Zitat :
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Ich schließe die positive supply voltage an und die negative hänge ich auf Ground? |
Es könnte auch bedeuten, dass man nur eine gegen GND negative Versorgung zu Verfügung hat.
Ein generelles Problem dabei ist, dass die Ausgangsspannung nicht das Vorzeichen wechseln kann, weil einfach die entsprechende Versorgungsspannung nicht vorhanden ist.
Darüberhinaus funktionieren die Eingänge vieler Operationsverstärker nicht mehr korrekt, wenn die Eingangsspannung zu nah an die Versorgungsspannungen herankommt (Die Differenz-Eingangsspannung ist im Vertsärkerbetrieb ja immer nahe 0).
Dein 741 ist ein klassisches Beispiel dafür, und deshalb eignet er sich nur sehr schlecht für unipolare Versorgungsspannungen.
Viel besser geeignet sind hier Verstärker mit einer pnp-Eingangsstufe, wie z.B. der nur etwas jüngere LM324, bei dem die Eingangsspannung zumindest die negative Versorgung erreichen darf und sogar noch ein bischen darüber hinaus.
Alle diesen >= 40 Jahre alten Opamps schafften es aufgrund der Struktur der Ausgangsstufe aber nicht, dort die Versorgungsspannungen zu erreichen. Das blieb moderneren Typen mit CMOS-Ausgangsstufen vorbehalten.
Heute gibt es Typen bei denen sowohl die Eingangsspannung wie auch die Ausgangsspannung die Spannung der Versorgungssschienen (Power-Rails) erreichen kann, und man bezeichnet diese daher als Rail-to-Rail-Typen.
Wenn beide Eigenschaften gleichzeitig vorliegen, hat man einen RRIO-Opamp, wenn die Fähigkeit nur am Eingang (I) oder Ausgang (O) vorhanden ist, fehlt eben der entsprechende Buchstabe.
Da es selten etwas umsonst gibt, sollte man solche RRIO-Verstärker aber nicht als Allzweckwaffe ansehen, sondern bei jeder konkreten Anwendung prüfen, ob man diese Fähigkeit wirklich braucht und ins Datenblatt schauen, ob man sich nicht Nachteile einfängt, die bei Verwendung einer bipolaren Versorgung, oft braucht die ja gar nicht symmetrisch zu sein, vermeiden könnte.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 30 Okt 2011 14:43 ]