Der Haken bei den geschalteten Versionen ist, dass sie i.A. nicht monoton sind, bzw. nur unter Verwendung sehr teurer Präzisionswiderstände dahin zu bringen sind.
Beim Poti ist hingegen sichergestelllt, dass der Widerstand auch steigt bzw. fällt, wenn man in der gewünschen Richtung dreht.
400+ € für die verlinkte 8-stellige Dekade mit einer Toleranz von 0,5..1% ist ein absoluter Schmarrn.
Da stimmt der eingestellte Wert schon in der 3. oder 4. Stelle nicht mehr!
Dann nimm dir lieber ein billiges Poti, stelle den optimalen Wert ein und miß diesen anschliessend mit dem DMM nach.
Ein Beispiel:
Angenommen man hat 9999 Ohm eingestellt und möchte nun auf 10.000 gehen.
Dann dreht man die 5. Stelle auf 1 (10k) und alle anderen auf 0.
Mit etwas Pech und der Verwendung von 0,5%-igen Widerständen waren schlimmstenfalls die 9999 in Wirklichkeit schon etwas zu groß, maximal also 10049 Ohm, und der 10k Widerstand ist um 0,5% zu klein, also 9950 Ohm.
Anstelle dass sich der Widerstand um 1 Ohm erhöht, würde er also um 99 Ohm fallen.
Das muß nicht so schlimm kommen, aber ich denke es erklärt, weshalb "richtige" Widerstandsdekaden mit vielen Stellen so teuer sind.
Ein weiterer Grund zur Vermeidung solch großer Kisten ist ihre erhebliche Kapazität, weshalb man sie eigentlich nur bei Gleichstrom, verwenden kann.
Bei Wechselstrom führt die Streukapazität zu Fehlern und bei Audio zu Brummeinstreuungen. Für HF sind diese Geräte völlig unbrauchbar.
Ein kleiner 100 Ohm Trimmer für 15 Cent hingegen spielt auch noch bei zich MHz perfekt und wenn man den optimalen Wert eingestellt hat, tauscht man ihn durch ein oder zwei Festwiderstände aus.