Die schaut ja richtig übel aus! Scheinbar hat sich da der Weichmacher verflüchtigt so dass die Isolierung zerbröselt.

Ich hatte einmal das Gegenteil davon, und zwar dass die Isolierung weich wurde (zu viel Weichmacher?) bei Ye aus den 60ern. Da wurde der lila Mantel ganz klebrig und zäh. Interessant, dass nur lila betroffen war, alle anderen Farben waren OK.

Die Isolierung war anscheinend mal Gummi...

DL2JAS

_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

Das ist ne alte Gummischlauchleitung.
Die haben per se ne deutlich geringere Lebenserwartung als PVC-Schlauchleitungen.

In diesem Fall könnte es sich (da offenbar fünfadrig) um eine Herdanschlußleitung handeln. Dann wäre zum Alter noch die Wärmebelastung hinzugekommen (und auch da verkraftet Gummi weniger als PVC).

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

Trotzdem habe ich hier noch zwei Gummischlauchleitungen mit diesen Aderfarben in erstklassigem Zustand. Dürften wohl gut gelagert gewesen sein. Kommen (mit schönem Bakelitstecker und Bakelitkupplung) ab und zu zum leichten Haushaltseinsatz.

Unbrauchbare PVC-Schlauchleitungen dürften (von mechanischen Beschädigungen einmal abgesehen) ganz selten sein, ist mir erst ein einziges Mal passiert (etwas neuer als diese Leitung hier, Aderfarben sw/bl/ge-gn).

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Die Leitung ist vieradrig.

Die scheinbar fünfte Ader ist Kordel. Die Leitung ist ca. 20 m lang und offensichtlich selbst zusammengefrickelt. Woher sie stammt, kann ich nicht sagen.

DL2JAS

_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

War bei der Länge wohl ursprünglich eine Drehstromverlängerung ohne N, zum Beispiel mit Walther-Stecker (15A/380V, 3 Stifte und 2 Schleifkontakte, die entweder getrennt als N und PE belegt werden konnten oder werkseitig gebrückt und beide mit Schutzleitersymbol versehen).

Die Kordel diente zum "Ausbalancieren" der runden Form bei der Herstellung, gab es (aus Plastik) auch später noch.

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Hat es eigentlich beim Zerbröseln von Gummileitungen auch mit einer Art "Weichmachern" zu tun, die mit der Zeit aus dem Material flüchten, oder ist das was ganz anderes?
In Schalterdosen findet man manchmal auch halb zerlaufene Gummistücke, die ursprünglich die Krallen der Einbaugeräte zusammenhielten.

_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"

Meiner Erfahrung nach gibt es bei kautschuk zwei verschiedene Alterungsschäden, beide habe ich bei Leitungen schon erlebt. Einerseits kann es passieren, daß das Material versprödet, rissig wird und schließlich zerbröselt so wie hier. Passiert bei Haushaltsgummiringen auch oft, die reißen dann. Andererseits kann es passieren, daß der Gummi wieder weich wird und davonfließt oder zumindest eine kaugummiartige Konsistenz entwickelt.

Welche chemischen Vorgänge da im Spiel sind weiß ich aber nicht und unser Chemieexperte hat das Forum leider nach diversen Streitigkeiten verlassen. Weichmacher im eigentlichen Sinne kann es aber meiner Meinung nach nicht sein. Gummi entsteht ja aus flüssiger Kautschukmilch (natürlich oder synthetisch), die mit Schwefel vulkanisiert wird und damit fest. Ich könnte mir vorstellen, daß das "Zerfließen" eine Umkehrung dieser Reaktion, durch welche Vorgänge auch immer, ist.

Welche äußeren Umstände die eine oder andere Reaktion bewirken ist mir auch nicht klar, allerdings ist die erste Reaktion meiner Erfahrung nach wesentlich häufiger. Weich gewordene Leitungen habe ich überhaupt erst eine einzige erlebt, versprödete hingegen unzählige. Auch bei Antriebsriemen sind mit wesentlich öfter verhärtete, gedehnte und gerissene untergekommen.

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Ein bischen abseits der Fragen: Ist es eigentlich noch bekannt, daß sich (zumindestens früher) Weich-PVC, Wasser, Kupfer und Gleichstrom nicht vertragen/vertrugen?
Ich erinnere mich an einen abgesoffenen Kraftwerkskeller, in dem jede Menge Steuer- Hilfs- Meß- etc. Kabel auf Bühnen lagen. Als das Wasser weg war und äußerlich alles wieder so leidlich trocken, ging das dann wieder in Betrieb - eine Zeit später kroch dann an denjenigen Leitern, die 220 V Gleichspannung führten, zwischen Kupfer und dem abgesetzten Ende der Aderisolation eine eklige grüne Brühe raus und die Isolation ging in den Keller. Die Wechselspannung führenden Adern hatten nichts!
War ne Überraschung...
Pensionär Henry

Das kann ja höchstens was mit Elektrolyse zu tun haben, aber was genau

Hmmm, Freisetzung irgendwelcher Chlorverbindungen? Ist jedenfalls meine rster Gedanke zu PVC.

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Offtopic :

Zitat : Trumbaschl hat am 24 Jan 2011 11:37 geschrieben : ... und unser Chemieexperte hat das Forum leider nach diversen Streitigkeiten verlassen. ... Hat Georg sich bei einem Moderator offiziell abgemeldet oder was oder wie? Wäre schade.

Bei mir hat sich Georg nicht abgemeldet.

Soweit mir bekannt, hat er weiterhin einen ganz normalen Account hier.


DL2JAS

_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert