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BID = 831276
Elektromatiker Gelegenheitsposter
Beiträge: 77 Wohnort: Stuttgart
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Guten Tag,
seit ich meinen KOSMOS XN3000 hatte bin ich geschädigt durch die Experimente "Wir bauen ein Mittelwellenradio". Es gab 15 an der Zahl, eins besser als das andere - aber sie hatten doch eines gemeinsam: Sie haben lediglich ein Rauschen produziert, in welches man Geräusche interpretieren konnte.
Ein gewisser Lebenstraum was meine Elektrotechnikkarriere angeht, ist daher der bau eines UKW Empfängers der (der Empfangssituation angemessen) einen superklaren Sound liefert. (Eine weitere Maßgabe ist, ihn komplett diskret zu bauen - aber das ist an dieser Stelle nicht so wichtig)
Um mich mit der Funktechnik mal richtig zu erwärmen, arbeite ich nun im vierten Semester als praktische Arbeit an einer Funkübertragungsstrecke für Musik im 433Mhz-Band. Wir bauen dort unter anderem einen Superhet-Empfänger.
Nun, nach der ganzen Vorgeschichte, frage ich mich, was unterscheidet einen Doppelsuperhet in der Praxis von einem einfachen Superhet? Also dass einer zwei ZFs hat und einer nur eine, das ist mir schon klar - aber wo liegt der praktische Nutzen? Und würde es Sinn machen einen UKW Empfänger als Doppelsuper zu bauen oder eher nicht?
Würde mich über ausführliche Antworten der Ansässigen Amateurfunker freuen
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Mfg, der Elektromatiker :) |
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BID = 831282
Murray Inventar
Beiträge: 4790
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BID = 831283
Elektromatiker Gelegenheitsposter
Beiträge: 77 Wohnort: Stuttgart
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Zitat :
Murray hat am 25 Mai 2012 22:46 geschrieben :
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Warum liest du nicht in wiki nach?
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Ich war auf eine etwas personalisierte Antwort aus
Und zur Nutzung:
In einem abgeschrimten HF Labor mit Kupfer"tapete" darf ich in die Luft schießen was, wo und wie lang ich will - wurde mir zumindest dort gesagt. Beschwerden der RegTP gehen dann meinetwegen an den Institutsleiter
Zur Präsentation ist auch ein Feldversuch zur Demonstration geplant, aber da werden wir dann auch nicht Stunden lang senden.
Aber das soll hier ja nicht das Thema sein.
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BID = 831290
Murray Inventar
Beiträge: 4790
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Offtopic :
| Das mit der Kupfertapete lese ich hier zum wiederholten Male, allein mir fehlt der Glaube ... |
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BID = 831296
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| allein mir fehlt der Glaube |
Nicht nur dir.
Um eine Entfernung von 5m im Labor zu überbrücken braucht man auch keinen Doppelsuper; schon gar nicht um auf 70cm Musik zu übertragen.
P.S.:
Zitat :
| Ich war auf eine etwas personalisierte Antwort aus |
Ein Gang in die institutseigene Bibliothek dürfte viel nahrhafter sein.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Mai 2012 0:35 ]
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BID = 831337
Elektromatiker Gelegenheitsposter
Beiträge: 77 Wohnort: Stuttgart
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Leute, ihr vermischt Sachen.
An meiner 433MHz Strecke trägt das zuständige Institut (Hochfrequenztechnik) die Verantwortung, da das nicht ich erfunden habe, sondern da ich da von einem Herrn Doktor angeleitet werde, wie es am besten zu machen ist. Und der wird ja wissen, was da zu verantworten ist und was nicht - mir wurde zumindest gesagt im Labor kann man HF treiben wie man lustig ist.
Darum geht es aber eigentlich gar nicht - was ich wissen wollte ist schlicht und ergreifend ob es Sinn machen würde einen Doppelsuper-Empfänger für ein UKW-Radio zu planen oder nicht.
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Mfg, der Elektromatiker :)
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BID = 831344
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| was ich wissen wollte ist schlicht und ergreifend ob es Sinn machen würde einen Doppelsuper-Empfänger für ein UKW-Radio zu planen oder nicht |
Für ein UKW-Radio eher nicht, aber das arbeitet ja auch nicht bei 70cm Wellenlänge, sondern auf 88..108MHz.
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BID = 831354
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Für Radioempfang reicht ein einfacher Superhet vollkommen.
Wenn Du alles diskret ohne ICs aufbauen willst, wird es nicht ganz einfach. Ich würde auf 10,7 MHz als ZF heruntermischen, wie üblich. Dann muß man nicht selbst Filter entwerfen, sondern bekommt sie fertig für wenig Geld zu kaufen oder baut sie aus einem alten Radio aus. Wenn der Empfänger stereo können soll, würde ich eher zu einer Lösung mit IC greifen.
Kleiner Tip, besorge Schaltungsunterlagen von alten (Koffer)Radios aus den 60ern. Die sind üblicherweise schon mit Transistoren aufgebaut aber noch nicht mit ICs. Hast Du das Schaltungsprinzip verstanden, kannst Du selbst was mit moderneren Bauteilen entwerfen.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 831367
Elektromatiker Gelegenheitsposter
Beiträge: 77 Wohnort: Stuttgart
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Na also, es geht doch
Gut, ich habe auch in einem anderen Forum den gleichen Tenor bekommen, dann werde ich einen Einfachsuper einplanen.
Zum diskreten: Wie schon mein Betreuer in Sachen 433 MHz meinte: "weder der Sender noch der Empfänger sind Hexenwerk" und so wild ists eigentlich wirklich nicht. Wir haben nur einen integrierten Demodulator für 10,7MHz ZF benutzt, den möchte ich ebenfalls diskretisieren.
Beim Stereodecoder kenne ich den Aufwand noch nicht - sowas habe ich noch nicht "von innen" gesehen - aber ich denke auch da sollte sich eine Lösung finden lassen.
Wenn ihr jetzt denkt: "Das klingt doch alles reichlich ahnungslos" - Ihr habt völlig recht. Dieses Radio wird eine Spielwiese auf der ich sukzessive alle Stufen kennen und verstehen lernen will - kann gut sein, dass ich in dieser Sache erst in einem Jahr zum Lötkolben greife.
Dann werde ich mich diesbezüglich sicher nochmal melden
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Mfg, der Elektromatiker :)
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BID = 831373
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Mit dem Wiki Überlagerungsempfänger solltest Du dich ernsthaft beschäftigen.
Der ist nicht blabla, er macht einen recht brauchbaren Eindruck. Durchgelesen habe ich den nicht, nur überflogen, ist ja nicht gerade Neuland für mich. Da wird häufiger weiter verlinkt, intern und extern.
So Sachen wie HF-Verstärker, Vorselektion, Mischer, VCO, ZF und Demodulator sollte man schon kennen und verstehen. Den abstimmbaren Oszillator würde ich bei einem Lernobjekt eher nicht als VCO realisieren, sondern mit einem Drehkondensator.
Ich habe noch etwas Gockelfutter für dich: QRP
Eigentlich heißt das Erniedrigen der Sendeleistung. Unter QRP findet man jedoch viele dokumentierte Selbstbauprojekte Amateurfunk. Das Band 2 m liegt etwas über UKW-Radio und 6 m darunter. Da wirst Du bestimmt ein paar interessante Schaltungen finden, die man halt für den Frequenzbereich UKW-Radio umstricken muß.
Wenn Du unbedingt doppelt überlagern möchtest, ist aber bei Radio eher Blödsinn, könntest Du für die erste ZF die Bild-ZF Fernseher nehmen, ist paarunddreißig MHz. Dafür gibt es schöne Filter, Oberflächenwellenfilter. Zweckmäßigerweise baut man die aus einem alten (europäischen) Fernseher aus. Haken an der Sache, Du engst den empfangbaren Radiobereich auf ca. 5 MHz ein.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 831432
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wir haben nur einen integrierten Demodulator für 10,7MHz ZF benutzt, den möchte ich ebenfalls diskretisieren |
Mir scheint, daß da die Ovlavisten wiederauferstanden sind.
Zitat :
| Beim Stereodecoder kenne ich den Aufwand noch nicht - sowas habe ich noch nicht "von innen" gesehen - aber ich denke auch da sollte sich eine Lösung finden lassen |
Ja sicher, am Besten mit Germaniumtransistoren oder Röhren.
Kleiner Tipp: Schliesst vorher gute Lebensversicherungen ab, falls sich der Eine oder Andere aus dem Fenster stürzt.
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BID = 837314
Martin.M Schriftsteller
Beiträge: 510 Wohnort: Biedenkopf
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Warum eigentlich nicht ?
Eine ZF mit ein par AF125 funktioniert klasse.
Nimmt man zwei EF80 Röhren und eine EABC80 kommt auch prima Musik raus...
Zum Verstehen lernen ist das wirklich die beste Wahl !
Wobei er noch merken wird, daß sich die Röhren sogar einfacher abregeln lassen, verbunden mit einem magischen Auge wird das richtig nett.
250 Volt sind kein Hexenwerk, wer die Grundlagen der Elektrotechnik beherscht und sicheres Arbeiten gewohnt ist sollte sich da keine unnötigen Hemmschwellen setzen.
Ich bin als Sammler großartiger Röhrengeräte zwar voreingenommen, hab aber die Aufbauten mit ICs (wie SO41 /42, TCA440 usw) auch lange hinter mir. Die Röhren kamen später...
Ein Oszi sollte vorhanden sein, und ein durchstimmbarer Prüfsender.
nette Grüße
Martin
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BID = 837360
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Nimmt man zwei EF80 Röhren und eine EABC80 kommt auch prima Musik raus... |
Aber nicht in Stereo.
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BID = 839122
Brizz Stammposter
Beiträge: 386 Wohnort: Rheine
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Nun, nach der ganzen Vorgeschichte, frage ich mich, was unterscheidet einen Doppelsuperhet in der Praxis von einem einfachen Superhet?
Falls Du die Möglichket hast, versuch es einmal mit einem alten Grundig Satellit 1400 oder 3400, oder deren Schaltplan. Deren UKW-Teile sind Doppelsuper. Die empfangen Sender mit so geringen Feldstärken, welche Du mit gewöhnlichen Einfachsupern nicht oder nur verrauscht empfangen kannst.
Der Sinn des Doppel- oder Dreifachsupers ist folgender:
Wenn man die Verstärkung eines ZF-Verstärkers sehr groß macht, besteht die Gefahr, dass sein Ausgang auf seinen Eingang zurückgekoppelt wird.
Um dem zu begegnen, setzt man den Ausgang des ersten ZF-Verstärkers auf eine zweite ZF um, und verstärkt die nochmals, ehe demoduliert wird.
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BID = 839129
Brizz Stammposter
Beiträge: 386 Wohnort: Rheine
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Stereo macht doppelt froh.
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