Autor |
|
|
|
BID = 731267
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
|
|
Hallo zusammen,
ein Kollege kam heute zu mir mit einem uralten Braun-Toaster (nach seiner Aussage der Erste von Braun).
Der Heizdraht ist auf graue Platten gewickelt. An einer abgebrochenen Ecke sieht man, dass es irgendwelche Faserplatten sind.
Wie findet man raus, ob es Glimmer oder Asbest oder was Anderes ist?
_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein" |
|
BID = 731326
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
|
Wenn es faserig ist, wird es Asbest sein.
Glimmer zerfällt in Blättchen und meist ist auch das Glitzern (Name!) nicht zu übersehen.
Du brauchst deshalb aber nicht gleich in Panik zu verfallen. Die alten Eigentümer des Toasters leben vermutlich auch noch.
Pack das Ding in eine Plastiktüte und gib es bei der zuständigen Sondermüllsammelstelle ab.
P.S.:
Oder frag sam2, ob er das Gerät haben will!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 3 Dez 2010 13:26 ] |
|
BID = 731352
Gilb Urgestein
Beiträge: 16262 Wohnort: Gardine (Gardinenhof)
|
Essen darf man Asbest doch, nur nicht einatmen.
|
BID = 731444
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Bei mittelalterlichen Toastern wurden dafür Mikanitplatten verwendet.
Ganz alte können aber tatsächlich Asbest enthalten.
Wenn der Toaster nicht mehr benötigt wird, würde ich ihn gerne abnehmen. Evtl. auch im Tausch gegen einen anderen (neueren).
Kannst Du mal Bilder von dem Ding zeigen?
Oder die BRAUN Bezeichnung (z.B. HT1) bzw. Typnummer (vierstellig).
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
|
BID = 731533
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Zitat :
| Bei mittelalterlichen Toastern wurden dafür Mikanitplatten verwendet |
Das ist auch Glimmer und man sieht es ihm auch noch an.
Nur wurden dafür nicht die teueren natürlich vorkommenden Glimmerplatten verwendet, sondern es wurden kleinere Kristalle bzw. Abfalle mit einem Bindmittel zu Platten gepresst.
So ähnlich, wie beim gekochten Schinken vom Discounter ...
|
BID = 731894
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Richtig!
Preß- oder Formglimmer sozusagen.
Und man sieht die Struktur tatsächlich meist recht deutlich.
Daher wäre hier auch ohne weiteres eine Ferndiagnose möglich.
Nur müßte uns der Fragesteller eben ein Bild zeigen...!
|
BID = 732066
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
|
Es ist tatsächlich ein Braun HT-1.
Und der Besitzer würde ihn gerne noch zum toasten verwenden, daher die Frage nach dem Asbestinhalt.
Würdet Ihr vom Benutzen abraten, wenn es Asbest ist?
In einem anderen Forum schieden sich die Meinungen etwa 50/50 in "da passiert nur was beim Bearbeiten der Platten, Asbestpanikmache ist ein Geschäftsmodell" und "Horrorgefährlich, nix wie weg damit".
_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
|
BID = 732071
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Da die Problematik ja nun allgemein bekannt ist und wohl auch epidemologisch belegt, würde ich diesen Toaster nicht mehr verwenden.
Andererseits hat der Besitzer mittlerweile vermutlich schon so viel Asbestfasern eingeatmet, daß es für ihn wohl keine große Rolle mehr spielt.
Die meisten Personen, die ähnlichen Umgang mit Asbest hatten, sind auch an anderen Gründen als einer Asbestose eingegegangen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Asbestose
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
|
BID = 732084
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
Dumm ist halt, daß die Platten laut deiner Aussage schon gebrochen sind. Da ist schon eher von einer Freisetzung von Fasern auszugehen als bei völlig intakten Platten. Meine Museumstoaster haben gottseidank allesamt Glimmer- oder Preßglimmerplatten.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 732086
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Zitat :
| Dumm ist halt, daß die Platten laut deiner Aussage schon gebrochen sind. |
Das wird keine große Rolle mehr spielen, da der Asbest ja insgesamt freiliegt.
Jedenfalls ist damit zu rechnen, daß bei jedem Aufheizen durch die thermischen Spannungen und die aufsteigende Heißluft ein Schwall von Asbestfaserm freigesetzt und aufgewirbelt wird.
|
BID = 732110
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
Zitat :
perl hat am 6 Dez 2010 16:05 geschrieben :
|
Zitat :
| Dumm ist halt, daß die Platten laut deiner Aussage schon gebrochen sind. | Das wird keine große Rolle mehr spielen, da der Asbest ja insgesamt freiliegt.
Jedenfalls ist damit zu rechnen, daß bei jedem Aufheizen durch die thermischen Spannungen und die aufsteigende Heißluft ein Schwall von Asbestfaserm freigesetzt und aufgewirbelt wird.
|
Ist das reiner Asbest oder in irgendeiner Form gebunden? Das dürfte wenigstens einen geringen Unterschied machen.
Offtopic :
| Weiß gar nicht, ob die Asbest-Unterlage immer noch in der Schublade vom Herd liegt... glaube aber die wurde irgendwann entsorgt. Sicher stehen jedenfalls im Keller zwei Ofenschirme, Asbest mit Blumenmuster. Und am Dachboden im Wochendhaus nochmal zwei.
Bei meiner Kusine wurde renoviert, da war im Bestand hinter dem Gasofen im Bad und unterhalb des Heizstrahlers in der Küche Asbest an der Wand bzw. am Türrahmen (ebenfalls mit Blümchenmuster). ALs die beiden Polen mit dem Abkratzen der Tapeten fertig waren, war der Asbest mit weg, nur mehr ein paar Nagellöcher am Rand über.
Asbest war früher absolut allgegenwärtig, das realisiert heute so mancher gar nicht mehr. Küchengeräte, Ofenschirme, Bremsbeläge, Fußbodenbeläge, Fassadenverkleidungen, Dachschindeln, Blumenkästen, Abwasserleitungen, sogar Luftschächte, Dichtungen... |
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 732172
henryunsen Gesprächig
Beiträge: 196 Wohnort: Hameln Ortsteil Unsen
|
So eine runde Asbestplatte, etwa 20 cm Durchmesser , rund 3 mm dick aus hochwertigem langfaserigem Asbest, ohne Bindemittel gepresst und am Rand mit 'nem Blechstreifen (vernickelt) und 'ner Öse zum Aufhängen gehörte früher (bis wann ?) in jede "Gas"-Küche, ohne die brannte die Milch nämlich immer an...Meist hing die Platte hinter dem Herd bei den Kochlöffeln usw.
Tatsächlich sind die meisten der Hausfrauen und der bei Feierabend in der Wohnküche sitzenden Ehe-Männer (Jahrgänge 1870 bis 1910 etwa) inzwischen verstorben - allerdings nur in wenigen Fällen am Asbest...
Blei war viel gefährlicher, vor allem in massiver Form, 7 bis 9 mm Durchmesser, lang-spitz... Auch das Blei in den Setzkästen der Hetzpresse jeder Couleur ist für den Tod vieler Menschen dieser Jahrgänge anzuklagen...
Asbest ist Mist, ohne Zweifel, und viel gefährlicher als man früher öffentlich machte (man wußte es in gewissem Maße schon), aber eine Hype wie man sie seit 30 Jahren draus macht, lenkt leicht von anderen Schweinereien ab - blseibt sachlich, bitte.
Henry
|
BID = 732205
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
Zitat :
|
So eine runde Asbestplatte, etwa 20 cm Durchmesser , rund 3 mm dick aus hochwertigem langfaserigem Asbest, ohne Bindemittel gepresst und am Rand mit 'nem Blechstreifen (vernickelt) und 'ner Öse zum Aufhängen gehörte früher (bis wann ?) in jede "Gas"-Küche, ohne die brannte die Milch nämlich immer an...Meist hing die Platte hinter dem Herd bei den Kochlöffeln usw. |
Bei uns war das Ding in der Herdlade unter dem Backrohr. Kann mich nicht erinnern es je in Verwendung gesehen zu haben, nur ab und zu beim Kramen (lag begraben unter diversem dort gelagertem und wesentlich öfter verwendetem Jenaer Glas).
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 732839
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
|
Rein persönliche Meinung:
Asbest ist nicht sonderlich gefährlich, wenn er gut "abgehangen" ist.
Man sollte nur nicht auf die Idee kommen, den mit der Flex oder einem Schleifer zu bearbeiten.
DL2JAS
_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
|
BID = 732905
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
Zitat :
dl2jas hat am 9 Dez 2010 20:34 geschrieben :
|
Rein persönliche Meinung:
Asbest ist nicht sonderlich gefährlich, wenn er gut "abgehangen" ist.
Man sollte nur nicht auf die Idee kommen, den mit der Flex oder einem Schleifer zu bearbeiten.
|
Eternitfassaden abzukärchern gilt auch nicht ganz als die feine englische Art... auch wenn es akut nicht sonderlich staubt.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|