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Netzwerkverkabelung über Telefonleitung - hat jemand Erfahrung mit "Line 21" (Merten) Suche nach: netzwerkverkabelung (17) merten (301) |
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BID = 745653
dwoe Gerade angekommen
Beiträge: 12 Wohnort: Neunkirchen-Seelscheid
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Hallo zusammen,
für einen Freund soll ich das Haus mit einem Netzwerk versehen (damit z.B. Telekom-Entertain im Wohnzimmer läuft und die Kids auch Internet kriegen).
Leider hat der Elektriker (trotz Neubau) "nur" 2x6 Telefon/ISDN-Leitungen (Siemenskabel?) verlegt und nicht gleich CAT6-Datenkabel/Twisted Pair.
Jetzt meine Frage:
hat jemand Erfahrung damit die Telefonleitung an RJ45-Buchsen aufzulegen (ans andere Ende kommt dann ein Patchfeld) und damit ein Netzwerk (mind. 100Mbit) aufzubauen? Geht das? Die Leitungslängen sind sehr kurz (max. 10m)!
Alternativ bin ich auf "Line 21" von Merten gestoßen, die das sogar mit 4 Adern vesprechen. Kennt das jemand und hat Erfahrung damit?
Welches Lösung ist besser (WLAN und Powerline auf Wunsch des "Kunden" nur im absoluten Notfall).
Vielen Dank,
Dirk |
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BID = 745762
bluebyte Schriftsteller
    
Beiträge: 710 Wohnort: Unterfranken
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Hallo,
Mit Line21 wird das Ethernet-Signal (Tx/Rx) + POTS/ISDN mit einer Phantomschaltung gemeinsam über eine Vierdrahtleitung übertragen.
Der einzige Vorteil ist eigentlich die Einsparung eines Aderpaares.
Da du offensichtlich genügend freie Aderpaare hast, kannst du versuchen, Ethernet direkt über 2 Aderpaare der Fernmeldeleitung zu schalten.
ACHTUNG: Das funktioniert nur über kurze Leitungslängen (<30 m), und auch da oft nur mit 10Mbit/s
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Gruß
bluebyte |
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BID = 745763
elmo_cgn Schriftsteller
    
Beiträge: 631 Wohnort: Köln
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Hallo Dirk,
Ethernet über Telefonleitung kann funktionieren, einfach ausprobieren, evtl. die Geschwindigkeit der Netzwerkkarten im Treiber fest auf 10 Mbit setzen.
Ansonsten würde ich wenn möglich die Leitungen austauschen, wenn Leerrohre verwendet wurden sollte das evtl. gehen.
Die Lineextender würde ich nicht verwenden, sind viel zu teuer und schaffen oft auch nur Bandbreiten von 30 Mbit über Telefonleitungen, dann lieber Powerline verwenden, wenn alle Powerlineadapter am gleichen Außenleiter hängen kannst Du mit Bandbreiten um die 50 Mbit rechnen.
Gruß,
Elmar
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BID = 745822
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Zitat :
| Leider hat der Elektriker (trotz Neubau) "nur" 2x6 Telefon/ISDN-Leitungen (Siemenskabel?) verlegt und nicht gleich CAT6-Datenkabel/Twisted Pair. |
Was hatte er denn im Auftrag???
Es ist leider fast der Regelfall, daß den Auftraggebern solch wichtige Dinge erst beim Bezug auffallen, statt während der Planung...
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 745826
dwoe Gerade angekommen
Beiträge: 12 Wohnort: Neunkirchen-Seelscheid
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Leider nicht ganz eindeutig formuliert:
"...Telefon und Internet in jedem (Wohn-)Raum..."
das ist ja nun durchaus unterschiedlich interpretierbar...
Allerdings bin ich der Meinung, dass es absolut nicht "Stand der Technik" ist ein Haus heute so zu verkabeln. Spätestens auf der weiterführenen Schule hat jedes Kind einen PC im Zimmer und wer weiß was wir in 10 Jahren haben: dann gibt's Super-HD-XL im LiveStream und mit 10 Mbit siehts dann ziemlich düster aus...
Vielen Dank für Eure Antworten - wir versuchen mal Ethernet über ISDN-Kabel und checken die Geschwindigkeit (bei der kurzen Leitungslänge habe ich noch Hoffnung). Ansonsten halt Power-Line
Viele Grüße,
Dirk
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BID = 745828
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Welche Vertragsbeziehung bestand (BT/GU/GÜ oder direkte Einzelvergabe)?
Wurden diese Leitungen verrohrt?
Wenn nicht - wurde vom AG (nach Aufklärung über die Nachteile des Verzichts auf auswechselbare Verlegung) der Normabweichung zugestimmt?
Auf "Stand der Technik" besteht übrigens weder ein Anspruch noch sollte man ohne guten Grund sowas verlangen!
Es bedeutet nänmlich, daß es sich um das technisch gerade eben Machbare handelt, was sich aber weder in der Praxis bisher bewährt hat noch von der Fachwelt anerkannt wird.
Vielleicht meintest Du stattdessen aber die "Anerkannte Regel der Technik"? Das ist so ziemlich das Gegenteil...
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 4 Feb 2011 10:25 ]
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BID = 745837
dwoe Gerade angekommen
Beiträge: 12 Wohnort: Neunkirchen-Seelscheid
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Hallo und vielen Dank,
ich meinte eigentlich weder "Stand der Technik" noch "anerkannte Regel der Technik" - zumindest nicht in der streng juristischen Auslegung der Begriffe.
Was ich meinte ist, dass ICH heute bei einem Neubau mind. Cat6 Ethernet für alle Räume verlegen würde, weil es einfach Sinn macht. M.E. sollte der beauftragte Elektriker einen Kunden darauf hinweisen, dass mit minimalem Mehraufwand die Verkabelung (zumindest etwas) zukunftssicherer gestaltet werden kann. So ist es bei mir im Haus geschehen und ich bin sehr glücklich mit meinen 2 Ethernetdosen pro Raum, die auch wunderbar für's Telefon funktionieren. Nicht unbedingt "Stand der Technik" aber quasi "up to date".
Was den Vertrag betrifft, muss ich mit dem Kumpel nochmal reden - aber ich fürchte es wird schwer: da war irgendwie auch was familiäres...
Die Leitungen wurden übrigens verrohrt - laut Ausage des Elektrikers allerdings nur als Schutz und nicht um neue/andere Leitungen durchzuziehen (scheint nach erstem Test auch nicht zu gehen). Müssten laut Norm die Leitungen denn auswechselbar verlegt sein, wenn ich nicht explizit der Abweichung zugestimmt habe?
Vielen Dank,
Dirk
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BID = 745848
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ja, müßten sie (DIN 18015).
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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