Hab mal die Bilder vom Unfallort mit der Platzübersicht vom Golfplatz und Google Maps verglichen. Demnach befindet sich die Einschlagstelle am Abschlag von Loch 7. Das ist die Baumgruppe 15m nordöstlich des langgezogenen Sandbunkers, der mit einem kurzen Rechtsknick abschließt (sollte bei folgendem Link zentriert erscheinen; eventuell müsst ihr oben rechts noch von "Karte" auf Satellit" umschalten):
http://maps.google.de/maps?hl=de&am.....44706

Platzübersicht vom Golfplatz (nicht so genau wie das Luftbild, aber die Abschläge und Lochnummern sind eingezeichnet):
http://www.gc-waldeck.de/images/4-1WaldeckCourse_big.jpg

Bild vom Unfallort mit Übersichtstafel für Loch 7:
http://www.112-magazin.de/media/k2/galleries/4998/PFA_8168.jpg
Der auffällig geknickte Sandbunker mit zwei RTW:
http://www.112-magazin.de/media/k2/galleries/4998/PFA_8195.jpg
Und der Unterstand in Verlängerung der RTW:
http://www.112-magazin.de/media/k2/galleries/4998/PFA_8200.jpg

Von dort sind es etwa 1200m bis zum Clubhaus. Von daher denke ich, dass die Damen diesen Weg nicht durch den Regen laufen wollten. Ob sie wussten, dass die Hütte nur vor Regen und nicht vor Blitzschlag schützt, und ob sie das Risiko wissentlich in Kauf genommen haben, können sie ja nun nicht mehr gefragt werden.

Zitat :

Aber ich denke, der Blitz wäre da nicht reingeschossen, wenn die Butze nicht neben einem Baum stehen würde.

Da stimme ich zu. Wobei die ganze Baumgruppe auf einer lokalen Erhebung zu stehen scheint:
http://www.112-magazin.de/media/k2/galleries/4998/PFA_8156.jpg


Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass überlegt wird, alle Unterstände auf dem Platz abzureissen.

Nachtrag:

Ich behaupte einfach mal: Die meisten Leute denken, dass man "von oben nach unten" vom Blitz durchströmt werden muss, damit man Schaden nimmt; das Phänomen der Schrittspannung wird größtenteils unbekannt sein (wenn man nicht gerade elektrisch geschult oder Rettungskraft ist). Das würde erklären, warum der Unterstand als blitzsicher angesehen werden könnte (man ist ja immerhin von Dach und Wänden umgeben).

Seht ihr das ähnlich?

Das die Butze neben einen Baum hochgezogen wurde, halte ich für eine fatale Fehlplanung, und ich denke, dieser ist der tragische Unfall zuzuschreiben.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Voodoo - Schwurbler gequirlten Unsinn verbreiten, auf den leider zu gutgläubige - oder
sonst in irgendeiner Weise von derartigem Voodookram faszinierte - Menschen hereinfallen.

Passend dazu - inwieweit der "Blitz-von-unten-nach-oben-tut-nichts" - Theorie Glauben geschenkt wird, vermag ich nicht abzuschätzen.
Es sollte aber jedem klar sein, das die Theorie der "Richtungsangabe" völliger Unsinn ist - wohl abgesehen von einigen o.g. Voodoo "Anhängern".

Soll mich nicht wundern, wenn irgendwelche Voodoo - Geschichten tatsächlich schon zu solchen Unfällen geführt haben.

(Man könnte ja einer bestimmten Wolke zuschreiben, sie würde nur "unten-nach-oben-Blitze" loslassen, welche nur ...[der Phantasie freien Lauf gelassen]... treffen oder schädigen.)

Andererseits wird oft genug einfach angenommen, das der Blitz woanders reinschlägt, und man sucht sich einen temporären Unterstand, der am nächsten ist. Der Spuk könnte ja auch ratzfatz vorbei sein, ohne das was passiert.

Oder es wird sich schlicht nicht richtig informiert...
... oder man vergißt das plötzlich, warum auch immer.
... oder es war jemand dabei, der bei Gewitter panische Angst hat - und sich fatalerweise dort in der Butze festgemauert hat.

Ganz dumm theoretisiert könnte auch ein gewisser "Gruppenzwang" dort mitgespielt haben, vielleicht wollte die eine oder andere die Gruppe davon abhalten, sich dort unterzustellen und hat sich "breitschlagen" lassen.

Der Spannungstrichter ist eine unsichtbare Sache.

Das Problem wird mitunter sein, dass einige das nicht wirklich verstehen, sie denken womöglich irgendwas kurioses aus der Phantasie heraus, oder glauben das schlicht nicht - ist ja nicht sichtbar.
(Oder es wird wieder irgendwelcher Unsinn aufgeschnappt)

Aber letzten Endes nützt das Verständis für dieses Problem wenig, wenn der Blitz ausgerechnet in der Nähe einen Krater schlägt (Denn niemand kann grad in dem Moment passend zuvor die Füße zusammennehmen)


Mögen sie in frieden Ruhen.

P.S.: Zur Klarstellung: Ich will nicht behaupten, das eine von den Damen irgendwelchen Unsinn geglaubt hat!

MfG,

Chris




EDIT:

Zitat :

Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass überlegt wird, alle Unterstände auf dem Platz abzureissen.

Ob es sinnvoll ist, gleich mit der Abrißbirne herumzuwirbeln und alles platt zu machen, ist eine Sache, aber klar ist eins - die Erkenntis kam mal wieder - und wie zu oft - zu spät.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: IceWeasel am  6 Jul 2012  3:07 ]

Hmmm, ich habe mich zu dem Thema schon andernorst geäußert...
Grundsätzlich bleibt zu sagen, dass man (sofern man den Kurs bei einem vernünftigen Golflehrer macht) bei der Vorbereitung zur Platzreife auch Verhaltensmaßregeln bekommt, wie man sich bei Gewitter zu schützen hat. Zudem habe ich persönlich schon in der Grundschule gelernt, dass man sich bei Gewitter am Besten in einer trockenen Senke hinzukauern hat, die Füße dicht zueinander stellen soll und warten soll, bis das Gewitter vorübergezogen ist.
Auch hängen in vielen Clubhäusern spezielle Verhaltensanweisungen aus, worin auch der Weg zu den nächstgelegenen Gewitterschutzhütten beschrieben ist.

Grundsätlich begebe ich mich, wenn ich von einem Gewitter überrascht werde und keine Schutzhütte mit Blitzableiter in unmittelbarer Nähe ist, in einen möglichst tiefen Grün- oder Fairwaybunker.
Das Bag bleibt natürlich möglichst weit abseits.

So tragisch der Vorfall ist, so vorhersehbar war die ganze Geschichte.
Leider gibt es auf den wenigsten Golfplätzen geeignete Gewitterschutzhütten, dazu kommt noch die Tatsache, dass gerade ältere Golferinnen oftmals mehr auf die Frisur und das Make-Up bedacht sind, als auf die Lebensgefahr durch Blitzschlag.
Dies mag der geneigte Leser für ein Klischee halten, meine Erfahrungen auf den Golfplätzen dieser Welt (mit vornehmlich deutschen Golferinnen gesetzteren Alters) sprechen eine klare Sprache.
Männer oder jüngere Frauen schätzen die Gefahr da wesentlich realistischer ein und handeln entsprechend...

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Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


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Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!

Anderswo habe ich gelesen, ein Polizist solle den Todesfall darauf zurückgeführt haben, dass die Strahlen eines Handys den Blitz angezogen hätten...

Rein praktische Frage zu Lightyears Ausführungen: wo findet man bei Gewitter eine trockene Senke?

Zur Schrittspannung: ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Problematik durchschnittlichen Menschen vertraut ist. Im Ernstfall bin ich mir ziemlich sicher, dass sogar ich selbst darauf vergessen würde. Ich bin erst diese Woche bei heftigem Gewitter unter einem Vordach gestanden... da es allerdings zu einem Kiosk gehört, hoffe ich rückblickend auf die Existenz eines Blitzableiters.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

"Trocken" meint in diesem Kontext so viel wie "nicht überflutet"

Die meisten Bunker auf den Golfplätzen sind mit einer potenten Drainage ausgerüstet, sonst wären's ja Wasserhindernisse...

Somit sehe ich es als wesentlich sicherer an, mich in einen oberflächlich nassen Bunker zu hocken, als auf oberflächlich nasses Gras am Fairway oder am Grün...

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Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


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Offtopic :

Tja,wenn schon kein normaler Mensch was gegen diesen Schicki-Micki-Pseudo-"Sport" tut,sorgt eben die Natur dafür. Golfer stehen auf meiner persönlichen Abschussliste auf Platz drei.Nur noch übertroffen von Börsenmaklern und Abmahnanwälten.

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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

Hmmm, wenn ich das so lese, sollte ich vielleicht mein Verhalten im Gewitter etwas überdenken.
Ich finde Gewitter an sich total klasse und mir ists eine große Freude, Blitze zu beobachten und zu fotografieren. Das heißt auch, dass ich mich nicht vor dem Gewitter verstecke. Ich hatte irgendwie auch noch nie Angst, dass ein Blitz ausgerechnet mich treffen sollte...
Ist die Wahrscheinlichkeit wirklich so hoch, dass man von einem Blitz getroffen wird?? Im Deutschland leben ja ca. 80 Milionen Menschen, wieviele sterben davon jährlich durch Blitzschlag??


Viele Grüße
Bubu

Zitat : Bubu83 hat am  7 Jul 2012 00:02 geschrieben :

Im Deutschland leben ja ca. 80 Milionen Menschen, wieviele sterben davon jährlich durch Blitzschlag??

Laut Ärzteblatt 2011 sind das weniger als Jackpottgewinner im Lotto...

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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

Hallo,

mir als Laie in Sachen Blitzschutz kam gerade der Gedanke, solche Schutzhüttchen könnte man doch auch mit einem Blitzableiter ausstatten,
sollte doch gehen?

Gruss
Andi

Geht freilich, kostet nichtmal die Welt, wird aber (mangels verpflichtender Auflagen) nur sehr selten gemacht.
Zudem erscheint das Thema Blitzschutz nur trivial - ich habe diesbezüglich schon viele Installationen gesehen, die grudnfalsch aufgebaut waren...

Offtopic :

Es würde mich dann doch brennend interessieren, was der kleine Herr mit der Spannung für fürchterliche persönliche Erlebnisse mit Börsenmaklern, Abmahnanwälten und Golfern hatte, bzw. wieviele Menschen dieser Gruppen er persönlich kennt, um sie erstens in einen Topf zu werfen und zweitens so ein schlechte Meinung von den drei Gruppen zu haben... Sport ist immer das, was man draus macht, im Fußball (des deutschen Schafsmichels liebster "Sport") gibt's auch jede Menge Schickimickis, aber dort bejubelt Otto Normaldeutscher Leute, die zig Millionen dafür bekommen, dass sie zu mehreren zu doof sind, einen relativ großen Ball in ein vergleichsweise riesiges Loch zu bekommen. Artikulieren können sich viele dieser "Sportler" auch nicht - obwohl auch Nichtsachsen darunter sein sollen...

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Offtopic :

Moin Lightyear, das ist wie bei Hundebissen. Wahrscheinlich hat Kleinspannung mal einen Golfball an die Rübe bekommen als er noch klein war Ich hab zwei Golfer in der Verwandschaft - da macht keiner auf Schickimicki. Es sei denn ölversaute Klamotten von Engelbert Strauss und das rumschrauben an Motoren in der Freizeit sind jetzt die neue Mode der High-Society Gruß Tobi der unsinnigerweise immer irgendwelche Wände hochklettert und behauptet das wäre Sport

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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

Angesichts der tragischen Ereignisse habe ich mich gefragt, ob man während eines Gewitters innerhalb der vier Beine eines Freileitungsmastes geschützt wäre?

Meine Überlegungen sind: Die Stahlkonstruktion hat stets das gleiche Potential, sie ist (hoffentlich) gut geerdet und die Ausfachung mit den Verstrebungen bildet einen Faradayschen Käfig.
Da die Beine das gleiche Potential haben, sollte sich doch zwischen den vier Punktfundamenten kein nennenswerter Potentialtrichter ausbilden können.

Vielleicht kann mir das mal jemand erklären, auch wenn´s ne Hochspannungsfrage ist ...

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Wo kommt nur dieses "eingeschalten" her, aus Neufünfland?
Entweder "einschalten" oder "eingeschaltet"!