Frage zu Isopropylalkohol

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Autor
Frage zu Isopropylalkohol

    







BID = 770668

Peter (LapStore)

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Beim reballen von BGA ICs fallen hier immer palettenweise mit "Kontakt WL" (Hauptzutat Isopropylalkohol) befeuchtete fusselfreie einmal-Putztücher, (sehen Kosmetiktüchern ähnlich) an. Bei der Arbeit lass ich die schon unterm Lötrauch Flächenabzug liegen, aber wenn ich die Tücher in den Tisch- Sondermüll werfe, müffeln die irgendwie ganz dezent in die Raumluft. Laut MSDS alles kein Problem aber andere Quellen wie z.B. Wikipedia sind bzgl. der gesundheitlichen Auswirkungen von Isopropylalkohol deutlich weniger optimistisch...
Kann ich mir für isopropylgetränkte Tücher einfach einen Luftdicht-Müllsack-Halter oder sowas besorgen oder besteht da dann Explosionsgefahr o.ä.?


BID = 770670

2N3055

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Solange Du keine glimmenden Kippen o. ä. in den Müllsack wirfst, geht da nichts von selbst hoch.
Die untere/obere Explosionsgrenze liegt bei 2 Vol.-% / 13,4 Vol.-%.
Im Müllsack dürften die 2 % wohl schon überschritten werden.

Sieh Dir auch mal das Sicherheitsdatenblatt von Isopropylalkohol bei http://www.vwr.de an.
EDIT: Ach, hast Du ja schon rausgesucht.

Gefährlich hinsichtlich Selbstentzündung sind vor allem leicht oxidierbare Öle, die mit Materialien mit großer Oberfläche (z. B. Putzwolle) gebunden wurden. Oder aber fein verteilte Katalysatoren, wie Nickel.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: 2N3055 am 14 Jun 2011 15:02 ]

BID = 770698

mlf_by

Schriftsteller



Beiträge: 951
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Ist "Kontakt WL" wirklich etwas besonderes ähnlich Aceton?

Ich frage, weil ich das Kontakt 60 gerne benutze, wenn ich grad keinen Rostlöser zur Hand habe. Wirkt fast genauso gut. Außerdem enthält es einen leichten Anteil Schmieröl. Zumindest das ist auch für elektromechanische Kontakte gedacht...

Den ganzen Tag lang Alkoholdämpfe einatmen, dazu noch verunreinigt mit Lösungsmittel, dürfte nicht soo gesund sein. Ein Arbeitsmediziner dürfte die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
In den Ex-Bereich kommt man normalerweise gar nicht so schnell. Allerdings ist so ein Abfallbehältniss leicht entzündlich. Dementsprechend könnte es sein, daß ein Sicherheitsbeauftragter zu seinen Herztabletten greift wenn er das mitbekommt. Ist doch eine enorme Brandlast.
Zumindest gehören die Tücher 2x täglich in eine feuerfeste Box gepackt, die idealerweise nicht im Durchgang nach drausen steht (und auch nicht im Arbeitsraum).

Das hier beschreibt natürlich das Vorgehen bei etwas größeren Mengen.

BID = 770775

Peter (LapStore)

Gerade angekommen


Beiträge: 10
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Also Kontakt WL ist nur zur Reinigung. Hauptzutat Isopropylalkohl nebst weiterer nicht näher benannter aliphatischer Kohlenwasserstoffe. Man verwendet es um Flussmittelreste und Fett usw. zu entfernen. Wasserlösliche Verschmutzungen (z.B. eingetrocknete Cola) lassen sich damit nicht auflösen. Kontakt 60 ist was ganz anderes. Rostlöser oder so? Und Aceton ist ätzend, wieder was ganz anderes. :p

Hm feuerfeste Box das hört sich ganz gut an, irgend eine Idee wo es sowas gibt?

Isopropylalkohl ist doch im Bereich Elektronik-Rework absolut Standard, k.A. warum da ausser mir niemand Sorgen zu haben scheint


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Peter (LapStore) am 15 Jun 2011  6:04 ]

BID = 770800

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Naja, IPA ist auch der Grund, warum die (Zahn-)Arztpraxis nach Arztpraxis riecht
Wird also soo schlimm nicht sein.

BID = 770807

perl

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Zitat :
Bei der Arbeit lass ich die schon unterm Lötrauch Flächenabzug liegen, aber wenn ich die Tücher in den Tisch- Sondermüll werfe, müffeln die irgendwie ganz dezent in die Raumluft.
Dann solltest du mal den Hersteller fragen, womit noch er die Tücher "parfümiert" hat, denn der IPA ist da längst verdunstet.

Wenn die Abluft deines Abzugs allerdings nicht ins Freie führt, sondern gefiltert wieder in die Raumluft, dann ist es ohne weiteres möglich, dass dieses Filter mit IPA gesättigt ist und daher keine Wirkung mehr hat, oder sich sogar darum nie gekümmert hat, weil dies eben kein Lötrauch ist.

Putztücher, die mit brennbaren Flüssigkeiten getränkt sind, sollte man allerdings, auch ohne Explosionsgefahr, nicht einfach in einen Plastiksack werfen, da dieser bei einem möglichen Brand (z.B. Funke durch Kurzschluß, Zigarettenkippen, Selbstentzündung) keinerlei Widerstand bietet.

Ob die gebrauchten Putztücher in den Sondermüll müssen, solltest du ebenfalls beim Hersteller erfragen. Meine Vermutung geht eher dahin, daß bei den Kontaktpfegemitteln hauptsächlich Derivate von natürlichen Ölen und Fetten verwendet werden, die problemlos in den Hausmüll können.

Was die Gesundheitsgefährdung durch IPA angeht, vermag ich deine Bedenken aus jenem Wiki-Artikel nicht abzuleiten.

BID = 770831

Peter (LapStore)

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Bei dem Abzug handelt es sich um einen Weller WFE 2ES mit Aktivkohlefilter. Tücher = Kimtech Science. Zahnarzpraxis trifft die Duftnote schon ziemlich genau. Hmm wenn ich die Tücher einfach länger unterm Abzug liegen lasse könnte das die Situation wohl schon verbessern. Habe den bei Nichtgebrauch wegen der Geräuschbelästigung immer nach ein paar Minuten Leerlauf ausgeschaltet bisher. Mit Flussmittelresten vermischt und in Tüchern zusammengeknüllt verdunstet das Zeug allerdings ziemlich langsam.
Vielen dank auch für den Wikipedia-Hinweis. Also entweder hab ich das doch woanders gelesen oder der Artikel wurde zwischenzeitlich optimiert. Soweit ich mich entsinne stand da noch vor kurzem dass es bei dauerhafter Exposition auch nur geringer Dosen zu erheblichen Schäden des zentralen Nervensystems kommen kann und ferner der Verdacht besteht dass IPA Depressionen auslöst und noch einiges mehr...
Kann ich das wohl erstmal in die Kategorie "VT" einsortieren?

BID = 770886

2N3055

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Beiträge: 1383
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Zitat : Peter (LapStore) hat am 15 Jun 2011 06:00 geschrieben :

Und Aceton ist ätzend, wieder was ganz anderes.


Aceton ist kein bißchen ätzend, allerdings löst es zahlreiche Substanzen sehr gut, z. B. auch das Fett der Haut. Man sollte es sicher nicht längere Zeit einatmen!


Zitat :
Hm feuerfeste Box das hört sich ganz gut an, irgend eine Idee wo es sowas gibt?


Es gibt sogenannte selbstverlöschende Papierkörbe, einfache Blecheimer mit einem trichterförmigen Deckel, die bei einem Brand des Inhalts nicht genug Sauerstoff einströmen lassen, um den Brand anzufachen.
Einfach, aber wirkungsvoll. Allerdings wird der Isopropylalkohol dort weiterhin verdunsten, wenn auch schwächer als vorher.
Besser wäre da ein Blech-Abfalleimer mit möglichst gut schließendem Scharnierdeckel. Vielleicht bei Schäfer-Shop oder den einschlägigen Versendern für Arbeitssicherheitsmaterial; als Hersteller von Sicherheitsschränken ist Asecos bekannt, dort mal unter Entsorgung-Reinigung-Praevention suchen.

Den Lötrauch-Absorber halte ich für völlig unwirksam. Da die Dinger nur einfach die Luft wieder in den Raum blasen, wird die Aktivkohle bald gesättigt sein und der Isopropylalkohol-Dampf dadurch nur gleichmäßig im Raum verteilt.

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BID = 770998

Peter (LapStore)

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Bin bei Asecos fündig geworden

Ist der Aktivkohlefilter voll, muss ein neuer her. Von Weller bestimmt wie alles andere Discount günstig..

BID = 770999

perl

Ehrenmitglied



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Zitat :
Ist der Aktivkohlefilter voll, muss ein neuer her
Oder ausheizen.
Dabei allerdings kommt der ganze Schnaps auf einmal raus, und wenn man nicht sehr aufpasst, macht der IPA-Dampf dann einen großen Bumms.

BID = 771040

2N3055

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Die gesättigte A-Kohle eignet sich bestimmt gut als Grillanzünder ...

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