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Installations-Auffrischungsfragen ... |
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BID = 663220
Minotaurus1337 Stammposter
Beiträge: 267
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Hallo,
Also vorweg, ich bin ausgebildeter Elektriker (Elektroanlagenmonteur) aber eben noch eine Jungfachkraft ...
Ich bin eigentlich von meiner Ausbildung her spezialisiert auf Steuerungen im Industrie-berreich arbeite nun aber in einer Firma die so gut wie alles macht ...
Wie der Zufall es so will werde ich nun für einige Zeit in ein Projekt gesetzt wo ich Installationsarbeiten ausführen muss, Hauptsächlich Schalter und Schaltkästen für Eigentumswohnungen ...
Die Baustelle ist nicht sehr tollerant was Jungfachkräfte angeht und deren etwaigen Fragen deswegen versuch ich so wenig Fragen stellen zu müssen wie Möglich ^^ die stell ich jetzt hier ...
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen ...
1. Gibt es eine Norm die besagt wo die Kabelkanäle (Schlitze) langverlaufen müssen ? Ich erinnere mich an 15 cm unter der Decke und dann zu jedem Schalter/Schaltschrank runter ?
2. gibs nen Trick wie ich die Dosen ganz genau gleich weit aus der Wand gucken lassen kann ? Wegen den Putzd er da dann noch drauf muss müssen alle Dosen 3 cm weit aus der Wand stehen ...
3. Zwischen Wechselschaltern nimmt man 3 Adrige NYM-Leitung also die Korrespondierenden und den PE ? Also man geht mit der Zuleitung auf Schalter 1 mit 3 Adriger zu Schalter 2 und dann mit einem Schaltdraht zur zB Lampe ?
4. Im Schaltschrank, kommt nach der Zuleitung erst der FI und von da aus geht man auf die LS-Schalter ?
5. Kreuzschalter gehen genauso von der Adernzahl wie Wechselschalter nur mit dem Unterschied dass man die beliebig erweitern kann ?
6. Serienschalter sind wie 2 Auschalter in einem also kommen da keine Adern zusammen ?
Mir fallen sicher noch mehr ein aber das sind die Akutesten ... Boah ich hoffe ich komm schnell wieder auf meine Baustelle da war ich der der Fragen beantwortet -.- ^^ ...
Danke an alle =) |
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BID = 663221
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Frag doch vernünftig deinen Bauleiter!
Nichts ist schlimmer als Mitarbeiter, die Wissenslücken haben, aber die Klappe halten, und munter drauf los Werkeln. Wenn das Kind dann in den Brunnen gefallen ist, gibt es zurecht einen Einlauf.
Viele deiner Fragen kannst du dir aber auch mit der Suche Funktion des Forums beantworten bzw. Vertiefen.
Ausser das Eingipsen, das ist übungsache und geht irgendwann mit Augenmass aus dem Handgelenk (Komicher Putz, 3cm ??)
In einer Wohnung gibt es übrigens keine Schaltschränke, das nennt man Unterverteiler, oder aber im Fachdeutsch "Installationskleinverteiler" |
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BID = 663224
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Google dein Freund und Helfer bringt unter Installationszonen
über 1000 Treffer!
Gruß Bernd
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 663228
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Zitat :
| 1. Gibt es eine Norm die besagt wo die Kabelkanäle (Schlitze) langverlaufen müssen? |
Ja. Gockelst Du nach "Installationszonen". Auch hier im Forum oft Thema.
Zitat :
| 2. gibs nen Trick wie ich die Dosen ganz genau gleich weit aus der Wand gucken lassen kann? |
Wenn Augenmaß noch nicht ganz so gut und Daumen zu dünn oder zu dick, baut man sich ne Lehre aus Holz.
Zitat :
| 3. Zwischen Wechselschaltern nimmt man 3 Adrige NYM-Leitung also die Korrespondierenden und den PE ? Also man geht mit der Zuleitung auf Schalter 1 mit 3 Adriger zu Schalter 2 und dann mit einem Schaltdraht zur zB Lampe? |
Normalerweise nicht.
Entweder (wenn mit Abzweigdosen gearbeitet wird) Stichleitungen, mind. 4-adrig (mit PE) oder (bei Verwendung von Geräteabzweigdosen) Durchgangsleitungen mind. 5-adrig (mit PE, N und weiterführendem Dauer-L).
Zitat :
| 4. Im Schaltschrank, kommt nach der Zuleitung erst der FI und von da aus geht man auf die LS-Schalter? |
Üblicherweise, ja. Es geht aber auch anders. Heute sind nach DIN pro Wohneinheit aber mind. 2 FI vorzusehen.
Zitat :
| 5. Kreuzschalter gehen genauso von der Adernzahl wie Wechselschalter nur mit dem Unterschied dass man die beliebig erweitern kann? |
Fast: Kreuzschalter brauchen bei Stichleitungen eine Ader mehr (also 4 + PE).
Zitat :
| 6. Serienschalter sind wie 2 Auschalter in einem also kommen da keine Adern zusammen? |
Was meinst Du damit? Daß keine Brücken gesetzt werden müssen? Oder ob es galvanische Verbindung gibt? Die gibt es!
Serienschalter können daher nur auf EINEN gemeinsamen Stromkreis für beide Zweige arbeiten. Wenn getrennt nötig, muß man Doppelwechsler verwenden.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 663230
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Zitat :
sam2 hat am 15 Jan 2010 20:37 geschrieben :
| Serienschalter können daher nur auf EINEN gemeinsamen Stromkreis für beide Zweige arbeiten. Wenn getrennt nötig, muß man Doppelwechsler verwenden. |
2 Stromkreise in einer Schalterdose sind erlaubt ??
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BID = 663261
nosealert Gerade angekommen
Beiträge: 13 Wohnort: Stuttgart
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Zitat :
| Üblicherweise, ja. Es geht aber auch anders. Heute sind nach DIN pro Wohneinheit aber mind. 2 FI vorzusehen. |
Welche Norm schreibt 2 FI vor und wie verteilst Du diese?
Ich würde es auch erst mal so machen, bzw. sehe ich im aktuellen Neubau, bei der ausführenden Elektrofirma, auch nur einen FI pro Wohneinheit.
Peppone
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BID = 663266
Surfer Inventar
Beiträge: 3094
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Beim Ausfall eines FI soll nicht alles lahmgelegt sein.
Gruß Surf
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BID = 663267
nosealert Gerade angekommen
Beiträge: 13 Wohnort: Stuttgart
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Klar das macht Sinn, aber welche Norm schreibt das vor? Bei einer Neubauanlage mit 36 Wohnungen und 6 Reihenhäusern, machte es schon einen Unterschied, wenn auch keinen besonders großen, ob ich ein oder zwei FI verbauen muss.
Peppone
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BID = 663271
nosealert Gerade angekommen
Beiträge: 13 Wohnort: Stuttgart
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Zitat :
| 2 Stromkreise in einer Schalterdose sind erlaubt ?? |
Nein, wenn sie als Verteilerdose genutzt wird.
In Abzweigdosen erlaubt, z.B. in 100x100mm Kästen, aber nur dann, wenn Du einen räumliche Trennung mittels Trennwänden zur Stromkreistrennung einsetzt.
Im Einsatz als z.B. Herdanschlußdose ist es natürlich auch erlaubt.
Peppone
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nosealert am 15 Jan 2010 22:48 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nosealert am 15 Jan 2010 22:54 ]
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BID = 663273
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Moin,
die gesuchte Norm ist die DIN 18015. Davon darf allerdings auch abgewichen werden wenn sich Ausführender und Auftraggeber diesbezüglich einig sind.
Ich mach es in der Regel so dass ich einen Fi/LS für die Flurbeleuchtung und Kühlschrank/Kühltruhe vorsehe plus einen vierpoligen Fi für den Rest. Damit wäre die Forderung nach zwei getrennten Fi bereits erfüllt.
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
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BID = 663275
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Zitat :
| Welche Norm schreibt 2 FI vor und wie verteilst Du diese? |
Die DIN 18015.
Aber jene Regelung ist abdingbar. Das bedeutet, wenn der Auftraggeber damit einverstanden ist oder es gar bewußt so in Auftrag gibt, darf davon abgewichen werden.
Zitat :
| sehe ich im aktuellen Neubau, bei der ausführenden Elektrofirma, auch nur einen FI pro Wohneinheit. |
Ist möglich und korrekt, sofern rechtswirksam abbedungen. Bei BT-Bauten wird das i.d.R. gemacht, um möglichst zu sparen...
Zitat :
| und wie verteilst Du diese? |
Das kommt auf die Anlage an.
In einer Etagenwohnung z.B. ein FI für Bad, Flur und ggf. Außensteckdose, der andere für den Rest.
Oder ein FI/LS für den Flur, ein FI für den Rest.
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BID = 663284
nosealert Gerade angekommen
Beiträge: 13 Wohnort: Stuttgart
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Danke für Euren Input !
Peppone
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BID = 663307
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
Tobi P. hat am 15 Jan 2010 23:03 geschrieben :
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Moin,
die gesuchte Norm ist die DIN 18015. Davon darf allerdings auch abgewichen werden wenn sich Ausführender und Auftraggeber diesbezüglich einig sind.
Ich mach es in der Regel so dass ich einen Fi/LS für die Flurbeleuchtung und Kühlschrank/Kühltruhe vorsehe plus einen vierpoligen Fi für den Rest. Damit wäre die Forderung nach zwei getrennten Fi bereits erfüllt.
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Dummerweise verweisen die TAB2007 auf eben diese DIN und fordern deren Einhaltung verpflichtend. Oder seht ihr das anders?
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 663684
Minotaurus1337 Stammposter
Beiträge: 267
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Jo Leutz THX für die Antworten =)
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BID = 663768
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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@ Trumbaschl
Die TAB haben aber keine rechtliche Bindungswirkung auf den Werkvertrag zwischen Bauherrn und ausführendem Unternehmen.
Sollte hinterher der VNB die Versorgung deswegen verweigern, wäre es allein das Problem des Bauherrn, aber nicht des AN...
Mir ist allerdings kein Fall bekannt, wo diesbezüglich der Sammel-FI je ein Argument gewesen sei.
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