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Gasexplosion mit elektrischer Ursache |
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BID = 694122
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7659 Wohnort: Wien
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Gestern ereignete sich in St. Pölten (Niederösterreich) eine schwere Gasexplosion die 5 Todesopfer forderte. Als Ursache der Explosion wird derzeit angegeben, daß ein Kurzschluß mehrerer 20kV-Kabel an der Kreuzungsstelle mit der Gasleitung unter der Straße ein Loch in diese gebrannt hat, wodurch sich das Gas entlang der Leitung in den Keller des Hauses ausbreiten konnte. Woher der "zündende Funke" kam ist noch nicht geklärt.
http://noe.orf.at/stories/447599/
Heiter finde ich, wie 20kV großzügig als Hochspannung deklariert wird und einmal von einem "Hochleitungskabel" die Rede ist (ansonsten gibt es bei so einem Unglücksfall ganz entschieden nichts zu lachen).
Meine Frage: laut Artikel verursachte der Kurzschluß am Mittwoch einen Stromausfall. Wieso wurde die Fehlerstelle dan von der EVN nicht gleich freigelegt und das Leck bemerkt? Hat man den betreffenden Teil einfach abgeschaltet und abgewartet bis ein Störtrupp Zeit hat?
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!" |
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BID = 694355
MIYAKO Aus Forum ausgetreten
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Sowas ähnliches ist schon woanders auch passiert!
Da hat ein Bagger eine Leitung beschädigt die dann wieder repairert wurde!
Am selben Tag nach der Reparatur parkt ein Auto auf der Stelle!Was nach kurzer Zeit in Flammen aufgeht!Das Feuer soll so heiß gewesen dass der Teer drumherum zu schmelzen began!Kurze Zeit später explodiert ein Trafo im zuständigen Umspannwerk der darau voller unmut das Trafoöl ablässt!
Darauf stellt sich heraus das der für die Leitungen zuständige Schutzschalter defekt war!
Ich habe irgenwo noch den komplett Einsatzbericht rumfliegen!
mfg |
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BID = 694368
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7659 Wohnort: Wien
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Aktuell wird noch gerätselt wie das Gas genau in den Keller kam (geologisches Bodengutachten) und was der eigentliche Auslöser der Explosion war (elektrotechnisches Gutachten der Hausruine).
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BID = 694372
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Hallo! MIYAKO!
Es gibt auch den sogenannten Punkt!
Nur Wichtigtuer schreiben jedes
Satzende mit Ausrufezeichen!
Gute! Besserung!
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 6 Jun 2010 12:22 ]
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BID = 694495
MIYAKO Aus Forum ausgetreten
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Oh ja!
Hab ich gar nicht bemerkt!
ICh hätt eschwören können ich habe nen Punkt benutzt aber
mfg
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BID = 694506
psiefke Schreibmaschine
     Beiträge: 2636
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Jetzt mach aber mal nen Punkt, MIYAKO.
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phil
PS:
Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.
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BID = 694514
MIYAKO Aus Forum ausgetreten
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.
Ähhh Doppelt hält besser
..
mfg
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BID = 694551
fuchsi Schreibmaschine
    
Beiträge: 1704
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Zitat :
| | Heiter finde ich, wie 20kV großzügig als Hochspannung deklariert wird |
Nun ja. Ist wohl eine reine Definitionsfrage.
Z.B.: alles über 1000V verstehen wir bei der Feuerwehr als Hochspannung. Ab hier gelten z.B.: andere Sicherheitsabstände.
Die 20kV Leitung wurde nach dem Kurzschluss tatsächlich aus dem Versorgungsnetz genommen. Da es sich dabei jedoch um ein Maschennetz handelte, führte dieser n-1 Fehlerfall noch zu keinen Versorgungsausfällen. Die Reperatur der Leitung war wohl nach den Feiertag geplant.
Dass dieser Kurzschluss eine Leck in die Gasleitung gebrannt hat, ist wohl das tragische daran. Wobei ich dabei eher nicht verstehe, dass dieser Gas-Schwund nicht erkennbar war.
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BID = 694557
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| | Wobei ich dabei eher nicht verstehe, dass dieser Gas-Schwund nicht erkennbar war. |
Wie denn?
Um ein Haus in die Luft zu jagen braucht man nicht sehr viel Gas, aber dieses muß gut mit Luft durchmischt sein und dazu braucht es Zeit.
Ein kleines Leck, das keinen für den Gasversorger spürbaren Druckabfall verursacht, ist also gut geeignet.
Weil es durch Undichtigkeiten und Unachtsamkeiten öfter zu Gasexplosionen und, früher, als das Stadtgas noch aus Kohle gewonnen wurde und CO enthielt, auch zu Gasvergiftungen gekommen ist, werden seit Menschgedenken dem Stadtgas stark und unangenehm riechende Stoffe beigemischt, die im Normalfall einfach mitverbrannt werden.
Leider ist es oft so, dass diese Duftstoffe durch das Erdreich ausgefiltert werden, wenn das Gas in einiger Entfernung im Boden "versickert" und dann über eine Entfernung von vielleicht 10 oder 20m einen Weg in den Keller findet.
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BID = 694640
henryunsen Gesprächig
  
Beiträge: 196 Wohnort: Hameln Ortsteil Unsen
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Gas Schwund bemerken?
Ich weiß von einem (heute nicht mehr existierendem)kleinen Stadtwerk, bei denen der Leitungsverlust im Gasnetz in der Größenordnung von 20 % lag - zwanzig ! - Bei der Sanierung wurden Abschnitte gefunden, in denen die alten Gußrohre faustgroße Löcher hatten, die der Füllboden (Lehm) "abdichtete".
Wir E-Leute müssen bei Gas ganz furchtbar umdenken:
1. Nie drucklos werden...also in aller Regel unter (evt. abgesenktem) Druck arbeiten, abgesägtes Rohrende mit nassem Lappen zu-halten (Im Niederdrucknetz) ist zwar nicht mehr Stand der Technik wird aber immer noch gemacht.
2. Überstrom-Schutzorgane gibt es nicht...
3. F-Gas-Schalter analog zu FI-Schaltern wären ein Nobelpreiswürdige Erfindung
4. Es ist noch nie ein Keller voller Strom gelaufen...
Gruß an die Kollegen an der "Front".
Pensionär
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BID = 694644
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7659 Wohnort: Wien
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Zitat :
| | Druck arbeiten, abgesägtes Rohrende mit nassem Lappen zu-halten (Im Niederdrucknetz) ist zwar nicht mehr Stand der Technik wird aber immer noch gemacht. |
Oooh ja... anno 2002, MFH mit Zählern in den Wohnungen und zentraler Steigleitung, mein Onkel (konzessionierter GWSler) zu meinem Vater: "Da halt amal den FInger drauf!" als er unseren Haupthahn abdichten wollte... "Jetzt sollt nur keiner rauchen!".
Vor einigen Jahren gab es hier auch Gassperre und Bauarbeiten Samstag nach Mitternacht. Ein altes Gußrohr hatte anschließend auf 5m 6 Reparaturstellen, paar Monate später gabs neue Leitungen im ganzen Gebiet. Von den Plastikrohren sind die Versorger aber auch nicht so begeistert, denn die drücken sich mit der Zeit platt.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 694672
Fg68at Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Wien
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Ich habe gerade im Zuge des Löschantrags auf den Artikel [[Gasexplosion in St. Pölten]] in der Wikipedia etwas reherchiert:
Durch Gasleitungsverlegung beschädigte Elektroleitungen, die wiederum die Gasleitung beschädigten:
Nur durch Kurzschluss beschädigte Gasleitungen:
- 2009-03 in Nachrodt-Wiblingwerde: Kurzschluss in einer Muffe, die zu nah an einem Kunstoff-Gasrohr lag. (Gasunfall mit glimpflichem Ausgang)
- vor 2009-07 in "Irgendwo": Kurzschluss in einem Elektrokabel über einem in Plastik umhüllten Gasrohr (also anscheinend Stahlrohr). Es wird bis zum Elektrokabel aufgegraben und der Gasgeruch nicht wahrgenommen, da das verkohlte Kabel noch so stinkt. Bei der Brenneranzündung um eine Muffe zu verschließen kommt es zu einer Verpuffung. (Gasverpuffung bei Kabelarbeiten - Unfallverhinderung)
- 2010-06 in St. Pölten: Nach dem 2. Bild hier dürfte es sich in St. Pölten auch um eine Metalleitung handeln.
Das war glaub ich auch vor 20 Jahren bei uns so üblich. Im Gegensatz vor allem zu DE-Ost, wo innerhalb kurzer Zeit viel auszutauschen war und sie anscheinend schon früher auf Kunststoff umstiegen. In Berlin sind 2007 die Gasrohre zu 1/4 aus Kunststoff, 1/2 aus Stahl, 8% aus Grauguss. ( Berliner Infrastruktur - Blick in die Unterwelt) In Wien sind mir die ersten Kunststoffleitungen 2008 aufgefallen. Die wurden in Eisenrohre geschoben. Und letztes Jahr haben sie bei uns die Hausanschlüsse neu gemacht zur Druckerhöhung (mit Druckreduzierung im Keller). Das erste Schubverfahren war glaub ich in der Umgebung der Rotenturmstraße irgendwann nach 2000. (Oder ich verwechsle es und es war Kanal mit Schlauch-Auslegung.)
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BID = 694685
Wienstrom Stammposter
   
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Beiträge: 446 Wohnort: Wien
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Zitat :
| Meine Frage: laut Artikel verursachte der Kurzschluß am Mittwoch einen Stromausfall. Wieso wurde die Fehlerstelle dan von der EVN nicht gleich freigelegt und das Leck bemerkt? Hat man den betreffenden Teil einfach abgeschaltet und abgewartet bis ein Störtrupp Zeit hat?
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Bei Kabelfehlern ist es oft nicht so das man gleich was machen muss . Meist reichen lokale Umschaltungen im Mittelspannungsnetz aus , um die Fehlerstelle frei zu machen . Ich mutmaße das die Monteure einfach die Kurzschlussanzeiger abgegangen sind , haben festgestellt das in der Kabelstrecke der Fehler liegt . Nach dem beidseitigen freischalten des Fehlers wird das Netz wieder zugeschaltet und fertig . Wichtig ist das die Menschen wieder Strom haben . Wenn es dringend ist und man kann keine Umschschaltungen vornehmen , wird man Reparaturen sofort veranlassen . Wenn man aber vorübergehend durch Umschaltungen die Versorgung wieder herstellen kann macht man es so . Baufirmen , etc. kosten nachts auch mehr Geld als in der Normalarbeitszeit . Dann behebt man den Fehler untertags . Ausserdem ist die physische und psychische Belastung bei Nachtarbeiten um einiges höher . Bei anspruchsvollen Arbeiten wie Muffen herstellen oder dergleichen , ist es immer besser solche Arbeiten wenn möglich untertags auszuführen um mögliche Montagefehler hintanzuhalten .
In den Zeitungen wurde ja schon gemutmaßt , das Gasrohre und Stromleitungen zu dicht beieinander gelegen haben und deshalb durch den fehlenden Abstand der Lichtbogen das Gasrohr zerstören konnte . Wenn dem wirklich so ist wäre das eine riesen Sauerei .
Mein Beileid gebührt den Angehörigen , die bei dieser Katastrophe ihre Verwandten und Bekannten verloren haben .
Hoffen wir das sich solche Unfälle nie mehr wiederholen und man für die Zukunft aus solchen Fehlern lernt und vielleicht wichtige Informationen daraus gewinnen kann , um so etwas in Zukunft zu vermeiden .
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BID = 694728
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7659 Wohnort: Wien
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Die ROhrsanierung bei uns (Wien 18) wo komplett aufgegraben wurde und Plastikrohre mit Betonüberdeckung verlegt wurden muß schon vor 2008 gewesen sein - ich denke 2006 oder 2007, eher früher.
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BID = 694741
GeorgS Inventar
     
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Zitat :
| | In den Zeitungen wurde ja schon gemutmaßt , das Gasrohre und Stromleitungen zu dicht beieinander gelegen haben und deshalb durch den fehlenden Abstand der Lichtbogen das Gasrohr zerstören konnte . Wenn dem wirklich so ist wäre das eine riesen Sauerei . |
Was könnte denn sonst die Ursache sein?
Da das vermutlich in alten/großen Städten
kaum mehr vermeidbar ist,
sollte man den Durchbrüchen der Hausanschlüsse
für Strom Gas Wasser usw. besondere Aufmerksamkeit
widmen. (Bzw deren Abdichtung)
Daß Gas/Wasser bevorzugt dem einmal durch Aufgraben
gelockerten Erdreich folgt, ist eigentlich
altbekannt.
Gruß
Georg
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