Roland Synthesizer Reparaturtipps zum Fehler: Spannungsschaden Im Unterforum Alle anderen Reparaturprobleme - Beschreibung: Telekom, Funkgeräte und alle anderen Geräte
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BID = 716598
Trollkopf Gerade angekommen
Beiträge: 3
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Geräteart : Sonstige
Defekt : Spannungsschaden
Hersteller : Roland
Gerätetyp : Synthesizer
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Hallo,
habe einen Synthesizer von Roland (US-Ausführung, 117 V, 45 Watt) mit einem Spannungswandler (Modell KXT 50, Input: 220/240 AC 50W, Output: 110/120V AC 50/60Hz) ans hiesige Stromnetz angeschlossen. Zuerst ging alles gut. Als ich jedoch nach ca. 10-15 Minuten am Synthie die Edit-Taste drückte, um Sounds zu generieren, spielte plötzlich das Display des Gerätes verrückt und das Ding erzeugte von selbst schräge Töne. Also schaltete ich das Gerät aus und wieder an, nun gab das Gerät gar keine ordentlichen Töne mehr von sich (wahrscheinlich Sound-Memory beschädigt), allerdings war das Display wieder normal. Ein paar Minuten später ging das Gerät dann ganz aus. Als ich zum Spannungswandler schaute, leuchtete dessen Betriebslampe nicht mehr und das Teil war ganz heiss, also kaputt. Der Synthie hat dabei wohl höchstwahrscheinlich einen Spannungsschaden bekommen, weil der Wandler, der eigentlich auf maximal 50 Watt ausgelegt ist (wahrscheinlich nur kurzfristig; jedoch dazu keine Angaben auf der Verpackung) mit einem 45 Watt-Gerät nach ca. 20 Minuten überfordert war.
Jetzt meine Fragen: sind Spannungschäden generell das absolute Todesurteil für Geräte oder kann da noch etwas repariert werden? Ich habe den Synthie danach aufgeschraubt: er ist nicht heiß gewesen, nichts ist verschmort oder angebrannt, keine Gerüche oder äußerlichen Anzeichen eines Schadens. Wie sieht ein Spannungsschaden normalerweise im Gerät aus? Gibt ein defekt gehender Spannungswandler überhaupt noch Strom weiter?
Überraschenderweise entdeckte ich übrigens, dass das Netzteil durch Umlöten eines Kabels wohl auch auf 220 Volt umgestellt werden kann. Gibt es in solchen Fällen vieleicht so etwas wie einen Scutzmechanismus, wenn anstelle von 100V au einmal 220V ankommen?
Trollkopf
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BID = 716599
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Viele dieser Spannungswandler sind von sehr schlechter Qualität und dürften eigentlich nicht in Europa verkauft werden. Ein Eurostecker in Verbindung mit 3-poliger US-Steckdose ist z.B. häufig anzutreffen und im Falle eines Fehlers Lebensgefährlich da der Schutzleiter fehlt.
Wenn man sie verwendet, sollte man etwas überdimensionieren und nur bei Geräten mit zewipoligen US-Stecker einsetzen. Besser, man verwendet höherwertige Wandler.
Ein weiteres Problem können übrigens die Netztrafos in den US-Geräten sein. Die sind für 60Hz ausgelegt und werden bei unseren 50Hz deutlich wärmer. Problematisch wird das aber nur bei sehr knapp dimensionierten Trafos. Wenn dein Trafo auf 230V (220V haben wir seit über 20 Jahren nicht mehr) umschaltbar ist, sollte das kein Problem sein.
Ob da ein "Spannungsschaden" vorliegt, oder einfach was anderes kaputtgegangen ist, kann man so nicht sagen. Dazu müßte man wissen, ob wirklich mehr als 115V am Gerät anlagen, oder nicht, evtl. sind die 115V auch unterschritten worden, das hängt davon ab, wie der Vorschalttrafo gestorben ist.
Zitat :
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Gibt es in solchen Fällen vieleicht so etwas wie einen Scutzmechanismus, wenn anstelle von 100V au einmal 220V ankommen? |
Nein, nur in seltenen Fällen. Im Normalbetrieb kommt sowas ja nicht vor.
Ob man im Gerät etwas davon sieht, kann man auch nicht sagen. Mal platzen Elkos, mal geht der Netztrafo kaputt, mal stirbt einfach die Elektronik.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen. |
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BID = 716600
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ich würde das auch nicht so schwarz sehen.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit hat der Vorschalttrafo das Zeitliche gesegnet und vielleicht auch da nur eine Sicherung.
Nach den von dir geposteten Daten hätte er eigentlich am 50Hz-Netz funktionieren sollen, aber vielleicht war er tatsächlich überlastet.
Hat der Synthesizer denn starke Endstufen, die evtl. den Trafo kurzzeitig überfordert haben und so das Flackern des Displays, evtl auch den Absturz der Elektronik, verursacht haben könnten?
P.S.:
War das solch ein Trafo? http://www.thiecom.de/kxt50a-inverter.html
oder dieser:
http://cgi.ebay.de/Spannungswandler.....54938
Beim ersten steht dabei, dass er 50W nur kurzzeitig verträgt.
Beim zweiten dürfte das nicht besser aussehen.
Nach meiner Schätzung sind diese Dinger im Dauerbetrieb höchstens für 20W gut.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Sep 2010 3:00 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Sep 2010 3:05 ]
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BID = 716602
Trollkopf Gerade angekommen
Beiträge: 3
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Zitat :
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Viele dieser Spannungswandler sind von sehr schlechter Qualität und dürften eigentlich nicht in Europa verkauft werden. |
Oh, ja. Das Ding habe ich für 5,00 € als Neuware bei ebay ersteigert. Scheint aber uralt zu sein, denn auf der Verpackung steht: "Changes 220V electricity to 110V U.S. electricity for appliances using from 0 to 50 Watts. Answering Machine Device, Tape Recorder (!), Walkman(!)...etc.
Zitat :
| Wenn man sie verwendet, sollte man etwas überdimensionieren und nur bei Geräten mit zewipoligen US-Stecker einsetzen. Besser, man verwendet höherwertige Wandler. |
Aus dem (teuren) Schaden bin ich nun schlau geworden.
Zitat :
| Ob man im Gerät etwas davon sieht, kann man auch nicht sagen. Mal platzen Elkos, mal geht der Netztrafo kaputt, mal stirbt einfach die Elektronik. |
Habe trotzdem nochmal die Fotos angehängt. Wahrscheinlich muss ich eine Diagnose im Fachbetrieb machen lassen. Wenn's nur ein paar Elkos sind, könnte ich ja nochmal Glück gehabt haben.
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BID = 716603
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Wie gesagt, vermutlich ist nur der billige Spartrafo kaputt.
Der Fachbetrieb kannn dir das Gerät aber auf 240V umlöten; muß bei dieser Gelegenheit auch die 2A Sicherung gegen 1A austauschen und einen vernünftigen Netstecker dranmachen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Sep 2010 3:15 ]
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Trollkopf Gerade angekommen
Beiträge: 3
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Zitat :
| Hat der Synthesizer denn starke Endstufen, die evtl. den Trafo kurzzeitig überfordert haben und so das Flackern des Displays, evtl auch den Absturz der Elektronik, verursacht haben könnten? |
Die Stärke der Endstufen kann gar nicht ich nicht einschätzen. Es ist zumindest kein gewöhnlicher Keyboard-Synthie, sondern ein Gerät für E-Gitarren, Modell Roland GR-700 (Bauzeit 1984-1987). Die Elektronik darin ist also ca. 25 Jahre alt.
Es war der erste. Leider waren zur Betriebsdauer keine weitern Angaben gemacht. Auf jeden Fall kann man damit wohl noch nicht mal einen Föhn 5 Minuten lang betreiben. Absoluter Schrott, der da bei ebay verscherbelt wird und uralt noch dazu. Möchte mal wissen, wo man heutzutage sowas noch als Neuware(!) herbekommt. Die Dinger sind wahrscheinlich ebenso alt wie der Synthie.
[/quote]
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BID = 716605
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Auf jeden Fall kann man damit wohl noch nicht mal einen Föhn 5 Minuten lang betreiben. |
Nun ja, ein Fön verbraucht auch eher 500..1000W. Damit ist das kleine Teil natürlich überfordert.
Aber für einen Rasierer, oder Kassettenrecorder, CD-Player oder ein Uhrenradio reicht es.
P.S.:
Das Alter kommt hin: http://www.joness.com/gr300/GR-700.htm
Endstufen für Lautsprecher hat er nicht, aber auf deinem Bild ist zu erkennen, dass auf dem Trafo 33VA steht. Damit hätten wir also in etwa die Leistungsaufnahme.
Das dürfte für den 5€ Wandler im Dauerbetrieb doch etwas zuviel gewesen sein.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Sep 2010 3:40 ]
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BID = 721667
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Also der KXT-50 ist absoluter Schrott und die CE-Zertifizierung zudem äußerst fraglich (auswechselbare Sicherung hinter Klappe ohne Sicherheitsverschraubung etc). Der Wandler hält im Dauerbetrieb keine 25 Watt aus (wir haben hier bei 25 Watt ohmscher Last nach zwei Stunden bereits eine Außentemperatur von 67° Celsius gemessen - ich möchte nicht wissen, wie heiss die Wicklung bei 50 Watt werden soll. Ob der jetzt "gestorbene" Wandler eine Temperatursicherung in der Wicklung hat ist fraglich, ich habe KXT-50 mit Temperatursicherung und auch solche ohne in der Hand gehabt.
Auch mit einem MW2P045 von Minwa mit einer MAXIMALLEISTUNG von 45 Watt (DAUERLEISTUNG 30 Watt max.) wirst Du wohl nicht glücklich werden, wenn Du das Gerät mit einem Spannungswandler betreiben möchtest (und die von den Vorrednern beschriebenen Nachteile in Kauf nehmen möchtest). Zur Not könnte der MW2P075 von Minwa gehen, empfehlen würde ich jedoch (wegen Schukoanschluß und höherer Leistung) den MW2P100 von Minwa.
Die beste Lösung (leider wohl auch die teuerste) wäre natürlich der Umbau direkt auf 230V mit entsprechendem Netzkabel und entsprechender Sicherung. Ob allerdings der Trafo dabei auch gewechselt werden muß (muß er, sofern er nur für 220 und nicht für 230 oder 240 V ausgelegt ist), vermag ich mangels Unkenntnis der genauen Geräte- bzw. Trafodaten nicht zu sagen.
@Perl: die beiden von Dir in den Links beschriebenen Geräte sind identischer Schrott, eben KXT50
Offtopic :
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Zitat :
| Zitat :
Auf jeden Fall kann man damit wohl noch nicht mal einen Föhn 5 Minuten lang betreiben. |
Wenn ich für jeden Anruf mit "Ich WILL aber einen Föhn an so einem Teil betreiben" zehn EUR bekäme, bräuchte ich wahrscheinlich nicht mehr zu arbeiten. |
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