Lampe für UV-Beständigkeitstest

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Autor
Lampe für UV-Beständigkeitstest
Suche nach: lampe (10701)

    







BID = 685869

photonic

Schreibmaschine



Beiträge: 1301
Wohnort: Zürich, Schweiz
 

  


Hallo zusammen

Ich muss für ein Projekt einen Nachweis erbringen dass Teile aus VQM-Elastomer (Silikonkautschuk) gut alterungs- und UV-beständig sind, und auch nach vielen Jahren Einsatz in der Nähe von Leuchtstofflampen nicht verspröden oder reissen.

Ich habe mir dabei gedacht ich stecke die Teile zusammen mit Vergleichsmaterialien mit bekanntem Alterungsverhalten in eine geschlossene Alublechbox mit einer 250 W Hg-Hochdrucklampe und bestrahle die Teile solange bis ich ein Resultat habe. Die harte UV-Strahlung, Hitze und das Ozon sollten gut eine Alterung semiwissenschaftlich simulieren.

Die Lampe die ich ausprobiert habe scheint gut zerstörerisch zu sein, produziert riesige Mengen Ozon und ein aufgeblasenes Kondom platzt in 30 cm Entfernung von der Lampe innert weniger als 1 Minute. Ja, ich habe den Versuch in der gut gelüfteten Werkstatt durchgeführt und beim hantieren mit der offenen Lampe die Schutzausrüstung zum Schweissen getragen, nicht dass ihr denkt ich möchte mich vergiften, Krebs bekommen oder blind werden.

Gibt es für solche Versuche irgend eine Norm, oder bin ich ganz auf dem falschen Weg mit dieser Art Test?

[ Diese Nachricht wurde geändert von: photonic am 23 Apr 2010 21:46 ]

BID = 685878

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Guckst Du:

http://www.atlas-mts.de/de/kundensc.....shtml

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 685912

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Gibt es für solche Versuche irgend eine Norm,


Vermutlich Dutzende!
Je nach Material und Handelsbereich gibt es verm.
viele Prüfverfahren.


Zitat :
oder bin ich ganz auf dem falschen Weg mit dieser Art Test?

Grundsätzlich nein, du machst das schon richtig,
nur mußt du aufpassen, daß dein verfahren "differenziert".
Wenn die Bedingungen zu brutal sind, bekommst du keine
Unterschiede zwischen deinen Kandidaten.
Außerdem solltest du dich an der Problematik orientieren.
Leuchtstofflampen erzeugen höchstens nahes UV, und deswegen
kein Ozon. (Das Glas der LL läßt von der 254 nm oder gar
180 nm-Linie nichts durch)
Insofern könnte dein Test etwas prüfen, was nicht zur Debatte steht.
Was sagt der Hersteller dieses "VQM" dazu?
Gruß
Georg

_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 685923

photonic

Schreibmaschine



Beiträge: 1301
Wohnort: Zürich, Schweiz

Danke für die Tipps!

Der Hersteller meint leider nur "das Material ist sehr gut UV beständig" Testberichte oder ähnlich konnte er nicht liefern. Daher teste ich lieber selbst nochmals, hatte schon zu viele "sehr gute" Dinge die die Anforderungen nicht erfüllt haben.

Das mit dem Ozon ist ein guter Punkt, einerseits dache ich mir ich teste damit die Beständigkeit gegen Versprödung durch Oxidation, aber kann dann nicht zwischen UV-Schädigung und Ozon-Schädigung unterscheiden. Vielleicht hätten ja ohne Ozon alle Muster überlebt. Ich werde definitiv gleich viele Muster im verschlossenen und extern belüfteten Glasbehälter dazugeben, damit sie vom Ozon und der harten Strahlung geschützt sind.

Zur Differenziereung werde ich sicher mal von jedem Muster mehrere einsetzen, um sie nach verschiedenen Zeitintervallen testen zu können.

Gruss und schönes Wochenende
Andreas

[ Diese Nachricht wurde geändert von: photonic am 24 Apr 2010 13:46 ]

BID = 685934

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo photonic,
vom chemischen Standpunkt sind Silikon-Polymere
sehr UV-beständig, verglichen mit Polyisoprengummi
oder Polystyrol oder Plexiglas (ohne Zusätze).
Man hat dabei in der Regel nahes UV, wie z. B. im
Sonnenlicht im Sinn.
Insofern solltest du doch nahe am Spektrum einer
LL bleiben. Ein geeignetes Glasrohr als Filter um
deine Hg-Lampe könnte die Lösung sein.
Gruß
Georg





_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 685993

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
in der Nähe von Leuchtstofflampen
Was sind das denn für Leuchtstofflampen; gewöhnliche weiße Lampen, oder Schwarzlichtlampen für die Disco, oder UV-Lampen fürs Sonnenstudio?

Aus weißen Leuchtstofflampen kommt überhaupt nicht viel UV raus, weil die dominierende 254nm Linie zur Anregung des Leuchtstoffpulvers dient und der kleine Rest durch das Glas weitestgehend absorbiert wird.
Auf langwelliges UV, z.B. von Geldscheinprüfern, reagieren diese Phosphore praktisch nicht, während umgekehrt die überall verbreiteten optischen Aufheller nichts mit der 254nm Strahlung anfangen können.

Falls der Hersteller Daten zur Beständigkeit gegen Sonnenlicht hat, kannst du vermutlich einfach ein Spektrum der Lampe und des Kunststoffs aufnehmen und mit der Sonnenstrahlung vergleichen. Die Intensität der sichtbaren LS-Lampen ist gegenüber der Sonne ja eher gering.
Prinzipiell ist auch da, wo der Kunststoff nicht absorbiert, und dort, wo die Lampe keine Intensität aufweist, nicht viel Photochemie zu erwarten.

Die Lichtbeständigkeit wird sicher auch durch die eventuell vorhandenen Zuschlag- und Farbstoffe beeinflusst werden.
Auch mal bei der Wacker-Chemie anfragen, die kennen sich auf diesem Gebiet ja bestens aus.
http://www.chemiedidaktik.uni-wuppe.....8.htm

Mit brutaler Gewalt, die selbst dein Hochdruckbrenner nicht zustande bringt, geht einiges: http://iopscience.iop.org/1742-6596......pdf.


P.S.:
Gibt es für Personen mit Latex-Allergie eigentlich Kondome aus Silikongummi?



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 24 Apr 2010 20:33 ]

BID = 686003

Murray

Inventar



Beiträge: 4699


Offtopic :
@perl stellen wir hier vielleicht eine Bildungslücke fest?
Es sollte eigentlich bekannt sein das es spezielle Kondome bei Latex-Allergie gibt.
Sollen wohl aus Polyurethan bestehen.
Also auch dir kann geholfen werden


[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 26 Apr 2010 17:38 ]

BID = 686044

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Offtopic :
Es gibt sogar mehrere Materialalternativen:

http://www.latexfreiekondome.de/materialien.php

BID = 686093

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Offtopic :
Ich weiss, ich weiss : "Die ersten Kondome wurden aus gewebtem Stoff gefertigt. Sie waren nicht besonders wirksam bei der Empfängnisverhütung. Die ersten wirkungsvollen Kondome wurden aus Schafsdärmen oder anderen tierischen Membranen hergestellt und sind auch heutzutage noch erhältlich." (Wiki)
Diese Dinger waren sehr teuer und wurden wiederverwendet. Über eine amerikanische Dame der Pionierzeit (Lola Montez?) hörte ich vor Jahren, daß sie bei ihrem Ableben eine Sammlung von Kondomen im Wert eines Einfamilienhauses hinterließ.

Frau Wirtin hat' auch einen Schrank,
in dem es ziemlich sauer stank.

....

BID = 686130

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Offtopic :
Hmmmm,
ist ja hochinteressant, so eine Kulturgeschichte
der Verhüterli....
Nur, bitteschön, wozu brauchen Kondome UV-Beständigkeit?
Ratlos
Georg
:=)


_________________
Dimmen ist für die Dummen

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 26 Apr 2010 17:37 ]

BID = 686144

alpha-ranger

Schreibmaschine



Beiträge: 1517
Wohnort: Harz / Heide

Hallo,

solche Tests müssen auf jeden Fall reproduzierbar sein. Zur Sonnensimulation gibt es verschiedene Geräte-Anbieter z.Bsp. " Original-Hanau ".

Aber für Bestrahlung mit Leuchtstofflampen kenne ich keine Vorschrift nach IEC oder DIN. Evtl. haben auch alle TL eine unterschiedliche Emission im kurzwelligen Bereich.

mfG.

_________________
Wie der alte Meister schon wußte: Der Fehler liegt meist zwischen Plus und Minus. :-)
Und wenn ich mir nicht mehr helfen kann, schließ ich Plus an Minus an.

BID = 686739

photonic

Schreibmaschine



Beiträge: 1301
Wohnort: Zürich, Schweiz

Das Ganze jetzt richtig wissenschaftlich durchführen kann ich nicht, das ginge zu lange und würde keiner bezahlen. So muss ich mit improvisierten Mitteln irgendetwas aussagekräftiges hinbekommen.

Ich habe mir jetzt mal ein Stück Originalglasrohr von einer solchen LS-Lampe abgeschnitten und als Filter über die Hg-Lampe gestülpt. So sollte mehr oder weniger ein vergleichbares UV-Spektrum herauskommen.

Mit einer UV-Photodiode werde ich die ganze Sache grob kalibrieren um abzuschätzen wie lange ich den Versuch durchführen muss. Alles in allem sicher nicht exakt, aber ein UV-Spektrometer habe ich nicht zur Verfügung um das genauer zu machen. Besser als nichts wird der Test sicher werden.

Das ideale Resultat wäre natürlich wenn unter dem gefilterten Licht alle Testmuster ausser meinem Silikongummi zerstört würden. Dann kann ich recht sicher sein...

Vielen Dank für eurere Anregungen!



Offtopic :


Zitat :

Nur, bitteschön, wozu brauchen Kondome UV-Beständigkeit?


Rein praktisch denke ich sollten die nicht allzuviel Licht sehen, sonst macht man etwas falsch Ich hab eines als Testobjekt genommen weil man da halt ganz besonders schnell sieht wenn das Material geschädigt wird. Zudem ist Latex einfach kaputtzukriegen...



[ Diese Nachricht wurde geändert von: photonic am 28 Apr 2010  0:33 ]

BID = 686741

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
ch habe mir jetzt mal ein Stück Originalglasrohr von einer solchen LS-Lampe abgeschnitten und als Filter über die Hg-Lampe gestülpt. So sollte mehr oder weniger ein vergleichbares UV-Spektrum herauskommen
Leider nicht.
Die Leuchtstofflampen arbeiten mit einer Niederdruckentladung, die ein Linienspektrum zur Folge hat und dabei wird eben hauptsächlich die 253,7nm Linie erzeugt, während bei den Hochdrucklampen die Lebensdauer der angeregten Zustände viel geringer ist, und deshalb neben den Linien eine Menge Kontinuumsstrahlung entsteht.
Deshalb belichtest du mit dem Hochdruckbrenner mit Wellenlängen, die bei der Leuchtstofflampe überhaupt nicht vorhanden sind.


Zitat :
ein UV-Spektrometer habe ich nicht zur Verfügung um das genauer zu machen
Hast du keine AAS rumstehen? Die können regelmäßig auch Emissionsspektren aufnehmen.


Offtopic :

Zitat :
Zudem ist Latex einfach kaputtzukriegen...
Ja und die aus Silikon könnte man leicht wiederverwenden.
Einfach 15 Minuten bei 200°C im Backofen neben die Tiefkühlpizza legen. Die braucht genau so lange.


BID = 686823

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hier:
https://www.fh-muenster.de/fb1/down.....n.pdf
finden sich einige Details über die Gläser
von Entladungslampen.
Georg

_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 686897

photonic

Schreibmaschine



Beiträge: 1301
Wohnort: Zürich, Schweiz


Zitat :

Hast du keine AAS rumstehen?


schön wärs... Ich arbeite im Moment in einer Firma in der ein Oszilloskop absolutes high tech ist und ein Luxmeter das beste kommerzielle optische Messinstrument. Daher bleibt mir nicht viel übrig als zu improvisieren.

Danke auch für die weitergehenden Tipps mit dem Entladungsspektrum und der Glasfilterkurve. Im Prinzip dürfte aus einer Leuchtstofflampe keine signifikante UV Strahlung mehr austreten, da die Linien die durch das Glas kommen können extrem schwach sind. Alles was im sichtbaren Bereich liegt ist für das Silikonmaterial eh unschädlich da es da nichts absorbiert.

Ich werds jetzt einfach mal so probieren, evtl. bekomme ich das Material ja auch unter übelsten Bedingungen nicht tot, dann muss ich mir sowieso keine Gedanken mehr um den Testaufbau machen da meine Bedingungn härter sind als die Realität. Falls ein Zerfall auftritt kann ichm mir immer noch Gedanken um die Interpretation der Versuchsdaten machen und im schlimmsten Fall ein besseres Experiment aufbauen.


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