Identifizierung von Schaltern der 30er bis 60er Jahre

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Autor
Identifizierung von Schaltern der 30er bis 60er Jahre

    







BID = 784192

Hanns-Michael

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: 80639 München
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Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sanieren z. Zt. ein Haus aus den 30er Jahren in München und Wunsch ist eine teilweise Adaptierung an den Stil der Zeit. Dies betrifft auch die Elektro- und Lichtausstattung.
Unabhängig von der Frage, welches Repliken-Programme (zusätzlich) zum Einsatz kommen (THPG, Berker etc.), ergibt sich bei den bestehenden Steckdosen und Schaltern aufgrund von Renovierungen in den 50er-70er Jahren ein ziemlich uneinheitliches Bild.
Nun hatten wir schon Kontakt mit Dem Deutschen Museum in München, Archiv Berker, Repliken-Hersteller u.a. - leider kennt sich -abgesehen von den Bakelit-Serien der 30er Jahre (Foto 1, entspricht Katalog Maté Wien 1936) keiner genau aus mit den alten Schalter-Programmen.

Fragen wären:
1. Wo stecken die echten Kenner des Themas? Bitte Kontaktaufnahme direkt per Telefon (0 89 / 21 57 96 00) oder per e-mail (info@baudenkmalpflege.eu).
2. Aus welcher Zeit stammen
- Bild 1: Drehschalter schwarz (wohl 30er Jahre?), Laufzeit ?
- Bild 2: "karnies"-förmig (1/4-Rundkehle mit Gegenschwung zu den Rändern hin, wie bei klass. Säulenbasis) im Profil abgerundete Steckdose (von denen gibt es die meisten), Kippschalter ?, Laufzeit ?
- Bild 3, 4: Kippschalter ?, Laufzeit ?
- Bild 5: Drehschalter "Tag, Nacht, aus, aus"?, Laufzeit ?

Mit bestem Dank für eine Hilfestellung sowie

mit frohen Grüßen

Hanns Michael Küpper


_________________
Dr. Hanns Michael Küpper
Architektur und Denkmalpflege
Mechthildenstr. 39
80639 München

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Hanns-Michael am  1 Sep 2011 15:22 ]

BID = 784199

Hanns-Michael

Gerade angekommen


Beiträge: 5
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Hier noch eine Schrägansicht von Steckdose auf Bild 2


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Hanns-Michael am  1 Sep 2011 16:17 ]

BID = 784272

ego

Inventar



Beiträge: 3093
Wohnort: Köln

Das einfachste dürfte wohl sein, den ensprechenden Schalterhersteller anzuschreiben, um einen Produktionszeitraum zu erfahren. Solltest du dich mit der Indentifikation schwer tun, stell die Logos im Porzellan bzw. die Pressmarken in den Abdeckungen hier ein, die Hersteller gibt es imho alle noch.

Aus dem Bauch heraus würde ich bei den elfenbein farbenden aber von den 50ern ausgehen.

BID = 784274

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Ich vermute auch, dass es sich bei allen weissen Artikeln um Nachkriegsprodukte handelt.
Schukosteckdosen waren in Vorkriegsinstallationen auch nur selten anzutreffen.

BID = 784276

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

Auch wenn die Homepage neu gestaltet wurde, und die Bibliothek dort nicht mehr erwähnt wird, könntest du es mal beim Firmenmuseum von RWE versuchen.
http://www.umspannwerk-recklinghausen.de


_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 784299

Hanns-Michael

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: 80639 München
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Hallo und Danke allerseits!

Fotos wurden bereits ans RWE-Museum weitergeleitet - die scheinen sich aber mit alten Schaltern aber auch nicht besonders auszukennen.

Nach Firmen-Beschriftungen oder -Signets habe ich natürlich längst geschaut: gibt's aber keine.
Von der Steckdose sei hier noch einmal ein Foto der Rückseite angefügt - vielleicht wird's so leichter.

Beste Grüße hmk


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Hanns-Michael am  2 Sep 2011 10:11 ]

BID = 784308

Benedikt der echte

Neu hier



Beiträge: 45
Wohnort: Hamm

Ohne es jetzt konkret beweisen zu können (geht schlecht nach Fotos):
Vom Stil/Ausführung ende 50er, eher bis Mitte 60er Jahre, der schwarze Drehschalter eventuell noch Mitte 50er Jahre. Wären mir für meine Sammlung absolut zu neu.
Fotos der ausgebauten Unterteile wären eventuell noch hilfreich.

BID = 784335

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Die Typisierungs-Preßmarke ist "komisch".
2H ist das Preßwerk :

Brunnquell, Elektro-Geräte-Bau GmbH., Ingolstadt

was aber nicht der Hersteller der Dose sein muß,
die Preßwerke arbeiteten oft auch für Dritte.

Seltsam, ist der Werkstoff 31 ! 31 ist die Nachkriegsbezeichnung
für Phenolharz gefüllt mit Holzmehl, das ist das übliche
"Bakelit", was vor dem Krieg Typ "S" war. Das gibt es aber nur
in braun bis schwarz!
Die Dose ist aber eindeutig Melaminharz mit Zellstofffüllung,
die Marke ist somit eigentlich ungültig.
Ich ordne das auf Ende 50er bis Mitte 60er, da ließ die
Bedeutung der Typisierung nach, man traute sich demnach
eine Preßform für Bakelit zu vewrwenden, ohne die Materialbezeichnung
anzupassen.
Georg

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Dimmen ist für die Dummen

BID = 784403

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Den schwarzen Drehschalter würde ich vielleicht ein wenig früher einordnen, aber nicht viel (der Maté-Katalog ist ja schon einmal ein guter Anhaltspunkt, auch wenn ich noch nie einen Maté-Schalter mit so einer geschwungenen Abdeckung gesehen habe).

Wäre es eventuell möglich, den Maté-Katalog hier zur Verfügung zu stellen? Meines Erachtens nach sollten sämtliche Rechte mittlerweile erloschen sein und ich hätte an diesem Katalog größtes Interesse!

Eine bebilderte Maté-Preisliste von 1931 habe ich übrigens hier im Forum gezeigt.

https://forum.electronicwerkstatt.d.....28817


Offtopic :
Letzte Woche hatte ich Jung-Steckdosen von ca. 1998 in der Hand und traute meinen Augen nicht... die Steckdosentöpfe tragen doch allen Ernstes klassische Preßmarken!


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BID = 784411

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo trumbaschl,


Zitat :
Letzte Woche hatte ich Jung-Steckdosen von ca. 1998 in der Hand und traute meinen Augen nicht... die Steckdosentöpfe tragen doch allen Ernstes klassische Preßmarken!


Da werden sicher noch alte Preßformen benutzt.
Die Formen für die Pressmassen waren sündhaft teuer.
Höchste Präzision, edles Oberflächenfinish und
das ganze druckfest bis zu hunderten von Bar,
die wirft man nicht weg, blos weil die Preßmarke
nicht mehr relevant ist.
Da die ganze Sache mit der Typisierung nicht mehr
gemacht wird, ist das auch kein Betrug.
Gruß
Georg

_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 784416

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

So uralt können die Preßformen aber auch nicht sein - seit wann gibt es diese Serie (Jung CD 500)? 1980er?

Das Herstellerlogo "B in Dreieck aus Stacheldraht" auf der fraglichen Steckdose oben kommt mir übrigens bekannt vor, allerdings konnte ich es auch noch nicht zuordnen.

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BID = 784433

Hanns-Michael

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: 80639 München
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Zitat :
Trumbaschl hat am  2 Sep 2011 23:48 geschrieben :

So uralt können die Preßformen aber auch nicht sein - seit wann gibt es diese Serie (Jung CD 500)? 1980er?

Das Herstellerlogo "B in Dreieck aus Stacheldraht" auf der fraglichen Steckdose oben kommt mir übrigens bekannt vor, allerdings konnte ich es auch noch nicht zuordnen.



Hat der Kollege GeorgS schon beantwortet: B ist das Kürzel der Fa. Brunnquell - scheint es nicht mehr zu geben, bzw. wurde von Heinrich Kopp übernommen (dort nicht der geringste Hinweis auf das traditionelle Unternehmen, das bereits Serien von Wilhelm Wagenfeld herausbrachte, stattdessen nur eigene Firmenhistörchen!).

Der Archivar von Berker hält den schwarzen Drehschalter übrigens für den einzigen Originalen aus den 30er Jahren.

Die paar Seiten des Maté-Katalogs habe ich übrigens im Internet gegoogelt - hier ausschnittsweise 2 Seiten sowie eine pdf mit allen zugänglichen Seiten.

Ein schönes Wochenende hmk


PDF anzeigen


BID = 784453

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Das ist kein Katalog von 1936 sondern die mir im Original vorliegende und oben verlinkte Preisliste von 1931!
Insgesamt besteht diese Preisliste aus 9 Scans und ist damit bis auf das Titelblatt (das keine relevanten Informationen enthält) vollständig.

Anbei ein höher auflösendes vergrößertes Bild des Schalters Nr. 3770 (ich nehme an um den geht es hier). Ich würde meinen, daß der doch sichtbar anders geformt ist, vor allem um den Knebel keine Rundung hat sondern rechtwinklig abgesetzt ist, sicher bin ich mir aber nicht.

Ich besitze übrigens einen Maté 3770, allerdings mit weißer Porzellanabdeckung, von dem kann ich im Lauf des Tages ein Foto hochladen.

Was ist eigentlich das genaue Ziel der Recherche? Lediglich die exakte DOkumentation oder die Beschaffung von passendem Ersatz zur Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes?

_________________
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BID = 784483

Hanns-Michael

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: 80639 München
Zur Homepage von Hanns-Michael


Zitat :
Trumbaschl hat am  3 Sep 2011 12:48 geschrieben :

Das ist kein Katalog von 1936 sondern die mir im Original vorliegende und oben verlinkte Preisliste von 1931!
Insgesamt besteht diese Preisliste aus 9 Scans und ist damit bis auf das Titelblatt (das keine relevanten Informationen enthält) vollständig.

Anbei ein höher auflösendes vergrößertes Bild des Schalters Nr. 3770 (ich nehme an um den geht es hier). Ich würde meinen, daß der doch sichtbar anders geformt ist, vor allem um den Knebel keine Rundung hat sondern rechtwinklig abgesetzt ist, sicher bin ich mir aber nicht.

Ich besitze übrigens einen Maté 3770, allerdings mit weißer Porzellanabdeckung, von dem kann ich im Lauf des Tages ein Foto hochladen.

Was ist eigentlich das genaue Ziel der Recherche? Lediglich die exakte DOkumentation oder die Beschaffung von passendem Ersatz zur Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes?



Sie haben natürlich Recht - das war ein "Zirkel-Google", denn ich habe wohl vor einigen Wochen Ihre pdfs, als ich noch nicht Mitglied dieses Forums war, heruntergeladen. Nun, wir reden jedenfalls von derselben Sache!

Den Drehschalter kann ich nächste Woche noch einmal in einer Schrägansicht einstellen.

Ziel der Recherche ist:
1. Festszustellen, was Original und was späterer Eingriff ist (anfangs glaubte ich noch, die Steckdosen seien aus den 30er Jahren)
2. Festzulegen, was übernommen werden kann und sich ggf. durch zugekaufte Originale wenigstens partiell (in einer Etage, Wohnung, Jugendräume...) zu ergänzen lohnt. Auf Ebay werden laufend entsprechende Artikel angeboten. Das Thema ist wegen Gefahrenübernahme und Gewährleistung durch den Elektro-AN bzw. Freistellung durch den Bauherrn aber nicht ganz unproblematisch.
3. Zu entscheiden, welches Replikaten-Programm sich für die sonstige Schalter- und Dosenausstattung eignet.

Ähnliche Überlegungen betreffen die zeitgetreue Beleuchtung und eine komplette Sanitärausstattung in den Gemeinschaftsbereichen (es handelt sich um ein Pfarrhaus von 1938 mit Jugend- bzw. Gruppenräumen und Wohnungen).

Noch ein schönes Wochenende, Ihr

hmk

BID = 784486

Tom-Driver

Inventar



Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
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Offtopic :
Hm. Warum wohl beschleicht mich allmählich das Gefühl, daß es hier um die möglichst authentische Ausstattung von alten Gebäuden zwecks
Film- bzw. Fernseh-Aufnahmen gehen könnte ... ???


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