Freischaltung einer Freileitung für Schwertransport

Im Unterforum Stromunfälle - Beschreibung: Unfälle mit Strom und Gefährliches

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Autor
Freischaltung einer Freileitung für Schwertransport
Suche nach: freileitung (321)

    







BID = 562427

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss
 

  


Servus!

Ich bin heute von einem Freund auf einen Beitrag aufmerksam gemacht worden der diese Woche auf N24 gezeigt wurde. Dabei gings um einen Schwertransport (riesige Stahltanks) der unter anderem eine 230/400V-Freileitung mit blanken Leiterseilen passieren musste.
Ich habe mir dann mal das Video davon angesehen, speziell den Teil in dem die Leitung freigeschaltet wurde um sie ein Stück anheben zu können.
Der Monteur der Stadtwerke öffnete die Tür vom Niederspannungsschaltfeld der Kompakt-Trafostation und zog drei NH-Sicherungen (mit vollständiger PSA, das muss ich mal lobend erwähnen da der Regelfall meist anders aussieht). Anschliessend prüfte er mittels Duspol die Spannungsfreiheit - aber statt den vom Transporttrupp bereitgestellten Hubsteiger zu benutzen und direkt an der Freileitung zu messen prüft der Kerl doch tatsächlich am Kabelabgang in der Trafostation! Anschliessend wurde die Freileitung von einem Mitarbeiter des Transporttrupps im Hubsteiger angehoben ohne dass die Spannungsfreiheit dieser Leitung definitiv sichergestellt ist

Warum wurde nicht direkt an der Freileitung gemessen? Man stelle sich mal vor was passiert wäre wenn der Monteur die falschen NH-Einsätze gezogen und die Leitung noch unter Spannung gestanden hätte!
Was zum Teufel hat ein Mitarbeiter des Transporttrupps an der Freileitung verloren? Meiner Meinung nach hätte selbige nur durch eine dazu befähigte Person die die Gefahren und Risiken kennt angehoben werden dürfen - sprich den Mitarbeiter der Stadtwerke als einzige Elektrofachkraft vor Ort!

Was meint ihr dazu? Was halten vor allem unsere foreneigenen VNB-Mitarbeiter davon (Wienstrom, Gonzo - wo steckt letzterer eigentlich, hab schon ewig nichts mehr von ihm gelesen?)?


Gruß Tobi

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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

BID = 562507

ego

Inventar



Beiträge: 3093
Wohnort: Köln

 

  

Vielleicht war der Abgang optisch einwandfrei der Leitung zuzuordnen?

Link zum Video?

BID = 562510

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ach was!
Er hat nur geprüft, ob nicht etwa Rückspannung anlag.

Die eigentliche Prüfung auf Spannungfreiheit macht doch dann sowieso der Mann im Steiger mit dem feuchten Finger...

BID = 562532

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

@Ego: Link gibts nicht, das Video ist auf ne altmodische VHS-Kassette aufgenommen worden. Mein Bekannter ist im Transportgewerbe und interessiert sich von Berufs wegen für solche Schwertransporte, deswegen hat er es aufgenommen.
Zuordnung war definitiv nicht eindeutig möglich, da waren mehrere Abgänge am Schaltfeld die als Erdkabel wegführten und dann wahrscheinlich an anderer Stelle auf die Freileitung geführt wurden.
Beschriftung war zwar teilweise vorhanden aber man sollte sich tunlichst nicht drauf verlassen dass die auch stimmt.

@Sam: Eben. Und der falsche Mann war es auch noch - dem war das auch sichtlich nicht geheuer, er hat schon spürbar gezögert die Leiterseile anzufassen. Ich versteh nicht warum das anheben nicht der ja eigentlich dafür zuständige Monteur gemacht hat Zeitproblem kann es nicht gewesen sein, der musste ja eh warten bis der Transport durch war um dann die Leitung wieder zuzuschalten


Gruß Tobi

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BID = 562549

prinz.

Moderator

Beiträge: 8933
Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
Zur Homepage von prinz. ICQ Status  


Zitat :

Und der falsche Mann war es auch noch - dem war das auch sichtlich nicht geheuer, er hat schon spürbar gezögert die Leiterseile anzufassen. Ich versteh nicht warum das anheben nicht der ja eigentlich dafür zuständige Monteur gemacht hat


Zuständiger Monteur = lange Ausbildung schwer zu ersetzen
falscher Mann = 400€ Kraft oder Zeitarbeiter leicht zu ersetzen
mfg


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Nur für nicht Mutige
1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

BID = 562554

Murray

Inventar



Beiträge: 4859

Also ich habe letztens von einem der spezialisiert ist auf Schwertransporte erfahren das solche "Niederspannungen" überhaupt nich freigeschaltet werden sondern einfach so angehoben werden.

Vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden ...

BID = 562597

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

Kommt wahrscheinlich auf die Umstände an. Wenn freigeschaltet werden kann wird das mit Sicherheit gemacht, wenn die Leitung nicht freigeschaltet werden darf wird sie wohl mit entsprechenden Mitteln auch so angehoben. Das erfordert aber ebenfalls Spezialausrüstung und Sachkenntniss und darf keinesfalls durch den Begleittrupp des Transports gemacht werden.
Ich weiss aus sicherer Quelle dass z.b. an Bahnübergängen der Fahrdraht immer freigeschaltet wird, ausserdem ist am Übergang dann immer ein Trupp vom Fahrleitungsbau vor Ort der erdet und kurzschliesst oder den Fahrdraht kurzzeitig demontiert wenn er nicht weit genug angehoben werden kann.

Ändert aber nichts an der Tatsache dass im vorliegenden Fall ziemlich leichtsinnig vorgegangen wurde.

Gruß Tobi

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BID = 562658

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien


Zitat :
Ich weiss aus sicherer Quelle dass z.b. an Bahnübergängen der Fahrdraht immer freigeschaltet wird, ausserdem ist am Übergang dann immer ein Trupp vom Fahrleitungsbau vor Ort der erdet und kurzschliesst oder den Fahrdraht kurzzeitig demontiert wenn er nicht weit genug angehoben werden kann.

Bei 15kV reden wir ja auch nicht mehr gerade von Niederspannung... die Bahn gibt als Sicherheitsabstände von der Fahrleitung für elektrotechnisch unterwiesene Personen 1,5m und für Laien 3m vor (wobei letzteres streng genommen bei normaler Körpergröße und Fahrdrahthöhe (4m-5,5m) das Benützen von Bahnübergängen unmöglich macht *g*), Quelle: ÖBB-Dienstvorschrift Elektrotechnik.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 562672

ALF2000

Schriftsteller



Beiträge: 824
Wohnort: Rathenow / Brandenburg
ICQ Status  

kross und gar muss es sein...

wie iss das eigentlich an deren die an der freileitung haengen? die muessen mal eben im dunkeln haenge nsolange oder wie? na wie fein find ich denn das ...?

wuerde mich sehr stoeren




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...TGL geltend bei mir ...

Ich uebernehme keinerlei haftung fuer meine buschstabenzauberei . wenn wem irgendetwas stoeren möchte kann er sich ber PN bei mir melden ^.^
[img]http://www.cosgan.de/images/more/schilder/039.gif[\img]
das alf

BID = 562692

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

Da derartige Schwertransporte sowieso nur nachts unterwegs sein dürfen macht das mit der Dunkelheit wahrscheinlich nichts
Die betroffenen Anwohner werden aber mit Sicherheit vorher informiert, sowas braucht ja Vorlaufzeit. Wenn erst während des Transports gemerkt wird dass die FL zu tief hängt hat der Planungstrupp extreme Sch**** gebaut



Gruß Tobi

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BID = 562831

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389


Zitat :
Trumbaschl hat am  9 Nov 2008 12:52 geschrieben :

..... die Bahn gibt als Sicherheitsabstände von der Fahrleitung für elektrotechnisch unterwiesene Personen 1,5m und für Laien 3m vor (wobei letzteres streng genommen bei normaler Körpergröße und Fahrdrahthöhe (4m-5,5m) das Benützen von Bahnübergängen unmöglich macht *g*)....



....also auf den Boden und im Kriechgang über den Bahnübergang robben

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 563036

ALF2000

Schriftsteller



Beiträge: 824
Wohnort: Rathenow / Brandenburg
ICQ Status  

na das muss ja witzig ausschauen
also liebe leute? robbt eure bahnuebergaenge auf den haufen


dann duerfte ja kein bus oder aehnliches drunter durchfrahren ausser er hat vorher die schrottpresse besucht und sich danach wieder aufpumpen lassen


naja wie dem auch sei ich war schonmal in der aehe eines fahrdrahtes und das in nerdistance zu vielleicht wenns hochkommt nen meter *G*



( brueckenkonstruktionen man laeuft oftmals taeglich hinueber )

edit:

ok den eigentlihcen link msus ich nachreichen den ich suche aber das andere iss auch witzig

auch ne art des schwarzfahrens vorallem in jedem sommer empfehlenswert Schwarzfahrer Tipp

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das alf

ob der das so einhaelt mit der fahrdrahtdistance? man beachte das ende des videos

[ Diese Nachricht wurde geändert von: ALF2000 am 10 Nov 2008 13:49 ]

BID = 563206

Wienstrom

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Beiträge: 446
Wohnort: Wien

Nicht wirklich korrekt ausgeführt vom mit der abschaltung betrauten Monteur . Man stelle sich vor er schaltet ab und misst gleich danach Spannung . Bravo spannungsfrei , und irgendwo kommt ein Notstromaggregat bei einem Bauern 5oo Meter weiter das 30 Sekunden vor sich hinhustet und erst dann voll anläuft nachdem der Monteur seinen Prüfer schon längst wieder eingepackt hat und speist zurück in die vermeintlich abgeschaltete Leitung . Und der ahnungslose Typ auf seinem Hubsteiger berührt die Leitung --> Eine sichtbare Arbeitserde noch dazu wenn Laien an der Leitung herumfummeln ist unabdingbar . Und wie kann ein EVU eine Firma die nicht vom Fach ist , einschätzen lassen , wie weit man ein Leiterseil spannen bzw. anheben kann ohne das es beschädigt wird ? Ein Aldreyseil oder was auch immer kann auch irgendwann mal reissen oder geschädigt werden . Wer bezahlt die Reparatur wenn der Laie das Leiterseil abreisst mit der Hubbühne etc. ? So sollte das nicht ablaufen .

BID = 563214

Gilb

Urgestein



Beiträge: 16262
Wohnort: Gardine (Gardinenhof)
Zur Homepage von Gilb

Vielleicht sind wichtige, wesentliche Arbeitsschritte bei N24 dem
Schneidetisch geopfert worden?!
Die Beiträge im TV werden ja oft auf das Allernötigste, nicht aus fachlicher
Sicht, zusammengeschnitten.

BID = 563274

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

Moin Gilb,

das glaube ich nicht. Nachdem der Monteur die NH's gezogen und am Kabelabgang gemessen hat gab er so wie ich das gesehen habe dem Kerl im Steiger ein Zeichen, wohl im Sinne von "ok, ihr könnt loslegen".
Ausserdem: Wenn er noch mal direkt an der Leitung gemessen hätte hätte er sie ja auch direkt anheben können. Ich glaube irgendwie nicht dran dass der Monteur hochgefahren ist, gemessen hat, wieder runtergefahren ist und anschliessend der Transportmitarbeiter zum anheben raufgefahren ist

@Wienstrom: Er hat die Seile mit der Hand angehoben, nicht mit dem Korb. Wäre es möglich auch dabei schon so viel Kraft aufzubringen um die Leitung ernsthaft zu beschädigen?


Gruß Tobi

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