Waschmaschine Miele HW12-5 Schleudert nicht immer

Geräteart : Waschmaschine
Defekt : Schleudert nicht immer
Hersteller : Miele
Gerätetyp : HW12-5
Typenschild Zeile 1 : Model W4145
Typenschild Zeile 2 : M-Nr. 07006910
Typenschild Zeile 3 : Nr. 40/85459729
Kenntnis : Minimale Kenntnisse (Ohmsches Gesetz)
Messgeräte : Multimeter, Gerätetester (VDE 0701/0702), Duspol
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Moin Moin,

heute darf mal die Waschmaschine meines Nachbarn und Vermieters dran glauben. Es handelt sich um eine recht neue Maschine, die aber nach seiner Aussage gerade aus der 2-jährigen Garantie raus ist.

Ergänzung zu den Messmitteln: Analogscope, Gerätetester kann ich ausleihen
weitere vorliegende Materialien: Verdrahtungsplan WA-HH W4xxx Novo 5-Plus LCD DWS / LCD TT 6kg; Mat.-Nr. 06458202

Fehlerbeschreibung:
Beschreibung des Nachbarn: Die Maschine läuft beim normalen Programmablauf durch bis zum Schleudervorgang. Dann dreht die Trommel allerdings nicht.
eigene gesicherte Beobachtungen: Der Start eines normalen Waschprogramm funktioniert, Wasser Zu- und Ablauf arbeiten normal. Ob sie dreht ist nicht gesichert da ich nicht weiß wann sie damit beginnen müsste.
Wenn man den Schleudervorgang über das Bedienfeld direkt startet pumpt die Maschine ab, die Trommel beginnt sich aber auch bei mehreren Versuchen nicht immer zu drehen. Zuerst hatte es den Anschein daß der Fehler dann auftritt wenn die Trommel gefüllt ist, also unter Last. Nachdem wir die Wäsche ausgeräumt haben und das Programm erneut gestartet drehte sich die Trommel aber auch leer nicht mehr.
Beim nächsten Versuch ca. 10 Minuten später und ohne Inhalt funktionierte es wieder.

Beobachtung nebenbei: Auf der Steuerplatine sitzt neben einem SMD Hochlastwiderstand eine LED - Schaltet man die Maschine normal aus blinkt sie immer langsamer bis sie verlischt. Tritt der Fehler auf leuchtet sie dauerhaft und verlischt nach dem Ausschalten der Maschine praktisch sofort.
Im Bereich der Trafos sitzt eine weitere LED; diese verlischt in jedem Fall nach einiger Zeit Dauerleuchten.

Der Motor ist scheinbar ein bürstenloser Drehstrommotor, Kohlen die abgenutzt hätten sein können (nach nichtmal 3 Jahren? Nicht unmöglich aber mehr als unwahrscheinlich) haben wir jedenfalls keine gefunden, der Stecker sitzt ebenfalls fest auf dem Anschluss. Zwischen den einzelnen Wicklungsanschlüssen konnte ich ab dem Stecker Steuerplatine jeweils einen Widerstand von 6 Ohm messen.
Auf der Hauptsteuerplatine sitzt eine 3-phasige H-Brückenschaltung (Verbaut sind 6x IRGS6B60KD). Die Eingangsspannung am Zwischenkreisgleichrichter liegt bei 49V, am Ausgang liegen etwas über 60V an.
Im Betrieb habe ich Werte von 9V wie auch ca 70V AC zwischen den Motorwicklungen messen können, weiß aber nicht inwieweit diese verlässlich sind da ich nur ein normales Multimeter zur Verfügung habe, nix mit TrueRMS und dergleichen.

Folgerung:
Da ich gerade keinen Frequenzumrichter zur Hand habe um den Motor damit problelaufen zu lassen wäre ich dankbar für Tips in welche Richtung ich weiter suchen sollte, mein Verdacht geht deutlich in Richtung der Steuerung.
In anderen Threads stand daß die Elkos wohl ab und zu Ärger machen würden - nur kann ich den ohne Ausbau nicht testen, und Kapazitäten in der Größenordnung (470µF/400V) kann ich auch nicht testen.

Irgendwie kommt mir das komisch vor daß die Zwischenkreisspannung "nur" bei rund 60V DC liegt, immerhin ist der Speicherelko ein 400V-Typ und die MosFETs sind auf 600V gespect.

Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?