltrafo nachzuschalten.
Einen richtigen Regeltrenntrafo kann ich mir grad nicht leisten,
ich bin froh oben genannten Trafo für schmales Geld ersteigert zu haben.
Gruss
Andy

BID = 831742

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Was hat das für eine Wirkung, mit dem "rückwärts" Anschliessen,
ist das problemlos machbar?
Ja.
Es ist bei Trafos generell üblich der Sekundärwicklung 5..10% mehr Windungen zu geben, als es der Übersetzungsverhältnis entspricht.
Bei sehr kleinen und/oder kurzschlußfesten Trafos können die 10% auch noch deutlich überschritten werden; bei sehr großen Trafos sind es auch weniger als 5%.


Auf diese Weise kompensiert man jedenfalls den an den Widerständen der Kupferwicklungen eintretenden Spannungsverlust bei Nennlast.
Jeder Trafo mit einer bei Nennlast spezifizierten Ausgangsspannung liefert also im Leerlauf oder bei geringer Last etwas Überspannung.


Deshalb kannst du davon ausgehen, daß dein 220V/220V Trafo in Wirklichkeit ein Übersetzungsverhältnis von etwa 1:1,05 hat.
Er würde also aus 230V im Leerlauf 241,5V machen, und eben diese Differenz hast du "rein zufällig" gemessen.
Wenn du ihn umdrehst, würden aus 230V im Leerlauf etwa 219V werden und bei Vollast 208,6V.

Diese Überlegungen treffen natürlich nicht auf den als Spartrafo ausgeführten Stelltrafo zu, denn dort berührt der Schleifer bei der Stellung 100% ja praktisch den Schleifer.
Unter Last bewirkt der ohmsche Wicklungswiderstand dort lediglich einen Linearitätsfehler.

Falls dein Stelltrafo auch nur für 220V ausgelegt ist, solltest du mal seine Erwärmung an 230V im Leerlauf prüfen und evtl. einen Ventilator spendieren.
Etliche dieser Trafos sind nämlich sehr knapp bewickelt und werden bei der erhöhten Netzspannung schon im Leerlauf recht heiß.
Wenn dann noch eine evtl. Überspannung des 230V-Netzes hinzukommt, könnte es schon im Leerlauf recht eng werden ...


Eine Absicherung des Schleifers des Stelltransformators ist ebenfalls kein Luxus.
Besonders bei einer niedrig eingestellten Spannung können dort sonst leicht Ströme entnommen werden, bei denen der Schleifer ein Loch in die Wicklung brennt.

BID = 831789

68Andy

Stammposter



Beiträge: 296
Wohnort: 72764 Reutlingen

Alles klar, einen Stelltrafo hab ich noch nicht, da werd ich auf deinen Hinweis achten wenn ich nach einem Ausschau halte.
Danke


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