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BID = 780698
Steinbock0185 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Rastatt
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Hallo,
ich benötige dringend "fachmännischen Rat"!
Es geht um folgendes,
ich habe mir vor einigen Tagen ein Laborgerät gekauft.
Probelauf war in Ordnung aber beim 2ten Test hat es geknallt und gestunken.
Habe festgestellt das teilweise die Leitungen verschmort waren und eine Diode der Platine defekt ist.
Technische Daten Gerät:
Bj: mitte 70er Jahre
220V 50Hz
Die Platine sitzt auf dem Stufenlos-Drehzahlregler. Habe alle Stromleitungen erneuert nur fehlt mir das Wissen über die defekte Diode.
Folgende Aufschrift besitzt die Diode:
BBC DSA 0.9- 16A
Mit den 16 Ampeer ist mir schon klar, nur was hat das DSA 0.9- zu bedeuten?
Da ich laut der Bezeichnung im Internet nichts identisches gefunden habe wollt ich hier mal nachfragen.
Muss ich beim kauf irgend etwas beachten?
Hier noch ein paar Fotos.
Danke im voraus für die Antworten! |
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BID = 780719
yehti Schriftsteller
Beiträge: 723 Wohnort: Plattstedt
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Moin!
Also, das Datenblatt ist doch nun wirklich leicht zu finden.
Gleichrichterdiode 0,9A und 1600V.
BY133 müßte einigermaßen passen.
Gruß Gerrit
_________________
SIE sagen, ich wäre VERRÜCKT!
SIE sagen, ich wäre WAHNSINNIG!!!
Ja, was soll ich dazu sagen...?
SIE haben recht!
Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT
[ Diese Nachricht wurde geändert von: yehti am 12 Aug 2011 18:24 ] |
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BID = 780720
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Mit den 16 Ampeer ist mir schon klar, |
Eben nicht!
16 A Dioden sind ganz andere Kaliber und kommen ohne Kühlkörper nicht aus.
Die DSA09-16A ist bei dieser Montage eine 1,2A Diode mit einer Sperrspannung von 1600V und kontrolliertem Durchbruchsverhalten.
P.S.:
Das sieht mir nach einem Stelltrafo aus.
Überprüfe die Kondensatoren und wirf die anderen Dioden der defekten Brücke auch weg,, denn wahrscheinlich haben sie auch etwas abbekommen.
Es lohnt nicht wegen ein paar Cent den Trafo zu opfern.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 12 Aug 2011 18:28 ]
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BID = 780736
Steinbock0185 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Rastatt
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Ok,
deswegen frag ich hier. Ich bin Laie auf diesem Gebiet und möchte nichts falsches verbauen.
Was für eine Diode soll ich jetzt nehmen?
1,2A mit 1600V
oder
0,9A mit 1600V ?
Noch ne Frage für mich doofen zur Verständniss:
Wieso 1600V ? Liegt doch nur 220V Netzspannung an?!
Bitte keine verhönenden Kommentare zu der Frage
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BID = 780747
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Ist das "Laborgerät" eventuell ein einfaches einstellbares Gleichspannungsnetzteil?
Unter der Bezeichnung Laborgerät kann ich mir recht wenig bis sehr viel vorstellen.
DL2JAS
_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 780757
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wieso 1600V ? Liegt doch nur 220V Netzspannung an?! |
Ja, aber da können bei Verwendung eines Siebkondensators auch schon periodische Sperrspannungen von 650V auftauchen.
Deshalb ist es nicht ungewöhnlich dort schon 1000V Dioden zu verwenden.
Wir wissen ja nicht, was das Ganze soll und erst recht nicht wie es funktioniert.
So ins Blaue hinein würde ich als Ersatz mindesten solche http://www.conrad.de/ce/de/product/160560/ vorschlagen.
Das kostet ja kaum etwas.
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BID = 780772
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Hallo
Unten auf der Platine scheinen ja nochmal vier Dioden verbaut zu sein
Zeig mal ein Foto von der Unterseite der Platine damit wir uns in Etwa ein Bild davon machen können was da wie verschaltet ist.
Ich dachte bei bei Ersatz für die defekten Dioden als erstes an die gute alte 1N5408. Die hat zwar eine etwas geringere Spannungsfestigkeit als die von Perl vorgeschlagene Semikron, dürfte aber für "normale" Netzanwendung genauso geeignet sein.
Da wir aber nicht wissen was Dein Laborgerät genau macht ist dieser Tip nur unter Vorbehalt.
powersupply
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BID = 780780
Steinbock0185 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Rastatt
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Bei dem Gerät handelt es sich um ein Aufschäumgerät.
Das kann man sich wie eine Ständerbohrmaschine mit schwenkbarem Kopfteil vorstellen.
Ist auch nicht viel Elektronik dran an dem Gerät.
Netzkabel läuft in den Drehzahlregler und von da aus wird der Motor angesteuert. Mehr gibts da nicht.
Folgendes Typenschild ist am Motor:
180V 1,1A
3000min-1
Err.200V 0,07A
Hier noch ein paar Bilder:
einmal Ober- und Unterseite der Platine,
einmal Vorder- und Rückseite des Drehzahlreglers.
Bei der Platinenansicht könnt Ihr rechts unten (2te von re) die zerschossene Diode sehen.
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BID = 780798
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Hallo
War vielleicht der Motor blockiert als es zum Ausfall der Diode kam?
Und vor Allem, was mir anhand der Spannungsangaben des Motors auffällt, dürfte das Gerät nur für 120V ausgelegt gewesen sein!?!?
Denn sowohl die schwarzen als auch die grauen Dioden dürften in Brückenschaltung geschaltet sein.
powersupply
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BID = 780799
Rafikus Inventar
Beiträge: 4130
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Hallo,
und ich frage noch: wo ist denn der Drehzahlregler?
Rafikus
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BID = 780802
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13761 Wohnort: 37081 Göttingen
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Der Regeltrafo (Spartrafo) sieht schon so aus als ob er mal ziemlich warm geworden wäre.
Gruß Peter
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BID = 780805
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| und ich frage noch: wo ist denn der Drehzahlregler? |
Ist kein Regler und auch kein Regeltrafo, sondern ein Drehzahlsteller und ein Stelltrafo.
Der eine Brückengleichrichter macht direkt die 200V 70mA für die Feldwicklung und der andere richtet die einstellbare Spannung gleich, die dann dem Anker zugeführt wird.
Die Störschutz RC-Kombinationen dürften noch ok sein, sonst wären da die Widerstände verbrannt.
Otiffany hat aber Recht, die Trafowicklung sieht nicht mehr gut aus.
Ich kann zwar kein Brandloch sehen, das sich bei einem Kurzschluß sonst gerne an der Schleferposition bildet, aber ein Teil der Wicklung sieht mir stark verfärbt aus.
Möglicherweise ist der Stelltrafo schon Geschichte.
@Steinbock0185:
Schließ mal nur an die beiden äußeren Klemmen des Stelltrafos 230V an.
Sonst keine weiteren Verbindungen.
Stellung des Schleifers ist beliebig.
Der Trafo darf etwas brummen und auch etwas warm werden, aber darf nicht stinken oder qualmen oder gar einen Kurzschluß verursachen.
Wenn soetwas passiert, brauchsts du nicht weiter zu machen.
Wenn dieser Test bestanden ist, kannst du an die mittlere und eine der äußeren Klemmen mal eine 230V Glühlampe (bis zu 100W) anschliessen und schauen, ob sich deren Helligkeit kontinuierlich verändern lässt.
Erst wenn auch das ok ist, lohnt es sich die Dioden zu beschaffen.
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BID = 780950
BjörnB Stammposter
Beiträge: 242 Wohnort: Dortmund
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Das Dunkle scheint mir eher eine Vergussmasse zu sein, bei der man unten rechts die Wicklung durchscheinen sieht. Habe selbst einen Stelltrenntrafo, der mit solch einer dunkelbrauen Masse vergossen ist.
Schöne Grüße,
Björn
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BID = 780959
Steinbock0185 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Rastatt
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Hallo,
danke schon mal für die vielen Antworten.
Der Regeltrafo (oder wie auch immer) scheint nicht überhitzt gewesen zu sein. Wie BjörnB geschrieben, handelt es sich da um eine braune Vergussmasse. Oberflächlich hat sich durch den Kabelbrand eine leichte Rußschicht abgelegt.
Dennoch würde ich gerne den Versuch wie von Perl beschrieben durchführen. Das Problem ist jedoch das die Stromzufuhr und die Stromabgabe über die Platine geschieht.
Ich habe auf dem Regeltrafo nur 3 Anschlüsse die gleichzeitig mit der Platine verschraubt sind. Daher weiß ich nicht wie ich diesen Versuch durchführen soll.
Es wurden bis jetzt zwei Vorschläge zur Diode gemacht:
BY133 Schottky-Diode 1A 1600V
Silizium-Gleichrichterdiode SK1 Semikron 1,45A 1600V
Welche soll ich nun nehmen?
Gibt es unterschiede zwischen einer Diode und ner Gleichrichterdiode?
Oder ist es das Gleiche?
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BID = 780966
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13761 Wohnort: 37081 Göttingen
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Du hast da offenbar etwas völlig falsch verstanden
Der Regeltrafo ist doch (wie auf einem Bild zu sehen) schon abgeklemmt. Du sollst doch nur an die beiden äußeren Anschlüsse 230V anschließen, wobei ich ehrlich gesagt erhebliche Bedenken habe, daß Du dich dabei, bei deinem technischen Wissen und Verständnis, umbringst.
Ich habe trotzdem Bedenken, daß der "Stelltrafo schon Schaden genommen hat. Ich habe selbst mindestens 5-6 solcher Trafos in den unterschiedlichsten Größen und hatte als Servicetechniker 25Jahre mit solchen Trafos zu tun! Es ist nicht selten vorgekommen, daß die Wicklung an einer Stelle eine Unterbrechung hat, die kaum sichtbar ist.
Gruß
Peter
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