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BID = 666806
Alex19 Stammposter
Beiträge: 339 Wohnort: Köln
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Geräteart : Geräteart auswählen
Defekt : IR-Vorverstärker setzt aus.
Hersteller : Telefunken
Gerätetyp : A520S
Chassis : 617
Messgeräte : Multimeter
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Hallo,
ich habe ein seltsames Problem an meinem 1989er Telefunken A520S mit Chassis 617. Der Apparat steht im Schlafzimmer auf einem etwas höhere Tisch, so das man die FB vom Bett aus etwas nach oben richtet in Richtung TV.
Manchmal wenn ich einen Befehl mit der FB gebe, der länger andauert oder mehrere Befehle hintereinander, gibt es Aussetzer. Auch wenn ich die FB beim Senden des Befehls nach unten und oben bewege, setzt es fast immer am selben Punkt aus, und zwar ziemlich genau wenn man die FB in direkter Richtung genau zum Fernseher richtet. Kurioserweise funktioniert es immer wenn ich sie z.B in die Gegenrichtung oder an die Zimmerecke richte.
Die FB kann nicht die Ursache sein, da ich mehrere diesen Typs habe und die sind alle gereinigt und ok.
An einem zweiten A520S tritt dieses Problem nicht auf.
Also muss etwas am IR Vorverstärker vorliegen. Die Diode BPW41 hab ich schon mal testweise gewechselt, das ist es aber nicht.
Hat jemand damit Erfahrungen?
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BID = 666807
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ist das jetzt ein Doppelpost hierzu https://forum.electronicwerkstatt.d......html ?
P.S.:
Zitat :
| setzt es fast immer am selben Punkt aus, und zwar ziemlich genau wenn man die FB in direkter Richtung genau zum Fernseher richtet. | Verstärker übersteuert!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 29 Jan 2010 14:19 ] |
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BID = 666811
Hakufu Gesprächig
Falsches Format *.gif oder *.jpg verwenden!
Beiträge: 129 Wohnort: jo31kh
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CA18 u47 geprüft?
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BID = 666816
Alex19 Stammposter
Beiträge: 339 Wohnort: Köln
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Hallo,
das soll kein Doppelpost sein. Im anderen Thread suche ich eben einen IR-Verstärker.
Übersteuert bedeutet also Verstärkertransistor "zugestopft"?
Die Elkos und die MELF-Bauteile habe ich so weit gemessen und sind im Toleranzbereich. Der CA18 hat etwas über 0,40 uF. Den CA03 mit 220uF kann ich allerdings mit meinem Gerät nicht messen. Ist der CA18 für solche Fehler verantwortlich?
Achja, die Fotodiode hatte ich Testweise auch mal umgelötet aus einem anderen IR Verstärker.
Sichtfenster ist sauber!
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BID = 666818
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Übersteuert bedeutet also Verstärkertransistor "zugestopft"? |
Ja, das kann z.B. dadurch kommen, daß sich irgendwelche Widerstände verändert haben und nun der Arbeitspunkt nicht mehr stimmt.
Mit einem Oszi sollte man schnell dahinter kommen, wo das Signal verhunzt wird.
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BID = 666854
Alex19 Stammposter
Beiträge: 339 Wohnort: Köln
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Hallo,
ich habe den Fehler gefunden! Und zwar war der MELF Kondensator CA12 falsch bestückt worden. Es war ein 2,2nF statt 1nF eingesetzt.
Nach langer Recherche und Vergleichen in Stromlaufplänen aus verschiedenen Jahren des Chassis 617 habe ich festgestellt, dass zwei Bauteile im IR Vorverstärker im Sommer 1987 geändert worden waren: Der CA12 von 2,2nF zu 1nF und der RA17 von 100kohm zu 22kohm.
Mein Apparat stammt von Anfang 1989 und aber im Vorverstärker lag eine Kombination aus beiden Varianten vor: CA12 2,2nF (alte Konfiguration) und RA17 22kohm (neue Konfiguration).
Da dachte ich mir, dass das nicht stimme könne und habe einen 1nf MELF eingelötet. Und siehe da, es geht. Ich hab echt nicht dran geglaubt.
Frag sich nur, wie das passieren konnte. Am Vorverstärker wurde niemals rumgebastelt. Allerdings ist es offenbar kein originaler Telefunken Vorverstärker. Telefunken muss den zugekauft haben. Es ist eine völlig unbekannte Teilenummer da drauf. Mein 1988er Telefunken hat noch einen originalen Telefunken Vorverstärker.
Gibt es bei Geräteherstellern auch Bestückungsfehler???
Gruß Alex.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Alex19 am 29 Jan 2010 22:36 ]
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BID = 666897
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Gibt es bei Geräteherstellern auch Bestückungsfehler??? |
Und ob!
Ein sehr bekannter Hersteller hat vor sehr langer Zeit mal eine ganze Partie Radios ohne Lautsprecher ausgeliefert.
Ich habe den Schaltplan des Verstärkers zwar nicht, aber ich bezweifle, dass der Fehler an den Werten dieser Bauteile lag.
Eher hast du beim Löten eine kalte Lötstelle repariert, oder durch den Temperaturschock ein zweifelhaftes Bauteil wieder auf Vordermann gebracht. Bis zum nächsten Mal.
Du kannst den Schaltplanauszug des IR-Verstärkers/Impulsformers ja mal posten.
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BID = 666929
Alex19 Stammposter
Beiträge: 339 Wohnort: Köln
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Das ist ja interssant. Tja, genau wie die Autohersteller Rückrufe haben.
Ich habe hier mal den Plan von dem Verstärker aus dem Jahr 1986. Die zwei betreffenden Bauteile, die 1987 geändert worden sind, habe ich markiert. Der CA12 war bei mir noch in der alten Konfiguration. Nach dem Wechsel auf 1nF funktionierte es einwandfrei. Kalte Lötstellen schliesse ich eigentlich aus.
Schaltungstechnisch kenne ich mich jetzt allerdings nicht so aus, dass ich beurteilen könnte, ob sich die Besserung durch Tausch des CA12 erklären lässt.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Alex19 am 30 Jan 2010 12:29 ]
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BID = 666970
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Wie ich es schon dachte: Das sind marginale Änderungen, die das Übersteuerungsverhalten nicht erklären.
CA12 ist Bestandteil der Gleichrichterschaltung und ist bei bei 59kHz (gegeben durch LA09, CA09) ziemlich niederohmig.
Die Reduktion von 2n2 auf 1n dürfte lediglich das zeitliche Verhalten des Demodulators für die Informationsimpulse etwas verbessert haben.
TA06 arbeitet als Verstärkungsregelung und zwar bedämpft er das etwas vorverstärkte Signal umso mehr, je stärker seine Basis negativ angesteuert wird.
Das geschieht durch die mittels DA09 gleichgerichtete Schwingkreisspannung einerseits und ausserdem noch durch die mit CA18 geglättete und über RA17 eingekoppelte, aus den Signalimpulsen gewonnenene, Gleichspannung.
Hier hat man wohl etwas nachgebessert. Evtl. ist durch die Verkleinerung von RA17 das Zeitverhalten dieser Regelung verbessert worden.
Wenn da also etwas kaputt war, dann konnte entweder durch CA06-TA06 kein Strom fliessen, oder die Ansteuerung von TA06 über DA09 oder RA17 funktionierte nicht.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 30 Jan 2010 19:54 ]
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BID = 667050
Alex19 Stammposter
Beiträge: 339 Wohnort: Köln
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Danke für die Erklärungen. Falls es interessiert, hier noch die offizielle Schaltungbeschreibung. Ich habe jedenfalls die Konfiguration hergestellt, wie sie nach 1987 war. Einen Defekt oder kalte Lötstelle möchte ich ausschliessen. Das hatte ich alles genauestens überprüft. Die Platine ist ja auch nur 8x2cm groß. Also recht übersichtlich.
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