70er Jahre Wohnung mit verbastelter Elektrik

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Autor
70er Jahre Wohnung mit verbastelter Elektrik

    







BID = 775059

owl_eule

Gerade angekommen


Beiträge: 1
Wohnort: Ostwestfalen-Lippe
 

  


Hallo,

ich bin vor kurzem in eine neue Mietwohnung aus den 70er Jahren umgezogen. Die Elektrik war allerdings sehr verbastelt und entsprach nicht dem Zustand, wie man es mir in meiner Lehre (Kommunikszionselektroniker) beigebracht hatte.

Im Sicherungskasten befand sich ein 300 mA FI, sowie eine Sammlung von 10 und 16 Ampere Sicherungsautomaten mit H, L und B charakteristik. Der B Automat war nicht einmal auf der Hutschiene aufgerastet, da er nicht in den kleinen Verteilerkasten passte, sie kollidierte mit der N-Schiene. (Früher waren die Sicherungsautomaten oben und unten ca. 5 mm kürzer.) Der aktuelle Verteiler (zwei Reihen a 12 Plätzen) hat ein Einbaumaß von 30 x 30 cm. Aktuelle Modelle liegen in der Regel über 30 x 40 cm.

In der Küche war zwischen zwei 50cm voneinander entfernten Steckdosen unterputz eine einzelne PE Ader gezogen.

Im Wohnzimmer befanden sich zwei Aufputz Steckdosen (Höhe 30 cm übern Boden), welche über eine von oben kommende Unterputz verlegte Leitung versorgt werden. In der selben Wand gibt es auch eine seit dem Bau vorhandene waagerechte Leitung zur Versorgung originaler Steckdosen.

Dann war in der Vergangenheit noch eine Leitung beim Setzen eines Dübels angebohrt worden. Dies bemerkte ich, als ich zur Vorbereitung des Tapezierens den Dübel zog und mich über den Kupferglanz im Loch wunderte.

Trotz des schlechten optischen Eindrucks der Anlage zeigte eine Isolationsmessung keine Auffälligkeiten. Bis auf einer Phase gegen N lagen alle Messwerte außerhalb des Messbereichs des Isolationsmessgerätes und der Messbare Widerstand lag noch weit oberhalb der erlaubten Grenzen.

Dies habe ich alles bei meinen Vermieter reklamiert, der auch einen Elektriker rief. Diese meinte, der FI muss gewechselt werden. Er würde auch gleich all Sicherungsautomaten gegen 16 A Automaten mit L-Charakteristik wechseln, da ich mit den H-Automaten nur Ärger kriegen würde. Auf meine Frage, warum er denn keine B-Automaten einbauen würde und ob die L-Automaten überhaupt noch für Neueinsätze erlaubt seinen und ob es nicht einen Grund hätte, dass dort einige 10 A Automaten verbaut seien, meinte er nur. Ein B-Automat passe nicht in den Verteiler, dass könne ich doch an dem lockeren Automaten sehen. Und warum sollten L-Automaten nicht mehr zugelassen seien...

Dann hat er noch die angebohrte Leitung getauscht und meinte bei dem einzelnen PE und den Aufputzdosen müsse ich mir keine Gedanken machen und ging.

Im laufe des Renovierens entdeckte ich dann die Ursache des einzelnen PE es war eine Leitung beschädigt worden, welche ich daraufhin getauscht habe.

Beim Wechseln einer ausgeleierten Steckdose (Brandspuren) stellte ich dann noch fest, dass es sich bei dieser Wand um eine Rigips-Hohlwand handelt. In der 1.5 mm² Stegleitung verlegt ist! Wenn ich mich richtig erinnere, durften in Rigips-Wänden nur NYM Leitungen und keine Stegleitungen verlgt werden. Auch meine ich, dass sie wegen der schlechten Wärmeabfuhr nur mit 10A abgesichert werden durften. Was die 10A Automaten im originalen Sicherungskasten erklären würde.

Beim Untersuchen der seltsamen Steckdosen im Wohnzimmer bemerkte ich, dass es sich ursprünglich um 4 Auslässe für Wandlampen gehandelt hatte. Ein Mieter wollte sie nicht habe und hat dann zwei Auslässe auf eine Lüsterklemme gelegt und eingegipst. Zwei weitere hat er mittels eingegipster Lüsterklemme verlängert um damit die besagten Steckdosen zu versorgen. Dabei hatte er auch die original dort verlaufende Leitung angebohrt. Ich werde sie also austauschen müssen.

Am liebsten würde ich im Zuge der Renovierung des Flurs alle Leitungen neu ziehen und den Verteilerkasten auswechseln lassen. (Einige Dübellöcher liegen im Leitungskorridor.) Allerdings glaube ich nicht, dass mein Vermieter bereit wäre die Kosten zu tragen. So suche ich nach Argumenten um ihn zu überzeugen.


BID = 775060

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
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Offensichtlich bist Du vom Fach.

Mit Vermietern kann man reden, wenn man fachgerecht was in Eigenleistung erbringt. Was sie hassen, ist dilettantische Bastelei, die Folgekosten verursacht. Da würde ich vorschlagen, der Vermieter übernimmt das Material und über die Arbeitszeit kann man sich einig werden über die ein oder andere Mietzahlung. Biete ihm an, daß er danach ein vernünftiges Prüfprotokoll bekommt, Fachfirma.
Dann hat er viele Jahre Ruhe mit der Elektrik und Du eine vernünftige Wohnung.

DL2JAS, nicht Eli

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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert


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