Mikrowellenherd: Wahl der Taktzeit bei Teilleistung?

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Autor
Mikrowellenherd: Wahl der Taktzeit bei Teilleistung?

    







BID = 825148

Lupin III.

Schriftsteller

Beiträge: 616
Wohnort: Salzburg
 

  


Keine Angst, ich will keine Mikrowelle bauen. Ich frage mich nur, ob es einen Grund für die Intervalllänge gibt, wenn man den Ofen mit Teilleistung betreibt. Ich habe hier z. B. eine Mikro, die bei 10% Leistung fast 10 Sekunden an ist, und dann fast 100 Sekunden "leer" läuft. Bei vielen Speisen ist das egal, aber bei manchen reichen die 10 Sekunden "Vollgas" schon aus, was zu anzubrennen (während es Ok ist wenn ich die Intervalle selber steuere, indem ich nach 5 Sekunden auf Stop drücke, warte, und dann wieder 5 Sekunden laufen lasse usw. ; nicht, dass ich das oft probieren würde). Gibt es einen technischen/physikalischen Grund, dass die Intervalle so lang sein müssen (klar 100 Schaltzyklen/s wären auch sinnlos)?

BID = 825150

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Gibt es einen technischen/physikalischen Grund, dass die Intervalle so lang sein müssen
Ja, das Magnetron ist eine Elektronenröhre, und da von der Intervallschaltung die Stromversorgung komplett ausgeschaltet wird, braucht es etwa 1..2s bis der Heizwendel seine Arbeitstemperatur erreicht hat, und die HF-Leistung zur Verfügung steht.

Im Übrigen ginge 100 Schaltungen pro Sekunde auch sonst nicht, weil die Hochspannung mittels Spannungsverdopplung erzeugt wird und man dafür eine volle Periode von 1/50 s benötigt.

BID = 827073

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1918
Wohnort: Altrip

Bei meiner Microwelle ist die Periodendauer 30s. 110s sind schon sehr lang.
Man kann es auch hören, wie die ersten 1...2 sec. die HF-Leistung ansteigt.

Bei 10% Leistung ist die An-Zeit ca. 4,5s.

Ich denke du kannst problemlos die 10s An-Zeit unterbrechen und in 2 5s unterteilen.

Bei meiner alten MW war zur Ansteuerung ein kleiner Motor (3.0W 220V/50Hz) mit einer ovalen Welle drin, deren Drehzahl hat die Periodendauer bestimmt. Wenn es bei dir genau so ist, könntest du noch 100Hz an den Motor anlegen, um die Periodendauer zu halbieren.
Ob das häufigere an/aus die MW schneller verschleißen lässt, kann ich nicht beurteilen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 26 Apr 2012 13:03 ]

BID = 827076

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Man kann es auch hören, wie die ersten 1...2 sec. die HF-Leistung ansteigt.
Eben, und das ist der Punkt.
Man kann die Leistung solcher Magnetrons nicht regeln, indem man den den Anodenstrom direkt oder indirekt über die Heizleistung einstellt.
Dabei kann die Röhre in verbotene Betriebszustände geraten, bzw. sie durchläuft diese bei jedem Anheizen.
Dabei tritt "Moding" auf, wodurch die internen Konstruktionselemente überlastet werden, und außerdem ist es i.d.R mit Frequenzsprüngen verbunden, was zur Überschreitung der EMV-Grenzwerte führen kann.

P.S.:
Für kleinere Leistungen, so ca. 50W, gibt es Magnetrons deren Ausgangsleistung man einstellen kann.
Das wird dort aber nicht über die Versorgungsspannung bzw. -strom gemacht, sondern über das Magnetfeld. Diese Typen besitzen zusätzlich zu dem üblichen Ferritringmagneten noch eine konzentrische Steuerspule.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Apr 2012 13:29 ]

BID = 827077

Harald73

Schreibmaschine


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Beiträge: 1016

Hi,

da eine MW eine nennenswerte Stromaufnahme hat, werden die Netzstörungen auch ein Kriterium sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Flicker

Gruß
Harald


_________________
*..da waren sie wieder, meine 3 Probleme: 1)keiner 2)versteht 3)mich
* Immer die gültigen Vorschriften beachten und sich keinesfalls auf meine Aussagen verlassen!

BID = 827186

Lupin III.

Schriftsteller

Beiträge: 616
Wohnort: Salzburg

Also es stört mich nicht so, dass ich die Mikrowelle umbauen würde. Aber gut zu wissen, dass es möglicherweise einfach gehen könnte. Wo bekommt man so einfach 100 Hz in der Mikro her?

Bei meiner Mikro merke ich den Unterschied zwischen heizen und nicht heizen hauptsächlich auch am Geräusch. Die hört sich richtig angestrengt an (Lüfter macht ein leicht anderes Geräusch), wenn sie heizt. Und den Flicker gibt's natürlich auch. Das Licht dimmt immer kurz.


Aber warum lässt man die Kathode einfach nicht immer glühen (dafür ausgelegt müsste sie sein, denn bei Volllast tut sie das ja) und schaltet die Hochspannung in kürzeren Intervallen ein und aus?

BID = 827188

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Wo bekommt man so einfach 100 Hz in der Mikro her?
Überhaupt nicht.
Dazu brauchtest du einen zweiten Hochspannungstrafo.
Die Magnetrons sind aber genau für den Betrieb mit Halbwellenstrom und knapp 50% Tastverhältnis entwickelt. Wenn du sie im Vollwellenbetrieb mit der doppelten Leistung stochst, wird das nicht lange gut gehen.


Zitat :
Aber warum lässt man die Kathode einfach nicht immer glühen (dafür ausgelegt müsste sie sein, denn bei Volllast tut sie das ja)
Weil man dafür einen zweiten Trafo mit 40..60W brauchte, der überdies zwischen Primär- und Sekundärwicklung über 4kV aushalten muss.
Solch ein Teil kostet Geld, während auf dem großen Trafo dafür nur ein paar Windungen aus gut isoliertem Draht nötig sind

Außerdem würde selbst dann die Leistung nicht sofort auf den vollen Wert springen, denn die Katode wird nicht nur mit den ca. 3V 15A aus der Heizwicklung beheizt, sondern zu einem erheblichen Teil auch durch die erzeugte HF selbst.
Dementsprechend ereicht sie ihre Arbeitstemperatur auf jeden Fall erst nach dem Einschalten der Hochspannung.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 27 Apr 2012  2:37 ]

BID = 827301

Murray

Inventar



Beiträge: 4794


Offtopic :
Die Aussagen von perl sind immer wieder bemerkenswert
Da lernt man nie aus ...

BID = 827540

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1918
Wohnort: Altrip

Die 100Hz waren auch nicht für die Röhre, sondern nur für den kleinen Motor gedacht, der das Tastverhältnis steuert.

Das Problem sind aber nicht die 100Hz, sondern die 230V. Mein Motor läuft bei 130V an. Das ist schon sehr viel für eine Brückenschaltung. Da kann ich selbst leider nicht weiter helfen.

Vielleicht ginge ein 12V 100Hz Generator (NE555 + Gegentaktstufe) + ein 4VA 12V/230V Transformator, an der 12V Seite eingespeist.



Aber trotzdem - wie Perl schon sagte - wird die Lebensdauer der Röhre sinken.

BID = 827544

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Vielleicht findeet du einen Getriebemotor, der von Haus aus etwas schneller dreht. Dem Magnetron wird das nicht weh tun, solange es wenigstens für 5..10s läuft.
Allerdings wird wohl der gleiche Motor die Uhr antreiben, und dann hat die Stunde nur noch arbeitnehmerfreundliche 30 Minuten.

BID = 827867

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1918
Wohnort: Altrip

Nö, der treibt bei meiner wirklich nur die eine Welle an. Die Uhr hat ein 1,5W 220V Motörchen übernommen + ein tolles Räderwerk, um auf 1U/h zu kommen
Wenn gewünscht kann ich auch gern mal Fotos davon machen

BID = 827974

Lupin III.

Schriftsteller

Beiträge: 616
Wohnort: Salzburg

Also mechanisch würde sich bei meiner sowieso nichts ändern lassen. Da läuft alles über Relais, die von der Elektronik angesteuert werden.

BID = 828011

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen

Mit einem Thyristor müsste man diese Anodenspannung doch sogar per Phasenanschnitt einstellen können, oder?
Natürlich nicht so ein Winzding im TO220-Gehäuse, das ist klar....

_________________

BID = 828119

Racingsascha

Schreibmaschine



Beiträge: 2247
Wohnort: Gundelsheim
ICQ Status  

Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster:
Ich denke, dass man ein Magnetron nicht (sinnvoll) über die Anodenspannung regeln kann. Wenn die Anodenspannung zu klein ist, werden die Elektronen durch die Lorenzkraft gleich wieder auf die Kathode gedrückt, es fliesst kein Anodenstrom.

_________________
Fnord ist die Quelle aller Nullbits in deinem Computer.
Fnord ist die Angst, die Erleichterung, und ist die Angst.
Fnord schläft nie.

BID = 828165

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Ich denke, dass man ein Magnetron nicht (sinnvoll) über die Anodenspannung regeln kann.
Damit hast du Recht, und ich hatte es auch schon wiederholt im Forum geschrieben: Das elektrische Verhalten eines Magnetrons ähnelt dem einer Zenerdiode mit 4,3kV Durchbruchsspannung.
Wie ich weiter oben aber ebenfalls schon schrieb, kann man die Dinger jedoch auch über den Strom nicht vernünftig steuern.


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